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Die Feuer des Himmels

Die Feuer des Himmels

Titel: Die Feuer des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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angedeutetes Lächeln würde wohl den Herzschlag jedes Mannes beschleunigen. »Mein Lord, wir sind eines winzig kleinen Verbrechens schuldig, aber keineswegs all dessen, wessen wir beschuldigt werden. Wir unterwerfen uns Eurer Gnade. Ich bitte Euch, mein Lord, habt Mitleid mit uns und schützt uns.«
    Einen langen Augenblick über sah ihr Bryne in die Augen. Dann räusperte er sich laut, schob seinen Stuhl nach hinten und ging auf der anderen Seite des Tisches herum nach vorn. Unruhe breitete sich unter den Dorfbewohnern und Bauern aus. Die Männer räusperten sich wie ihr Lord zuvor, und die Frauen schwatzten leise vor sich hin. Bryne blieb vor Min stehen. »Wie heißt Ihr, Mädchen?«
    »Min, mein Lord.« Sie vernahm einen gedämpften Laut aus Siuans Richtung und fügte hastig hinzu: »Serenla Min. Jeder nennt mich nur Serenla, Lord.«
    »Eure Mutter muß eine Vorahnung gehabt haben«, murmelte er lächelnd. Er war nicht der erste, der auf diesen Namen so reagierte. »Habt Ihr irgendeine Aussage zu machen, Serenla?«
    »Nur, daß es mir sehr leid tut, Lord Gareth, und daß es wirklich nicht unsere Schuld war. Dalyn hat alles getan. Ich bitte um Gnade, Lord.« Das schien sehr schwach, verglichen mit Leanes Vorstellung, doch die war so gut gewesen, daß einfach alles daneben verblassen mußte. Ihr fiel nichts Besseres ein. Ihr Mund war ebenso trocken wie die Straße draußen. Was, wenn er sich entschloß, sie aufzuhängen?
    Er nickte und trat vor Siuan hin, die immer noch den Fußboden betrachtete. So faßte er mit der Hand unter ihr Kinn und hob ihren Kopf an, damit er in ihre Augen sehen konnte. »Und wie heißt Ihr, Mädchen?«
    Mit einem Ruck entzog Siuan ihr Kinn seinem Griff und trat einen Schritt zurück. »Mara, mein Lord«, flüsterte sie. »Mara Tomanes.«
    Min stöhnte leise. Siuan hatte offensichtlich Angst, und doch starrte sie gleichzeitig den Mann trotzig an. Beinahe hätte sie erwartet, daß Siuan im nächsten Moment von Bryne verlangte, er solle sie auf der Stelle laufen lassen. Er fragte sie statt dessen, ob sie eine Aussage machen wolle, und sie lehnte es mit einem weiteren zittrigen Flüstern ab. Dabei sah sie ihn die ganze Zeit über an, als trage sie hier die Verantwortung. Ihre Zunge hatte sie unter Kontrolle, ihre Augen aber ganz gewiß nicht.
    Nach einer Weile wandte sich Bryne ab. »Nehmt wieder Euren Platz bei Euren Freundinnen ein, Mädchen«, sagte er zu Leane, als er zu seinem Stuhl zurückkehrte. Sie schloß sich den beiden anderen mit offener Enttäuschung im Blick an. Auch ein wenig Gereiztheit schien Min in diesem Blick zu liegen.
    »Ich habe meine Entscheidung getroffen«, sagte Bryne in den Raum hinein, ohne jemanden direkt anzusprechen. »Die Verbrechen sind ernst zu nehmen, und nichts von dem, was ich gehört habe, ändert etwas daran. Wenn sich drei Männer in das Haus eines anderen einschleichen, um seine Kerzenhalter zu stehlen, und einer davon greift auch noch den Eigentümer an, dann sind alle drei in gleichem Maße schuldig. Es muß eine Entschädigung geben. Meister Nem, ich werde Euch die Kosten ersetzen, damit Ihr eure Scheune wieder aufbauen könnt, und dazu noch den Preis von sechs Milchkühen.« Die Augen des kräftigen Bauern begannen zu strahlen, bis Bryne hinzufügte: »Caralin wird Euch auszahlen, sobald sie sich von den Kosten und Preisen überzeugt hat. Einige Eurer Kühe gaben keine Milch mehr, wie ich hörte.« Die schlanke Frau in Grau nickte befriedigt. »Für die Beule an Eurem Kopf gewähre ich Euch eine Silbermark. Beklagt Euch nicht«, sagte er streng, als Nem den Mund öffnete. »Maigan hat Euch schon schlimmere Beulen geschlagen, weil Ihr zuviel getrunken habt.« Gelächter machte sich unter den Zuschauern breit, und das wurde auch durch Nems teils schuldbewußtes, aber zorniges Funkeln nicht gedämpft. Ja, der Blick, den Maigan ihrem Mann zuwarf, sorgte womöglich noch für mehr Heiterkeit. »Ich werde auch den Betrag in der gestohlenen Börse ersetzen. Sobald Caralin unwiderruflich festgestellt hat, wieviel darin war.« Nem und seine Frau erschienen diesmal in gleichem Maße verärgert, aber sie hielten den Mund. Es war eindeutig, daß er ihnen soviel zuerkannt hatte, wie es ihm richtig erschien, und nichts mehr hinzufügen werde. In Min keimte wieder Hoffnung auf.
    Bryne stützte die Ellbogen auf den Tisch und wandte seine Aufmerksamkeit Min und den anderen beiden zu. Seine bedächtigen Worte verursachten ihr Magenkrämpfe. »Ihr drei werdet für

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