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Die Feuer des Himmels

Die Feuer des Himmels

Titel: Die Feuer des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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sagte er mehr zu sich selbst. »Die Aiel reiten nicht. Ihr werdet niemals in der Lage sein, ein Heer zu Fuß in so kurzer Zeit hinzuführen.«
    »Wie lange?« fragte Rand Rhuarc.
    »Sieben Tage«, war die Antwort. Mangin nickte, und Estean lachte.
    »Seng meine Seele, so lange haben wir gebraucht, um herzureiten! Wenn Ihr glaubt, den Weg zu Fuß genauso schnell zurücklegen zu können, müßt Ihr...« Er wurde sich der Blicke der Aiel bewußt, die auf ihm ruhten, und so strich er sich wieder nervös die Haare aus dem Gesicht. »Gibt es in dieser Stadt irgendwo Schnaps?« murrte er.
    »Wichtig ist nicht, wie schnell wir den Weg zurücklegen«, sagte Rand ruhig, »sondern wie schnell Ihr das könnt, wenn wir ein paar Eurer Männer zu Fuß mitnehmen und die anderen deren Pferde zum Wechseln benützen können. Ich will Meilan und Cairhien wissen lassen, daß Hilfe auf dem Weg ist. Doch diejenigen, die das unternehmen, müssen sicher sein, daß sie den Mund halten können, falls die Shaido sie gefangennehmen. Ich will Couladin nicht mehr wissen lassen, als er von selbst herausbekommen kann.« Estean wurde noch bleicher als die beiden aus Cairhien.
    Meresin und Daricain lagen beide wieder auf den Knien, und jeder umfaßte eine von Rands Händen, um sie zu küssen. Er ließ es mit soviel Geduld zu, wie er eben aufbringen konnte. Einer von Moiraines Ratschlägen, die wirklich vernünftig gewesen waren, hatte besagt, er solle möglichst nicht gegen die Sitten der Menschen verstoßen, wie eigenartig und abstoßend sie ihm auch scheinen mochten, es sei denn, es wäre unbedingt notwendig, und selbst dann sollte er es sich zweimal überlegen.
    »Wir werden gehen, Lord Drache«, versicherte Meresin atemlos. »Ich danke Euch, Lord Drache. Danke. Beim Licht schwöre ich, daß ich eher sterben will, als auch nur ein Wort zu verraten, außer natürlich meinem Vater und dem Hochlord Meilan.«
    »Das Licht sei Euch gnädig, mein Lord Drache«, fügte der andere hinzu. »Das Licht sei Euch gnädig und erleuchte Euch für immer. Ich bin Euer Mann bis zum Tod!« Rand ließ auch Meresin noch beteuern, er sei sein Mann, bevor er energisch die Hände zurückzog und ihnen befahl, aufzustehen. Es gefiel ihm nicht, wie sie ihn ansahen. Edorion hatte sie wie Hunde herbeigerufen, aber Männer sollten niemanden so ansehen, als seien sie Hunde, die zu ihrem Herrn aufblicken.
    Edorion atmete tief ein, blies die rosigen Wangen auf und ließ die Luft langsam wieder aus. »Ich schätze, wenn ich ohne weiteres hierher gekommen bin, kann ich es auch zurück schaffen. Mein Lord Drache, vergebt mir, wenn ich Euch erzürnen sollte, aber würdet Ihr eine Wette annehmen, sagen wir, tausend Goldkronen, daß Ihr wirklich in sieben Tagen dort seid?«
    Rand starrte ihn sprachlos an. Der Mann war ja genauso schlimm wie Mat. »Ich habe nicht einmal hundert Silberkronen, geschweige denn tausend in... «
    Sulin unterbrach ihn. »Er hat genug, Tairener«, sagte sie energisch. »Er wird Eure Wette annehmen, wenn Ihr zehntausend annehmt.«
    Edorion lachte. »Gemacht, Aiel. Und es ist mir jede einzelne Kupfermünze wert, wenn ich verliere. Wenn ich es richtig sehe, werde ich allerdings meinen Gewinn nicht mehr abholen können, sollte ich wirklich die Wette gewinnen. Kommt, Meresin, Daricain.« Es hörte sich immer noch so an, als rufe er seine Hunde zur Jagd. »Wir reiten.«
    Rand wartete ab, bis die drei sich verbeugt hatten und halbwegs wieder bei ihren Pferden waren, bevor er die weißhaarige Tochter des Speers anfuhr: »Was meint Ihr denn damit, ich hätte tausend Goldkronen? Ich habe noch niemals tausend Goldkronen gesehen, geschweige denn zehntausend!«
    Die Töchter tauschten Blicke, als hielten sie ihn für senil, und Rhuarc und Mangin schauten nicht anders drein. »Ein Fünftel der Schätze aus dem Stein von Tear gehören denjenigen, die den Stein einnahmen, und sie werden beansprucht, sobald man sie wegschaffen kann.« Sulin sprach mit ihm wie mit einem Kind, das man über die einfachsten Dinge des Lebens aufklärt. »Als Häuptling und Führer in der Schlacht dort steht Euch ein Zehntel dieses Fünftels zu. Tear hat sich Euch als dem Häuptling nach dem Fall des Steins ergeben, also gehört Euch auch ein Zehntel der Beute aus Tear. Und Ihr habt gesagt, wir könnten uns das Fünftel in diesen Ländern nehmen, als... Steuer, wie Ihr es nanntet.« Sie hatte Schwierigkeiten mit dem Ausdruck, denn die Aiel kannten keine Steuern.
    »Auch davon gebührt Euch der

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