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Die Feuer von Eden

Titel: Die Feuer von Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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Lichtverhältnissen ist er schwer zu finden, aber er ist genau...« Er deutete mit einem Nicken auf den endlosen Grat aus Felsen unter ihnen, zu dessen beiden Seiten sich über Meilen zwei Risse erstreckten. »Dort unten.«
    »Dort wohnt eine Frau«, sagte Eleanor. »Sie könnte von der Lava eingeschlossen sein.«
    Mikes Gesicht wurde nun hauptsächlich von dem grünen Lichtschein der Instrumentenkonsole vor ihnen beleuchtet. Er schaute besorgt drein. »Molly Kewalu?«
    »Sie kennen Sie?« Das war Pauls Stimme. Überrascht.
    »Ich dachte, sie wäre nur eine Legende«, bemerkte Mike.
    »Das ist sie auch«, sagte Paul.
    »Das ist sie nicht«, erklärte Eleanor. »Sie lebt, und sie wohnt in einer Höhle direkt neben dem Stein namens Hopoe, und vielleicht braucht sie Hilfe.«
    »Ich könnte über Funk die Jungs vom Such- und Rettungsdienst alarmieren«, schlug Mike vor.
    Eleanor blieb stur. »Würden die noch heute abend hier hochkommen?«
    Mike zögerte kurz. »Nein. Frühestens bei Tagesanbruch.«
    Nun war es an Eleanor, auf die lodernden Erdspalten zu zeigen. Sie waren eine Schleife um den Westhang des Mauna Loa geflogen, und die Lavaströme waren jetzt deutlich zu sehen, viel breiter als die Ströme des Kilauea.
    »Uns bleiben vielleicht fünf Minuten, um Sichtkontakt mit dem Hopoe aufzunehmen«, erklärte Mike, »aber ich denke, ich kann’s schaffen. Er ist irgendwo dort unten... nahe dem Areal unterhalb dieser großen Öffnung dort, wenn nicht sogar innerhalb des Gebiets.«
    Eleanor bemerkte, daß sie noch immer den Arm des Piloten berührte. Sie zog ihre Hand weg. »Vielen Dank«, sagte sie.
    »Das Gebiet ist zu zerklüftet, um dort unten zu landen«, erklärte der Pilot, der offenkundig im Geiste durchging, was er zu tun hatte. »Ich kann Sie absetzen und über der Stelle kreisen, aber es wird ganz schön haarig werden. Unter Ihrem Sitz liegt ein Notfallkoffer mit einer starken Taschenlampe drin. Ich kann den Suchscheinwerfer unter dem Rumpf anschalten. Aber da unten wird es ganz schön heftig zugehen...«
    »Ich mache es«, verkündete Eleanor. Ihr Herz hämmerte.
    »Wir können noch einen weiteren Passagier aufnehmen«, sagte Mike. »Wenn die Verrückte da unten mit ihrer Familie und ihren Enkeln haust... dann vergessen Sie’s.«
    »Es ist nur die alte Frau«, meldete sich Paul vom Rücksitz. Seine Stimme war tonlos. Ohne Emotion.
    »Also gut«, sagte Mike. »Wenn ich mich nicht völlig irre... dann ist das da Hopoe, etwa eine Meile voraus, auf ein Uhr.«
    Eleanor spähte angestrengt durch das Plexiglas, aber sie konnte nur ein Areal von scheinbar willkürlich durcheinandergewürfelten Felsbrocken sehen, jeder größer als ein Haus, alle beleuchtet von dem Lavastrom, der sich auf seinem feurigen Weg zum Meer sein Bett zwischen ihnen hindurchgebrannt hatte.
    »Halten Sie sich fest«, sagte Mike. »Wir gehen runter.«
     
    Cordie war auf ihrer privaten lanai und beobachtete das vom Meer her aufziehende Gewitter, als die Lichter ausgingen. Es überraschte sie nicht. Sie hatte die Taschenlampe, Kerzen, Streichhölzer und die Sturmlampe auf dem Tisch neben dem Liegestuhl bereitgestellt, bevor das letzte Licht der Dämmerung verglommen war. Jetzt benutzte sie die Taschenlampe, um die Suite zu überprüfen, dann kam sie zurück auf die lanai, um die Kerzen anzuzünden. Der Wind vom Meer her frischte auf, doch selbst aus zehn oder fünfzehn Meilen Entfernung konnte Cordie sehen, wie der Umriß der schwarzen Stratokumulus von Blitzen erhellt wurde, und wußte, daß da ein schweres Gewitter im Anzug war. Sie wünschte, Nell würde endlich zurückkommen. Solange das Gewitter noch auf sich warten ließ, konnte sie die Rückkehr des Hubschraubers von der lanai aus hören, aber Cordie hatte gehofft, daß ihre Freundin zurückkommen würde, bevor es richtig dunkel wurde.
    Cordie stellte drei Kerzen in der Suite auf, eine für jeden Raum, und sparte die Sturmlampe für die lanai auf. Der Wind war jetzt stärker, und die Palmwedel rauschten und raschelten wie ein unruhiges Publikum, wenn sich der letzte Akt verzögert. Cordie holte den .38er und eine Packung Patronen aus ihrer Strohtasche, ließ die Trommel aufschnappen, fingerte die leeren Patronenhülsen heraus und machte sich ans Nachladen.
    Es klopfte an der Tür.
    »Einen Moment, bitte«, rief Cordie leise und schob die letzten drei Patronen in ihre Kammern. Sie ließ die Trommel wieder einschnappen, drehte sie, entsicherte den Revolver und ging zur Tür. »Wer ist

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