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Die Feuer von Troia

Die Feuer von Troia

Titel: Die Feuer von Troia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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auf den Beinen und schlug auf Hektor ein, der zu seinem Streitwagen zurückwich. Der troianische Prinz sprang auf das Trittbrett und kämpfte von dort. Dann wendete er den Wagen, warf Achilleus dabei zu Boden und hätte ihn beinahe überrollt. Achilleus erhob sich wieder und schleuderte den Wurfspeer auf Hektor, der an dessen Harnisch a b-prallte. Aber dann holte er mit dem Schwert aus und traf Hektor mit einem gewaltigen Schlag.
    Hektor sank zusammen. Troilos riß die Zügel an sich, wendete den Streitwagen, wobei er Achilleus noch einmal umwarf, und trieb die Pferde zurück zur Stadt. Die Amazonen jagten mit wurfbereiten Speeren auf Achilleus zu, aber zumindest zwei Dutzend seiner Myrmidonen mit ihren Schilden hatten sofort einen undurchdringlichen Kreis um ihn geschlossen. Es gelang den Amazonen zwar, zehn oder zwölf zu töten, aber dann mußten sie sich zurückziehen, denn immer mehr Feinde eilten zum Schutz ihres Feldherrn herbei. Hektors Streitwagen hatte die Mauern Troias schon fast erreicht, als die Myrmidonen ihn einholten. Achilleus auf seinem Streitwagen, den nur noch ein Pferd zog - er hatte das andere mit einem Schwerthieb aus dem Geschirr befreit -, stürmte mit atemberaubender Geschwindigkeit heran. Er rammte Hektors Wagen bewußt, und Troilos wurde herausgeschleudert. Der junge landete auf den Füßen, und die Myrmidonen stürzten sich auf ihn. Andromache schrie! Kassandra wandte sich ihr zu, um sie zu beruhigen, und als sie wieder hinunterblickte, hatte Achilleus die Zügel von Hektors Wagen in der Hand und fuhr mit Hektor - oder seiner Leiche - in das Lager zurück.
    Troilos kämpfte um sein Leben. Eine der Amazonen galoppierte herbei, tötete drei Myrmidonen und hob Troilos zu sich in den Sattel. Paris und Aeneas waren Achilleus dicht auf den Fersen; aber die Männer auf den Befestigungswällen bildeten mit ihren Wurfspeeren eine Mauer, an der sich die Pferde aufspießten. Die angreifenden Amazonen durchbrachen die Sperre und befreiten Aeneas und Paris. Aber ihre umgestürzten Streitwagen blieben in achaischer Hand, und Achilleus war mit Hektor und seinem Streitwagen den Blicken entschwunden.
    Die Trojaner kämpften eine Stunde lang verbissen, um sich den Rückweg zum Stadttor zu bahnen, obwohl die Bogenschützen auf der Mauer ihnen Deckung gaben. Andromache eilte den Kämpfern entgegen.
    »Ihr habt nicht einmal seine Leiche in Sicherheit gebracht?« schrie sie. »Ihr habt ihn in ihren Händen gelassen?«
    »Wir haben getan, was wir konnten«, erwiderte Paris, der nur noch Reste seiner Rüstung trug und sich auf den Wagenlenker stützte. Über einen Oberschenkel zog sich eine blutende Wunde von einem Schwerthieb. »Nachdem Achilleus wieder die Truppen anführt … «
    »Achilleus! Er sei auf ewig verflucht! Seine Gebeine sollen unbegraben an den Ufern des Styx verfaulen!« Andromache stieß einen wilden, hohen Klageschrei aus: »Hektor ist tot! Jetzt wird Troia wirklich untergehen!«
    Hekabe stimmte in die Klage ein. »Er ist tot! Unser größter Held ist tot! Tot oder in den Händen der Achaier… «
    »Oh, er ist tot«, sagte Aeneas grimmig.
    »Ich gebe es nur ungern zu, aber ohne die Amazonen wären wir  alle  tot«, sagte Deiphobos, der Troilos vom Pferd der Amazone hob, ihn zur Seite trug und seine Wunden untersuchte. Hekabe eilte hinüber, nahm ihren Sohn in die Arme und winkte einem Heilpriester.
    »Ah, meine Söhne! Mein Hektor! Mein Erstgeborener und mein Letztgeborener in einer Stunde tot! Ah, welch eine verhängnisvolle Schlacht! Es ist soweit«, klagte Hekabe und sank besinnungslos zu Boden. Kassandra rannte zu ihr, kniete neben ihrer Mutter nieder, von der plötzlichen Angst erfüllt, der Kummer könne auch sie getötet haben.
    »Nein, Troilos lebt«, sagte Aeneas und hob die alte Frau vorsichtig auf. »Du mußt jetzt stark sein, Mutter. Er wird deine Fürsorge brauchen, wenn du ihn nicht auch verlieren willst.« Er übergab Troilos dem Heilpriester, der ihm Wein einflößte. Troilos kam wieder zu Bewußtsein, und der Heilpriester untersuchte seine Wunden. Inzwischen hatten die Frauen Wein gebracht. Aeneas nahm einen Becher und trank ihn in einem Zug leer.
    »Ich glaube, morgen werde ich von der Mauer auf Achilleus zielen und versuchen, ihn aus dem Weg zu räumen, noch ehe wir hinausfahren.«
    »So kann man ihn nicht töten«, erklärte Deiphobos. »Die Götter haben seine Rüstung geschmiedet, und Pfeile prallen wie Zweige davon ab!«
    »Nicht die Götter«, sagte Penthesilea,

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