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Die Feuer des Himmels

Die Feuer des Himmels

Titel: Die Feuer des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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sicher sein kann, aber ich wäre nicht überrascht, wenn sie Euch den Sonnenthron anböten. Sie könnten selbst einigen ... Leuten aus meinem Bekanntenkreis das Wort im Mund herumdrehen.«
    Rand lachte hart auf. »Vielleicht werden sie das. Falls sie die gleichen Bedingungen bieten wie Meilan.« Er hatte Moiraines Rat nicht benötigt, um zu wissen, daß die Adligen Cairhiens das Spiel der Häuser noch im Schlaf spielten, und Asmodean mußte ihm auch keineswegs erst andeuten, sie würden es sogar mit den Verlorenen aufnehmen. Die Hochlords zur Linken und die Adligen Cairhiens zur Rechten. Eine Schlacht war beendet, und eine neue von ganz anderer Art, wenn auch nicht weniger gefährlich, begann. »Auf jeden Fall habe ich vor, einer Person den Sonnenthron anzuvertrauen, die einen Anspruch darauf hat.« Er ignorierte die berechnende Miene Asmodeans. Vielleicht hatte der Mann letzte Nacht versucht, ihm zu helfen, vielleicht auch nicht - Aber auf keinen Fall traute er ihm soweit, daß er ihm auch nur die Hälfte seiner Pläne anvertraute. So sehr Asmodeans Zukunft auch an die seine gefesselt sein mochte, entsprang dessen Loyalität doch nur der bloßen Notwendigkeit, und er war immer noch der gleiche Mann, der einst seine Seele freiwillig dem Schatten überlassen hatte. »Meilan will mir also einen großen Auftritt verschaffen, wenn ich bereit bin, ja? Um so besser, wenn ich mir ansehe, wie die Verhältnisse wirklich liegen, bevor er mich erwartet.« Ihm wurde bewußt, warum Aviendha so gut mitspielte und die Unterhaltung sogar im Gang hielt. Solange er schwatzend hier saß, machte er genau, was sie wollte. »Werdet Ihr nun mein Pferd holen, Natael, oder muß ich das selbst tun?«
    Asmodeans Verbeugung war tief, formell und zumindest oberflächlich respektvoll. »Ich diene dem Lord Drachen.«

KAPITEL
46

    Andere Schlachten, andere Waffen
    R and, der Asmodean mit gerunzelter Stirn nachblickte und sich fragte, wie weit er dem Mann trauen konnte, fuhr herum, als Aviendha ihren Becher zu Boden warf und Wein auf die Teppiche spritzte. Aiel verschwendeten doch sonst nichts Trinkbares, weder Wasser noch Wein.
    Sie starrte den nassen Fleck an und schien genauso überrascht, doch nur einen Augenblick lang. Im nächsten Augenblick hatte sie die Fäuste in die Hüften gestemmt und funkelte ihn wütend an. »Also wird der Car'a'carn die Stadt betreten, obwohl er kaum aufrecht sitzen kann. Ich sagte, der Car'a'carn müsse mehr sein als andere Männer, aber ich wußte nicht, daß er sogar übermenschliche Kräfte besitzt.«
    »Wo sind meine Kleider, Aviendha?«
    »Du bist nur aus Fleisch und Blut!«
    »Meine Kleidung!«
    »Denk an dein Toh, Rand al'Thor. Wenn ich mich immer an Ji'e'toh halte, kannst du das auch.« Es erschien ihm eigenartig, daß sie das sagte. Die Sonne würde zur Mitternacht aufgehen, bevor sie auch nur die kleinste Kleinigkeit von Ji'e'toh vergaß.
    »Wenn du so weitermachst«, sagte er lächelnd, »glaube ich am Ende noch, daß dir etwas an mir liegt.«
    Er hatte das als Scherz gemeint, denn es gab nur zwei Methoden, mit ihr fertigzuwerden: entweder scherzen, oder sie einfach übergehen - streiten war dagegen ein fataler Fehler. Und der Scherz war recht sanft wenn er bedachte, daß sie immerhin eine gemeinsame Nacht verbracht hatten, doch sie riß die Augen vor Empörung auf und zog an ihrem elfenbeinernen Armreif, als wolle sie ihn abreißen und ihm an den Kopf werfen. »Der Car'a'carn steht so hoch über anderen Männern, daß er keine Kleider braucht«, fauchte sie. »Wenn er zu gehen wünscht, dann soll er doch nur mit seiner Haut bekleidet gehen! Muß ich erst Sorilea und Bair holen? Oder vielleicht Enaila und Somara und Lamelle?«
    Er versteifte sich. Von all den Töchtern, die ihn wie einen lange verlorenen Sohn behandelten, hatte sie die drei schlimmsten herausgesucht. Lamelle brachte ihm sogar Suppe. Die Frau konnte kein bißchen kochen, aber sie bestand darauf, ihm Suppe zu bereiten und zu servieren! »Bring nur her, wen du wünschst«, sagte er mit mühsam beherrschter, tonloser Stimme, »aber ich bin der Car'a'carn, und ich werde in die Stadt reiten.« Wenn er Glück hatte, fand er seine Kleidung, bevor sie zurückkam. Somara war beinahe so groß wie er und im Augenblick wahrscheinlich kräftiger. Die Eine Macht würde ihm da nicht helfen. Er hätte jetzt Saidin nicht ergreifen können, und wenn Sammael persönlich vor ihm auftauchte. Noch weniger könnte er jetzt daran festhalten.
    Eine ganze Weile

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