Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Feuer des Himmels

Die Feuer des Himmels

Titel: Die Feuer des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
Vom Netzwerk:
das, was ich damals in jener Nacht... ? Ich will damit sagen, also, wie stellst du das an? Es gefällt mir nicht, mich Dingen anzuvertrauen, die ich nicht kenne und nicht verstehe.«
    »Alles ist vorbereitet, Aviendha.« Warum plapperte sie so drauflos? Und mied jeden Blick in seine Augen? Er hatte sich mit Rhuarc und den anderen Häuptlingen getroffen, soweit sie sich noch in der Nähe der Stadt aufhielten. Sein Plan hatte ihnen nicht unbedingt gefallen, aber sie sahen es vom Standpunkt des Ji'e'toh aus, und keiner von ihnen glaubte, er habe eine andere Wahl. Sie besprachen schnell alles, einigten sich, und dann wandte sich das Gespräch anderen Themen zu. Nichts, was mit Verlorenen oder Illian oder irgendwelchen Kämpfen zu tun gehabt hätte. Frauen, die Jagd, ob man den Branntwein aus Cairhien mit ihrem eigenen Oosquai vergleichen könne oder den Tabak der Feuchtländer mit dem, den sie in der Wüste anpflanzten. Eine Stunde lang hatte er fast vergessen gehabt, was ihm bevorstand. Er hoffte so sehr, daß sich die Prophezeiung von Rhuidean als falsch herausstellen würde, daß er diese Menschen nicht vernichten werde, wie es geschrieben stand. Dann kamen die Weisen Frauen zu ihm, eine Delegation von mehr als fünfzig Mitgliedern, die Aviendha aufgescheucht hatte, angeführt von Amys und Melaine und Bair, vielleicht aber auch von Sorilea. Bei den Weisen Frauen war es immer schwer, festzustellen, wer gerade die Führungsrolle innehatte. Sie waren nicht gekommen, um ihm etwas auszureden - Ji'e'toh wiederum -, sondern um ihm klarzumachen, daß seine Verpflichtung Elayne gegenüber nicht schwerer wog als die den Aiel gegenüber, und sie hatten ihn im Besprechungszimmer festgenagelt, bis sie zufriedengestellt waren. Wenn nicht, hätte er sie schon einzeln hochheben und aus dem Weg schleppen müssen, um bis zur Tür zu kommen. Wenn sie wollten, beherrschten es diese Frauen genausogut wie Egwene, nichts zu beachten, nicht einmal sein wütendes Brüllen. »Wir werden schon sehen, wie viele ich mitnehmen kann, wenn ich es versuche. Nur Aiel.« Mit etwas Glück würden Meilan und Maringil und die anderen überhaupt nichts bemerken, bis er längst weg war. Wenn die Burg schon ihre Spione in Cairhien sitzen hatte, dann möglicherweise auch die Verlorenen, und wie konnte er Menschen Geheimnisse anvertrauen, die nicht einmal die Sonne aufgehen sehen konnten, ohne diese Tatsache für Daes Dae'mar auszunutzen?
    Als er sich endlich in einen roten, mit Gold bestickten Kurzmantel gezwängt hatte, dessen feine Qualität auch in einen Königspalast gepaßt hätte, sowohl in Caemlyn wie in Cairhien - dieser Gedanke bereitete ihm eine Art von morbidem Vergnügen -, als er also fertig angezogen war, war auch Aviendha fast fertig. Er staunte nur so darüber, wie sie sich so schnell hatte anziehen können, ohne irgend etwas zu verwechseln. »Gestern abend, während du abwesend warst, kam eine Frau.«
    Licht! Er hatte Colavaere vollkommen vergessen. »Was hast du getan?«
    Sie hielt im Zubinden ihrer Bluse inne und bemühte sich, mit Blicken ein Loch in seinen Kopf zu bohren, doch sie sprach im Plauderton weiter: »Ich habe sie in ihre eigenen Gemächer zurückbegleitet, wo wir uns eine Weile lang unterhielten. Künftig werden dir keine weiteren Baummörderflittchen mehr die Schlafzimmertür einrennen, Rand al'Thor.«
    »Genau das, was ich erreichen wollte, Aviendha! Licht! Hast du sie schlimm zugerichtet? Du kannst nicht herumlaufen und so einfach Ladies verprügeln. Diese Leute machen mir schon genug Schwierigkeiten, ohne daß du sie noch mehr gegen mich aufbringst.«
    Sie schnaubte vernehmlich und wandte sich wieder den Bändern an ihrer Bluse zu. »Ladies! Eine Frau ist eine Frau, Rand al'Thor. Außer, sie wäre eine Weise Frau«, fügte sie noch einschränkend hinzu. »Diese hier wird heute morgen Schwierigkeiten mit dem Sitzen haben, doch ihre Schwellungen kann sie gut verbergen, und wenn sie sich einen Tag lang ausruht, wird sie ihre Gemächer auch wieder verlassen können. Und sie weiß jetzt, wie sie dran ist. Ich sagte ihr, wenn sie dir noch einmal Unannehmlichkeiten bereite - gleich welche -, würde ich kommen und erneut mit ihr sprechen. Ein viel längeres Gespräch. Sie wird tun, was du sagst und wann immer du willst. Andere werden ihrem Beispiel folgen. Die Baummörder verstehen nichts anderes.«
    Rand seufzte. Das war keine Methode, wie er sie vorgezogen hätte, aber sie könnte wirklich funktionieren. Oder aber Colavaere und

Weitere Kostenlose Bücher