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Die Feuer des Himmels

Die Feuer des Himmels

Titel: Die Feuer des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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kleinen roten und schwarzen Quadraten ausgefüllt war. Es überraschte ihn, daß sie ebenfalls Lords waren. In Cairhien befehligten die Lords natürlich Soldaten und führten sie in den Kampf, doch sie ließen sich für gewöhnlich nicht die Haare schneiden und zu gewöhnlichen Soldaten machen. Jedenfalls früher nicht. Offensichtlich hatte sich doch manches geändert.
    »Mein Lord Drache.« Meresin hatte Schwierigkeiten, das herauszubringen. Er und Daricain waren beide hellhäutige, schlanke Männer mit schmalen Gesichtern und langen Nasen, doch er war ein wenig kräftiger gebaut. Keiner von beiden sah aus, als habe er in letzter Zeit besonders viel zu essen bekommen. Meresin fuhr so schnell fort, als befürchte er, unterbrochen zu werden. »Mein Lord Drache, Cairhien kann ihnen widerstehen.
    Bestimmt noch tagelang, zehn oder zwölf vielleicht, aber wenn Ihr es retten wollt, müßt Ihr schnell kommen.«
    »Deshalb kamen wir ja her«, sagte Estean und warf Meresin einen düsteren Blick zu. Die beiden aus Cairhien erwiderten den Blick, doch ihr Trotz war mit Resignation gemischt. Estean strich sich das strähnige Haar aus der Stirn. »Um Hilfe zu suchen. Kleine Truppen wurden in alle Richtungen ausgesandt, Lord Drache.« Er schauderte, obwohl ihm Schweiß auf der Stirn stand. Seine Stimme klang nun dumpf und wie aus der Ferne. »Als wir aufbrachen, waren wir noch mehr. Ich sah Baran schreiend mit einem Speer im Bauch fallen. Er wird nie mehr beim Wendespiel eine Karte umdrehen. Ich könnte einen Krug starken Schnaps gebrauchen.«
    Edorion drehte seinen Helm in den von Kampfhandschuhen geschützten Händen und machte eine finstere Miene. »Lord Drache, die Stadt kann sich zwar noch eine Weile halten, aber selbst wenn diese Aiel hier gegen die anderen kämpfen, frage ich mich, wie Ihr sie rechtzeitig dorthin bringen wollt? Ich glaube, zehn oder zwölf Tage sind ein wenig übertrieben. Ich kam in Wirklichkeit nur mit, weil ich lieber mit einem Speer im Leib sterben möchte, als in Gefangenschaft zu geraten, wenn sie einmal über die Mauer sind. Die Stadt ist mit Flüchtlingen überfüllt, die sich vor den Aiel retten wollten. In der ganzen Stadt ist kein Hund und keine Taube mehr zu finden, und ich glaube nicht, daß es dort bald noch Ratten geben wird. Das einzig Gute an der ganzen Sache ist, daß keiner mehr danach zu fragen scheint, wer den Sonnenthron besteigen wird, seit dieser Couladin vor den Toren steht.«
    »Am zweiten Tag hat er uns aufgefordert, uns Dem zu übergeben, Der Mit Der Morgendämmerung Kommt«, warf Daricain ein, was ihm einen scharfen Blick Edorions einbrachte.
    »Couladin veranstaltet Menschenjagden mit den Gefangenen«, sagte Estean. »Außer Reichweite der Bogenschützen, aber so, daß jeder auf der Mauer zusehen kann. Man kann sie sogar schreien hören. Das Licht senge meine Seele, ich weiß nicht, ob er einfach unsere Moral untergraben will oder ob es ihm Spaß macht. Manchmal lassen sie Bauern zur Stadt hin rennen, und dann, wenn sie fast in Sicherheit sind, spicken sie die armen Leute mit Pfeilen. Soweit Cairhien irgend jemandem Sicherheit bieten kann. Zwar sind es nur Bauern, aber...« Er verstummte und schluckte schwer, als habe er sich gerade daran erinnert, was Rand von der Bemerkung ›nur Bauern‹ hielt. Rand blickte ihn einfach nur an, aber er schien unter diesem Blick zu schrumpfen und murmelte nur etwas von Schnaps vor sich hin.
    Edorion sprach in die plötzliche Stille hinein: »Mein Lord Drache, der springende Punkt ist doch, daß sich die Stadt halten kann, bis Ihr kommt, falls Ihr schnell kommt. Wir haben die erste Angriffswelle nur zurückgeschlagen, weil das Vortor in Flammen aufging...«
    »Das Feuer hätte beinahe die gesamte Stadt erfaßt«, warf Estean ein. Das Vortor, eine Stadt für sich außerhalb der Stadtmauer Cairhiens, war zumeist aus Holz erbaut gewesen, wie sich Rand erinnerte. »Es wäre zur Katastrophe gekommen, wenn der Fluß nicht wäre.«
    Der andere Tairener redete einfach weiter: »... aber Lord Meilan hat die Verteidigung gut organisiert, und die Leute aus Cairhien scheinen im Moment auch den Mut nicht zu verlieren.« Das brachte ihm finstere Blicke von Meresin und Daricain ein, die er entweder nicht bemerkte oder aber nicht zu bemerken vorgab. »Mit Glück sieben Tage, vielleicht auch höchstens acht. Wenn Ihr...« Ein tiefer Seufzer ließ Edorions rundliche Figur einen Moment lang schlanker erscheinen. »Ich habe aber kein einziges Pferd gesehen«,

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