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Die Feuer des Himmels

Die Feuer des Himmels

Titel: Die Feuer des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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mich arbeiten, und zwar zum normalen Lohn für die Euch zugewiesenen Arbeiten, bis der von mir angeordnete Betrag wieder zurückverdient ist. Haltet mich nicht für milde. Falls Ihr einen Eid ablegt, der mich zufriedenstellt, könnt Ihr unbewacht in meinem Herrenhaus arbeiten. Falls nicht, bedeutet das für Euch Feldarbeit, wo Euch immer jemand im Auge hat. Die Löhne dafür sind niedriger, aber Ihr habt die Wahl.«
    Verzweifelt zerbrach sie sich den Kopf nach dem schwächsten Eid, mit dem sie hier noch durchkäme. Sie haßte normalerweise, ihr Wort zu brechen, aber sie hatte vor, davonzulaufen, sobald sich eine passende Gelegenheit böte. Allerdings wollte sie auch keinen zu schlimmen Meineid auf dem Gewissen haben.
    Auch Leane schien nach einer Lösung zu suchen, aber Siuan zögerte kaum. Sie kniete nieder und faltete die Hände über dem Herz. Ihr Blick ruhte fest in dem Brynes, und die Herausforderung darin war kein bißchen schwächer geworden. »Beim Licht und bei meiner Hoffnung auf Rettung und Wiedergeburt schwöre ich, Euch auf jede Art zu dienen, wie Ihr es für notwendig haltet und solange Ihr es verlangt, sonst soll der Schöpfer auf ewig sein Antlitz von mir wenden und die Dunkelheit meine Seele verschlingen.« Sie sprach schwer atmend und im Flüsterton, doch ihre Worte riefen Totenstille hervor. Es gab keinen stärkeren Eid, außer höchstens demjenigen, mit dem eine Frau zur Aes Sedai gemacht wurde und an den die Eidesrute sie band, als sei er ein Teil ihrer selbst.
    Leane starrte Siuan an. Dann lag auch sie auf den Knien. »Beim Licht und meiner Hoffnung auf Rettung und Wiedergeburt... «
    Min dachte krampfhaft nach und suchte nach einem Ausweg. Wenn sie einen weniger bedeutsamen Eid schwor als die anderen, würde sie bestimmt auf die Felder geschickt. Dann stand sie dauernd unter Beobachtung. Aber dieser Eid... Man hatte sie gelehrt, daß in diesem Fall ein Meineid nicht viel weniger bedeutete als ein Mord. Doch sie fand einfach keinen Ausweg. Entweder dieser Eid, oder vielleicht jahrelang den ganzen Tag über auf dem Feld schuften und nachts möglicherweise auch noch eingeschlossen werden. So sank sie neben den beiden anderen Frauen auf die Knie und murmelte die Eidesformel. In ihr war alles aufgewühlt. Siuan, du bist völlig verrückt geworden! Wo hast du mich jetzt hineingezogen?
    Ich kann nicht hierbleiben! Ich muß zu Rand! Oh, Licht, hilf mir!
    »Also«, hauchte Bryne, als das letzte Wort gefallen war, »das hatte ich nicht erwartet. Aber es reicht ganz sicher aus. Caralin, würdet Ihr euch mit Meister Nem zusammensetzen und herausfinden, wie hoch er seinen Verlust beziffert? Und laßt alle bis auf diese drei nun aus dem Raum entfernen, bitte. Könnt Ihr auch dafür sorgen, daß man sie zum Herrenhaus bringt? Unter diesen Umständen halte ich eine Bewachung für überflüssig.«
    Die schlanke Frau warf ihm einen frustrierten Blick zu, doch nach kurzer Zeit hatte sie die Menschenmenge dazu gebracht, den Raum in einem wilden Durcheinander zu verlassen. Admer Nem und seine männliche Verwandtschaft hielten sich bei ihr auf und warteten. Auf seinem Gesicht stand ganz deutlich die Gier geschrieben. Die Nemfrauen wirkten ein bißchen weniger raffgierig, aber sie warfen dafür Min und den anderen beiden, die nach wie vor am Boden knieten, noch ein paar böse Blicke zu. Min glaubte ohnehin, daß ihre Beine sie nicht mehr tragen würden, so schwach fühlte sie sich. In ihrem Verstand drehte sich alles um die gleichen Sätze: Oh, Siuan, warum nur? Ich kann doch nicht hierbleiben! Ich kann nicht!
    »Wir haben hier nicht viele Flüchtlinge zu sehen bekommen«, sagte Bryne, als die letzten der Dorfbewohner weg waren. Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und musterte sie. »Und ganz sicher kein so eigenartiges Trio wie Euch. Eine Domani. Eine aus Tear?« Siuan nickte knapp. Sie und Leane erhoben sich. Die schlanke Frau mit der kupferfarbenen Haut strich sich sanft den Staub von den Knien, während Siuan einfach dastand. Min schaffte es schließlich, ebenfalls aufzustehen, aber mit sehr weichen Knien. »Und Ihr, Serenla.« Wieder stand auf seinem Gesicht ein Anflug von Lächeln, als er ihren Namen aussprach. »Irgendwo aus dem Westen Andors, wenn ich Euren Dialekt richtig einordne.«
    »Baerlon«, stammelte sie und biß sich zu spät auf die Zunge. Vielleicht wußte jemand, daß Min aus Baerlon stammte.
    »Ich habe aus dem Westen doch gar nichts Beunruhigendes gehört, was die Menschen zum Fliehen

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