Die Feuer von Eden
eine Kürbisflasche mit Korken und einen aufgerollten Strick, der augenscheinlich aus geflochtenen Ranken gemacht war.
Bevor noch einer von uns beiden das Wort ergreifen konnte, sagte die junge Frau: »Ihr müßt euch sputen. Pana-ewa und die anderen schlafen für kurze Zeit nach Morgengrauen, aber ihr Schlaf ist nicht tief, und sie erwachen leicht. Beeilt euch, streift diese haole -Kleider ab.«
Die Stimme klang jung, lebendig, weich und melodisch, als sie die englischen Vokale formte... und es war unverkennbar eine jüngere Version der Stimme der alten Frau.
»Beeilt euch!« drängte die wunderschöne junge Frau und gestikulierte mit der Hand, die das geflochtene Rankenseil hielt. »Zieht eure Kleider aus.«
Mr. Clemens und ich sahen einander an.
»Will, ich habe mit einem Schwein diskutiert«, sagte Byron Trumbo und kippte seinen zweiten Wodka auf Eis. »Mit einem beschissenen Schwein.«
Will Bryant nickte und warf einen Blick zu Hiroshe Sato und den anderen. »Ich weiß«, sagte Will. »Mrs. Trumbo weigert sich abzureisen, und ihr Anwalt besteht darauf, daß wir...«
»Doch nicht das Schwein«, fiel ihm Trumbo ins Wort und wischte sich die Oberlippe ab. »Ich meine ein richtiges Schwein. Einen Eber. Ein Borstenvieh. Ein riesiges beschissenes Schwein.«
Der Sekretär starrte seinen Boß schweigend an.
»Glotzen Sie mich nicht so blöde an«, donnerte Trumbo, laut genug, daß Sato und der alte Mr. Matsukawa und Dr. Tatsuro sich umdrehten und herübersahen.
Trumbo wandte sich ab und zog Will mit sich. »Gucken Sie mich nicht so an, als ob ich nicht mehr alle Tassen im Schrank hätte«, knurrte er leise. »Ich meine ernst, was ich gesagt habe... da war dieser riesige Eber in einem Loch in der Erde, und er hatte Sunny Takahashi bei sich... der geleuchtet hat wie diese verdammten Radiumzifferblätter aus den Fünfzigern, Will... und er hatte, ich glaube, acht Augen. Der Eber, meine ich.« Trumbo packte Will Bryant am Oberarm. »Sie glauben mir doch, oder? Sagen Sie mir, daß Sie mir glauben.«
»Ich glaube Ihnen, Mr. Trumbo«, sagte Will Bryant. Er löste vorsichtig seinen Arm aus Trumbos Griff.
Trumbo starrte ihn argwöhnisch an, aber Will Bryant nickte. »Es gehen hier so viele merkwürdige Dinge vor«, erklärte der Sekretär. »Wenn Sie sagen, Sie hätten mit einem Schwein diskutiert... dann haben Sie mit einem Schwein diskutiert.«
Der Milliardär klopfte Will Bryant auf die Schulter. »Das ist es, was ich an Ihnen mag, Will... unter dieser aalglatten Harvard-Jura-Absolventen-Schale schlägt das Herz eines wahren speichelleckenden Lakaien. Das ist nicht böse gemeint, Will.«
»So fasse ich es auch nicht auf, Boß«, sagte Will Bryant. »Aber ich muß Ihnen mitteilen, daß wir Sunny Takahashi gefunden haben...«
Trumbo hätte beinahe die Wodkaflasche fallen lassen, aus der er sich gerade einschenkte. »Er ist zurückgekommen? Aus dem Loch? Das Schwein hat ihn gehen lassen?«
»Was das Schwein angeht, kann ich nichts sagen«, erwiderte Will, »aber man hat Sunnys Leiche in einem der Kühlräume des Restaurants gefunden. Dr. Scamahorn sagt, daß er allem Anschein nach seit etwa zwölf Stunden tot ist. Ich habe Mr. Sato und seiner Gruppe noch nichts davon erzählt, weil ich wußte, daß Sie das lieber persönlich übernehmen würden. Die Leiche von Sicherheitschef Dillon wurde ebenfalls dort gefunden. Wir haben versucht, Sie zu erreichen, aber Sie haben sich über das Funkgerät nicht gemeldet. Scamahorn möchte eine Autopsie machen, nachdem die Polizei informiert wurde, und...«
Trumbo packte Will abermals am Arm und zog ihn noch ein Stück weiter vom Bankettisch weg. »Wo ist die Leiche?«
»Wessen...«
»Sunnys!« fauchte Trumbo und senkte wieder die Stimme. »Sunnys. Dillons ist mir scheißegal. Wo ist sie?«
»Auf der Krankenstation. Man hat beide Leichen vor zwanzig Minuten dorthin gebracht.«
Trumbo stubste mit einem seiner Wurstfinger gegen Wills hagere Brust. »Hängen Sie sich sofort ans Funkgerät... nein, gehen Sie persönlich hin. Kümmern Sie sich darum, daß Sunnys Leiche... zum Teufel, beide Leichen... daß man sie wieder in den Kühlraum bringt. Und absolutes Stillschweigen. Erzählen Sie niemandem auch nur ein Sterbenswörtchen.«
Diesmal sah Will Bryant seinen Arbeitgeber tatsächlich komisch an. »Boß, es ist vorbei. Mr. Sato wird niemals unterschreiben, nachdem sein Freund hier ermordet wurde. Es ist vorbei. Wir müssen...«
Trumbo zerrte Will noch weiter von der
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