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Die Feuer von Córdoba

Die Feuer von Córdoba

Titel: Die Feuer von Córdoba Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Wulf
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eigene. Außerdem war es unbestreitbar , dass er sich in Teresas Nähe, mit ihrer Hand in seiner, sicherer fühlte.
    Auch Anne ging in die Höhle zurück. Sie musste an die Minen von Salomon denken, die sich unter Jerusalem erstreckten . Sie hatten dort nach Giacomo gesucht, der sich eine dieser Höhlen als Versammlungsort für seine Predigten erwählt hatte. Auch dort war Anselmo kurz davor gewesen, wegen seiner Platzangst in Panik zu geraten. Aber er hatte durchgehalten . Am Ende hatten sie nicht nur ein geheimes Waffenlager , sondern auch einen verborgenen Zugang in die Grabeskirche entdeckt. Und dort war es geschehen. Dort waren sie Giacomo de Pazzi begegnet. Sie erinnerte sich noch genau an seine höhnische Stimme, die gleichzeitig so sanft und schmeichelnd war, dass ihr noch jetzt beim Gedanken daran übel wurde. Und dann erinnerte sie sich an seinen Stab, der sich so plötzlich in einen Degen verwandelt hatte. Eine Klinge, die Rashid durchbohrt und damit nicht nur ein Leben, sondern auch eine Liebe ausgelöscht hatte.
    Anne musste sich zusammennehmen, um nicht mehr daran zu denken, um nicht wieder von dem erdrückenden Gefühl des Verlustes überwältigt zu werden. Sie wollte nicht als heulendes Häuflein Elend im Höhleneingang zusammenbrechen und zurückbleiben, während die anderen sich das geheime Labor von Teresas Vater ansahen. Also kämpfte sie gegen die Tränen an, wischte sich das Wasser aus den Augenwinkeln und folgte Cosimo, der Teresa und Anselmo in einen schmalen Gang nachging.
    Eine Weile liefen sie schweigend durch ein verwirrendes System von Gängen und Höhlen, dann endlich blieb Teresa stehen.
    »Wir sind da!«, rief sie und deutete auf eine schmale Spalte in einer Felswand etwa zwanzig Meter vor ihnen. »Hier ist das Labor meines Vaters.«
    Als Anne und Cosimo ihr folgend durch die schmale Felsspalte traten, begaben sie sich in eine andere Welt. Die Decke war hoch und gewölbt, und im hinteren Teil hingen mächtige Stalaktiten von ihr herab. Aber das war auch schon alles, was daran erinnerte, dass sie sich im Inneren eines Berges befanden. Lange schwere Holztische standen in der Mitte der Höhle. Ringsum an den Wänden reihte sich Regal an Regal, angefüllt mit Flaschen und Gläsern in allen Größen und Formen und anderen Gerätschaften, deren Namen Anne ebenso wenig kannte wie ihren Verwendungszweck. Natürlich standen in den Regalen auch Bücher. Unzählig viele Bücher. Das Ganze machte den Eindruck des Labors eines Hexenmeisters. Es gab sogar eine große gemauerte Feuerstelle. Sie bot Platz für mehrere der an Haken hängenden und offenbar aus verschiedenen Materialien gefertigten Kessel gleichzeitig und benutzte eine natürliche Felsspalte als Abzug.
    Es ist einfach perfekt, dachte Anne und betrachtete voller Bewunderung die Stalaktiten, von denen Wasser gemächlich in einen kleinen Teich tropfte.
    Vorsichtig, als hätte er Angst, etwas zu beschädigen, ging Cosimo durch die Höhle. Seine Augen leuchteten.
    »Fantastisch!«, sagte er schließlich und blieb vor einem der Bücherregale stehen. »Das ist mehr, als ich erhofft hatte. Viel mehr. Dein Vater hat wahrlich nicht übertrieben, als er sagte, dies sei das beste Laboratorium weit und breit.«
    Teresa errötete vor Stolz, und Anne bekam den Verdacht, dass sie das Labor mittlerweile als ihr Eigentum betrachtete.
    »Reicht mir bitte die Liste mit den Zutaten«, sagte sie. »Dann kann ich nachschauen, was vorhanden ist und was von den benötigten Ingredienzien noch fehlt.«
    Cosimo gab ihr das Pergament und sah sich weiter um.
    »Eines verwundert mich allerdings«, sagte er und nahm vorsichtig ein bauchiges Glasgefäß mit langem dünnem Hals in die Hand. »Wir befinden uns zwar unter der Erde, aber dennoch müsste das Labor schmutziger sein. Es sei denn, es wird noch benutzt.«
    »Seit meiner Flucht bin ich fast täglich hier, um alles in Ordnung zu halten«, erklärte Teresa, während sie gleichzeitig die Liste der Zutaten studierte und verschiedene Tiegel und Flaschen aus den Regalen nahm. »Ich könnte es nicht ertragen, wenn sich auf den empfindlichen Gläsern und Waagen , den wertvollen Büchern, den unersetzbaren Gerätschaften und den Gläsern voller seltener, kostbarer Kräuter, Öle und Mineralien Staub und Spinnweben ansammeln würden . Es wäre, als ob ich meinen Vater ein zweites Mal töten würde.«
    »Ja, das verstehe ich«, sagte Cosimo, und ein Lächeln huschte über sein Gesicht. »Aber das erklärt nicht, weshalb

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