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Die Feuer des Himmels

Die Feuer des Himmels

Titel: Die Feuer des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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sie das Wort prüfend im Mund herum. »Es wäre besser zu sagen, wir ertrügen sie, so gut wir können.«
    »Er wandelt alles um.« Amys klang besorgt. »Rhuidean. Die Verirrten. Die Trostlosigkeit, weil er sagte, was nicht gesagt werden sollte.« Den Weisen Frauen - eigentlich allen Aiel - bereitete es noch immer große Schwierigkeiten, über diese Angelegenheit zu sprechen.
    »Die Töchter hängen sich an ihn, als verdankten sie ihm mehr als ihren eigenen Clans«, fügte Bair hinzu. »Zum erstenmal überhaupt gestatten sie einem Mann, sich unter einem Dach der Töchter aufzuhalten.« Einen Augenblick lang schien es, als wolle Amys etwas sagen, aber was sie auch über das Innenleben der Far Dareis Mai wußte, teilte sie dann doch mit niemandem außer eben jenen, die selbst Töchter des Speers waren oder gewesen waren. »Die Häuptlinge hören nicht mehr so auf uns wie früher«, murrte Melaine. »O ja, sie bitten uns nach wie vor um Rat, da aus ihnen ja nicht plötzlich komplette Narren geworden sind, aber Bael erzählt mir nicht mehr, was er zu Rand al'Thor gesagt hat oder dieser zu ihm. Er sagt, ich müsse Rand al'Thor fragen, der mir wiederum sagt, ich solle mich an Bael wenden. Ich kann ja nichts gegen den Willen des Car'a'carn tun, aber bei Bael... Er war schon immer ein sturer Mann, der mich in Rage bringen konnte, aber jetzt ist er außer Rand und Band. Manchmal möchte ich ihm am liebsten einen Stock über den Schädel schlagen.« Amys und Bair schmunzelten, als sei das ein guter Witz gewesen. Vielleicht wollten sie auch nur ihre Unruhe über all diese Veränderungen damit überspielen.
    »Es gibt nur drei Dinge, die man mit einem solchen Mann anfangen kann«, gluckste Bair amüsiert. »Sich entweder von ihm fernhalten, oder ihn töten oder ihn heiraten.«
    Melaines versteifte sich und ihr sonnengebräuntes Gesicht färbte sich rot. Einen Augenblick lang glaubte Egwene, die goldhaarige Weise Frau wolle eine hitzige Antwort loswerden, doch dann kündete ein beißend kalter Luftschwall von Aviendhas Rückkehr. Sie trug ein gehämmertes Silbertablett, auf dem eine gelb glasierte Teekanne stand, feine Tassen aus dem goldenem Porzellan des Meervolks und ein Steintiegel mit Honig.
    Sie schauderte noch, als sie den Tee eingoß. Zweifellos hatte sie sich nicht die Mühe gemacht, dort draußen etwas anzuziehen. Schnell teilte sie Tassen und Honig aus. Natürlich goß sie sich selbst und Egwene erst ein, als Amys es ihr erlaubte.
    »Mehr Dampf«, sagte Melaine. Die kalte Luft schien ihren Zorn abgekühlt zu haben. Aviendha stellte ihre Tasse unberührt weg und krabbelte eiligst zu dem Kürbis hinüber. Sie versuchte wirklich alles, um ihren Fehler von vorher wiedergutzumachen. »Egwene«, sagte Amys und nippte an ihrem Tee, »wie würde es Rand al'Thor hinnehmen, wenn Aviendha ihn darum bäte, in seinem Schlafgemach zu schlafen?« Aviendha erstarrte mit dem Wasserkürbis in Händen. »In seinem...?« Egwene schnappte nach Luft. »So etwas könnt Ihr nicht von ihr verlangen! Das könnt Ihr nicht!«
    »Törichtes Mädchen«, schimpfte Bair. »Wir verlangen ja nicht, daß sie sein Lager teilt. Aber wird er das glauben, wenn sie ihn fragt? Wird er es ihr erlauben? Männer sind im besten Fall schon eigenartige Geschöpfe, und da er nicht bei uns aufgewachsen ist, ist er noch seltsamer.«
    »Das würde er ganz bestimmt nicht glauben«, sprudelte Egwene heraus, und dann fuhr sie etwas langsamer fort: »Ich glaube nicht, daß er es falsch verstehen würde. Aber es entspricht nicht den guten Sitten. Es darf einfach nicht sein.«
    »Ich bitte darum, daß Ihr das nicht von mir verlangt«, sagte Aviendha, und es klang demütiger, als Egwene jemals von ihr erwartet hätte. Sie spritzte mit fahrigen Bewegungen Wasser auf die Steine und ließ immer dichtere Dampfwolken aufsteigen. »Ich habe in den letzten Tagen eine Menge gelernt, da ich keine Zeit mit ihm verbringen mußte. Seit Ihr gestattet habt, daß Egwene und Moiraine Sedai mir beim Gebrauch der Macht helfen, lerne ich immer schneller. Natürlich sind sie deshalb keine besseren Lehrerinnen als Ihr«, fügte sie dann hastig hinzu. »Aber ich möchte so gern lernen.«
    »Ihr werdet gewiß weiterlernen«, sagte Melaine zu ihr. »Ihr müßt nicht jede Stunde mit ihm verbringen. Solange Ihr Euch Mühe gebt, wird Euer Unterricht kaum langsamer vonstatten gehen. Ihr lernt schließlich nicht, während Ihr schlaft.«
    »Ich kann nicht«, murmelte Aviendha mit über den Kürbis

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