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Die Feuer des Himmels

Die Feuer des Himmels

Titel: Die Feuer des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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hatte. Sein Lachen klang ziemlich hohl. »Wie könnte ich sonst Lieder zum Ruhm des Lord Drachen komponieren? Ein Barde braucht Material, das er verarbeiten kann.« Äußerlich machte sich die Hitze bei Asmodean nie bemerkbar. Er behauptete, das liege an seiner geistigen Einstellung und nicht am Gebrauch der Macht. Jetzt rannen ihm jedoch Schweißtropfen über die Stirn.
    Unter seinen Augen oder lieber zurücklassen? Vielleicht würde er sich irgendein Versteck suchen, wenn er sich zu fragen begann, was in Caemlyn geschehen sei? Asmodean würde immer derselbe Mann bleiben, bis er starb und wiedergeboren wurde, und vielleicht sogar noch danach. »Unter meinen Augen«, sagte Rand leise. »Und falls ich auch nur vermute, jener Hauch könne die Wagschale zur falschen Seite hin neigen... «
    »Ich setze mein ganzes Vertrauen in die Gnade des Lord Drachen«, murmelte Asmodean, wobei er sich verbeugte. »Mit Erlaubnis des Lord Drachen werde ich draußen warten.«
    Rand sah sich im Zimmer um, während der Mann rückwärts und unter weiteren Verbeugungen hinausging. Sein Schwert lag auf der goldbeschlagenen Truhe am Fuß des Bettes. Der Schwertgürtel mit der Drachenschnalle war gleichzeitig um die Scheide und den Seanchan-Kurzspeer gewickelt. Heute würde nicht durch Stahl getötet werden, jedenfalls nicht, was ihn betraf. Er berührte seine Manteltasche und spürte den harten Umriß der Skulptur des fetten, kleinen Mannes mit dem Schwert. Das war das einzige Schwert, das er heute benötigen würde. Einen Augenblick lang überlegte er, ob er ein Tor nach Tear Öffnen und benutzen sollte, um Callandor zu holen, oder ob er vielleicht sogar nach Khuidean gehen sollte um das mitzunehmen, was dort verborgen lag. Mit beidem könnte er Rahvin vernichten, bevor der Mann überhaupt etwas von seiner Anwesenheit ahnte. Er konnte sogar Caemlyn mit jedem der zwei Dinge zerstören. Doch konnte er sich selbst vertrauen? Soviel Macht. Soviel der Einen Macht. Saidin hing dort draußen, gerade außerhalb seiner Sicht. Das Verderben Saidins schien bereits ein Teil seiner selbst zu sein. Der Zorn wütete direkt unter der Oberfläche, Zorn auf Rahvin, Zorn auf sich selbst. Falls er ihm freien Lauf ließ und auch nur Callandor in Händen hielt... Was würde er tun? Er wäre unbesiegbar. Mit Hilfe des anderen könnte er sogar direkt zum Shayol Ghul gehen und allem ein Ende bereiten, so oder so. So oder so. Nein. Er befand sich ja nicht allein in dieser Lage. Er konnte sich nichts anderes als einen Sieg leisten.
    »Die Welt ruht auf meinen Schultern«, murmelte er. Plötzlich jaulte er kurz und klatschte mit der Hand auf seine linke Pobacke. Er hatte das Gefühl, von einer Nadel gestochen worden zu sein, aber er mußte nicht einmal die Gänsehaut an seinen Armen sehen, um zu wissen, was geschehen war. »Wofür war das?« grollte er Aviendha an.
    »Ich wollte nur sehen, ob der Lord Drache immer noch aus Fleisch und Blut besteht wie wir anderen Sterblichen.«
    »Allerdings«, sagte er undeutlich und griff nach Saidin - all diese Süße, all dieser Schmutz -, und zwar gerade lange genug, um die Macht kurz einzusetzen.
    Sie riß die Augen auf, zuckte aber nicht zusammen. Sie sah ihn nur an, als sei gar nichts geschehen. Trotzdem - als sie durch den Vorraum schritten, rieb sie sich heimlich den Po, weil sie glaubte, er blicke weg. Also bestand auch sie aus gewöhnlichem Fleisch und Blut. Seng mich. Ich glaubte doch, ich hätte ihr Manieren beigebracht.
    Er zog die Tür auf, trat hinaus und stand staunend da. Mat stützte sich auf seinen eigenartigen Speer. Die breite Krempe seines Huts hatte er weit herabgezogen. Unweit von ihm stand Asmodean. Doch das war es nicht, was Rand so verblüffte. Es waren keine Töchter des Speers zu sehen. Er hätte ja wissen müssen, daß etwas nicht stimmte, als Asmodean unangekündigt hereingekommen war. Aviendha blickte sich erstaunt um, als glaube sie, die anderen hätten sich hinter den Wandbehängen versteckt.
    »Melindhra hat letzte Nacht versucht, mich umzubringen«, sagte Mat, und Rand hörte auf, sich über die abwesenden Töchter Gedanken zu machen. »Eine Minute zuvor unterhielten wir uns noch, und in der nächsten tat sie ihr Bestes, mir den Kopf abzutreten.«
    Mat berichtete in kurzen, präzisen Sätzen. Von dem Dolch mit den goldenen Bienen. Seine Folgerungen daraus. Er schloß die Augen, als er erzählte, wie alles ausgegangen sei - ein knappes, nüchternes: »Ich habe sie getötet« -, und dann öffnete er

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