Die Feuer von Eden
heftig werden. Wir brauchen einen Plan, Mädel.« Sie schaute zurück zur Big Hale. »Kriegt man hier immer noch was zu essen, oder wurden die Köche von Pana-ewa oder einem der anderen Viecher aufgefressen?«
»Paul sagt, es wären nur noch eine Handvoll Gäste übrig«, erwiderte Eleanor. »Aber der Koch arbeitet noch, und es ist genügend Personal da, um das Hauptrestaurant geöffnet zu halten. Offenkundig schmeißt Mr. Trumbo heute abend eine große Fete und zahlt dem Personal, das sich trotz allem hertraut, fette Prämien.«
»Gut«, sagte Cordie. Sie stand auf und zog ihr Handtuch und ihre riesige Strohtasche mit sich hoch. »Ich bin am Verhungern. Was hältst du davon, wenn wir uns jetzt zusammen was hinter die Kiemen schieben und uns bei ein paar eisgekühlten Peles Feuer unterhalten? Ich will alles hören, was du über Ms. Pele weißt.«
Eleanor stand ebenfalls auf und sah auf ihre Uhr. »Dieser Hubschrauber-Rundflug soll bei Dämmerung stattfinden...«
Cordies Augen funkelten. »Ich denke, ich weiß, was du da vorhast... dir bleiben noch gut zwei Stunden bis zur Dämmerung. Laß uns essen.« Als Eleanor noch immer zögerte, fügte sie hinzu: »Es wird vermutlich eine lange Nacht werden, Nell.«
Eleanor nickte. »Also in einer Viertelstunde im Restaurant«, sagte sie und machte sich zu ihrer hale auf, um zu duschen und sich umzuziehen.
Trumbo blieb stehen.
Die drei Frauen versperrten ihm den Weg. Caitlin trug eine helle Freizeithose und -bluse aus Baumwolle; der Stoff flatterte leicht in der sanften Brise, die von Süden her aufgefrischt war. Sie hatte ihre Bally-Tasche dabei, und eine Hand steckte in der Tasche. Maya stand in der Mitte des Trios; das Model trug einen geblümten hawaiischen pareu — anderthalb Meter schlichter Baumwollstoff, den sie wie einen Wickelrock um ihre Taille geschlungen hatte — über demselben orangefarbenen Badeanzug, den sie auf dem Titelbild der diesjährigen »Bademoden«-Ausgabe von Sports Illustrated getragen hatte. Mayas Lippen und Fingernägel waren blutrot lackiert. Bicki trug hochhackige Pumps und einen winzigen mokkafarbenen Bikini, der fast haargenau mit ihrer Hautfarbe übereinstimmte. Es sah aus, als wäre sie bis auf den goldenen Armreif und ihre Goldringe nackt. Ihre Arme waren über der Brust verschränkt, und sie stand breitbeinig da wie ein Revolverheld.
»Hallo, Mädels«, sagte Byron Trumbo.
Eine Minute lang war nur das Rascheln der Palmwedel und Jimmy Kahekilis keuchendes Atmen zu hören. Dann sprach Caitlin Sommersby Trumbo. »Du erbärmlicher kleiner Dreckskerl.«
»Du widerwärtiger kleiner gehirnamputierter Schwanzlutscher«, sagte Maya. Ihr britischer Akzent war sehr betont.
»Hallöchen, T«, sagte Bicki. Sie zeigte dasselbe Lächeln wie auf einem Dutzend MTV-Videos.
»Hallöchen, Bick«, sagte Trumbo.
»Wir haben uns unterhalten und einen Entschluß gefaßt, T«, erklärte Bicki. »Wir werden dir deinen Schwanz und deine Eier abschneiden, und jede wird ein Stück zur Erinnerung behalten.«
»Tut mir leid, Mädels«, sagte Trumbo. »Ich bin gerade in Eile.« Er wollte nach links vom Weg runterschwenken. Die drei Frauen glitten in einer anmutigen Bewegung nach links wie die Verteidigungslinie der Dallas Cowboys.
Myron Koestler stieß sich von dem Baum ab, an dem er lehnte, und kam einen Schritt näher. »Mr. Trumbo... äh... Byron, ich befürchte, das kompliziert die Lage doch erheblich. Angesichts dieser... ähm... neuen Entwicklungen... müssen die maßvollen Forderungen meiner Klientin wohl leider... ähm... nach oben hin korrigiert werden.«
Trumbo legte eine Hand auf Jimmy Kahekilis Arm. Der Unterarm des Hawaiianers war dicker als Trumbos Schenkel. »Jimmy«, erklärte Trumbo und zeigte mit dem Finger auf Koestler, »wenn diese wandelnde Hämorrhoide noch ein Wort sagt, dann nimmst du deine Axt und zerhackst ihn in klitzekleine Stücke. Comprende?«
Der Fleischberg hinter Trumbo stieß ein erwartungsvolles Grunzen aus. Koestler wich eilig zurück, sah zu den Frauen, öffnete den Mund, als wollte er sagen, daß die drei gerade Zeuge einer Drohung geworden waren, sah zu Jimmy Kahekili und schloß den Mund wieder.
Die Frauen versperrten Trumbo weiterhin den Weg.
»Hört mal«, sagte der Milliardär und grinste. »Ich würde ja gern noch bleiben und weiterplaudern... ich bin überzeugt, ihr alle möchtet wissen, wie ihr im Vergleich zueinander abschneidet... aber ich bin wirklich in Eile.« Er machte einen Schritt auf sie
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