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Die Feuer von Eden

Titel: Die Feuer von Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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vorgezogen, aber die heiße Flüssigkeit belebte unsere Geister, und als die Dunkelheit hereinbrach, unterhielten wir uns darüber, was uns wohl am nächsten Tag erwartete. Reverend Haymark äußerte die Ansicht, daß die örtlichen kahuna sich verbündet hätten, um den Missionaren Angst einzuflößen, daß es aber durchaus möglich sei, daß Reverend Whister und die anderen noch am Leben seien.
    »Was ist mit den Ungeheuern?« fragte Mr. Clemens. »Hananuis Reptilienmann und der Hundemann und all die anderen?«
    Reverend Haymark tat seine Verachtung für derartigen Aberglauben kund.
    »Das würde jedenfalls eine bessere Geschichte abgeben als zornige Eingeborene«, gab der Korrespondent zu bedenken.
    Ich rümpfte die Nase. »Warum muß sich der Journalismus immer mit dem Grotesken und dem Schrecklichen befassen?«
    Mr. Clemens schmunzelte. »Miss Stewart«, sagte er, »Tod und Zerstückelung, Wahnsinn und Kannibalismus sind die ehrenwerten christlichen Themen, die Analphabeten dazu bringen, das Lesen von Zeitungen zu lernen. Je bizarrer das Ereignis, desto genüßlicher läßt es sich beim Frühstück lesen.«
    »Zweifelsohne«, wandte ich ein, »ist dies ein Zeichen unserer sensationslüsternen Zeit.«
    »Ja«, stimmte Mr. Clemens mir zu, »und ein Zeichen aller Zeiten vor der unseren sowie aller Zeiten, die der unseren folgen werden. Nationen wachsen und sterben, Maschinen werden erfunden und fallen der Vergessenheit anheim, Moden erblühen und verwelken wie die Blumen des letzten Sommers... aber ein handfester Mord vor dem Frühstück, Miss Stewart, das ist der Stoff, aus dem die Ewigkeit gemacht ist. Wenn diese Angelegenheit auch nur halb so spektakulär ist wie die Geschichte über die Hornet , könnte ich sie an jede Zeitung verkaufen, sei es nun 1866, 1966 oder im Jahr 2066.«
    Ich schüttelte den Kopf ob dieses Unsinns. In diesem Moment begannen die Pferde in dem unmißverständlichen Ausdruck blanker Panik zu wiehern.
     
     

Kapitel 14
    Pana-ewa ist eine große lehua-Insel
Das Inland ein Wald von ohias.
Verwelkt sind die roten Blüten der lehua,
Verdorben sind die roten Äpfel der ohia,
Kahl ist Pana-ewas Kopf;
Rauch liegt über dem Land;
Das Feuer brennt.
     
    Der Gesang von Peles Schwester
an Pana-ewa
     
     
    Byron Trumbo lag nackt und erschöpft auf dem Rücken, die Bettdecken von sich geworfen, und schaute zu, wie sich die Holzblätter des Deckenventilators drehten, während Maya in seiner Armbeuge döste. Beide waren leicht verschwitzt. Trumbo hatte noch immer Schwierigkeiten, wieder zu Atem zu kommen. Er hatte vergessen, wie entkräftend diese Wiedervereinigungen mit Maya Richardson sein konnten.
    Die Frau, deren Kopf an seiner Brust ruhte, war hochgewachsener, schlanker, jünger, schöner, berühmter, reicher und leidenschaftlicher, als Trumbo es sich je hätte erträumen können. Er schlief seit etwas mehr als zwei Jahren mit ihr und versprach ihr beinahe ebenso lange, daß er sie heiraten werde, und hatte, schon solange er sich erinnern konnte, ihr Bild in den Klatschkolumnen und Illustrierten bewundert. Trumbo war nicht sicher, seit wann er Maya satt hatte, aber daß er sie satt hatte, wußte er genau: Er hatte ihre gnadenlos makellose Schönheit satt, ihren präzisen britischen Akzent und ihre boshafte britische Scharfzüngigkeit, ihre unerschrockene Leidenschaft und unerschöpfliche sexuelle Abenteuerlust. Bicki war die Antwort gewesen — die schwarze, minderjährige Rocksängerin war irgendwie der Ausgleich für Caitlins liebliche Bösartigkeit und Mayas manierierte Schönheit. Bickis selbstsüchtige, sonderbare sexuelle Vorlieben machten irgendwie Caitlins Frigidität und Mayas wilde Ungezügeltheit erträglicher, sogar interessant. Es war schon seltsam, daß es einer Kombination von drei Frauen in Byron Trumbos Leben bedurfte, damit sich daraus eine befriedigende Beziehung ergab, aber so war es, und er akzeptierte es. Der schwere Teil war, sie aufrechtzuerhalten.
    Er machte sich keine Illusionen darüber, daß Maya die Affäre mit Bicki akzeptieren würde, sollte sie ans Licht kommen, also hatte er wie ein Schießhund aufgepaßt, daß sie nicht ans Licht kam. Erst kürzlich hatte es im Blätterwald über eine neue Trumbo-Liaison gerauscht und geraschelt, aber glücklicherweise war Maya zu sehr Dame, um die Schundpresse zu lesen.
    »Mmmmmm«, stöhnte das Supermodel und regte sich im Halbschlaf. Sie fuhr mit ihren langen, schlanken Fingern durch die Haare auf Trumbos Brust.
    »Du auch

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