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Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition)

Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition)

Titel: Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Haarpracht gekostet hatte. Dort, zu Beginn unseres Abenteuers, waren die beiden in einem magischen Kampf einem Maestro und Nekromanten unterlegen, der sie in einem magischen Feuer verbrannte. Durch die Macht des Wolfsgottes war es möglich gewesen, ihre Verletzungen zu heilen, aber die Haare wuchsen nur langsam nach.
    Sieglinde hatte sich die Haare ebenfalls kurz scheren lassen, um ein Zeichen zu setzen. Nur Natalyia und Serafina waren noch im Besitz ihrer Haarpracht. In Gasalabad hatte Leandra deshalb eine Perücke getragen, da kurze Haare dort für eine Frau als Schande galten.
    Serafines Haarpracht hier im leichten Wind wehen zu sehen, war eine Freude für meine Augen.
    Sie wies mit ihrem Blick hin zu unserem Passagier, der seltsamen Frau, die noch immer auf dem Deck nahe der Kabine saß.
    »Sie hat sich nicht bewegt«, verkündete sie und schüttelte verwundert den Kopf. »Keine Position ist auf Dauer bequem. Ich frage mich, was einen Menschen dazu bewegt, so lange still zu sitzen, bis es schmerzt.«
    »Befragt Zokora dazu«, antwortete ich. »Sie kann es darin mit einem Stein aufnehmen.« Ich schaute zu unserem Gast. »Ich nehme an, sie befindet sich in einer Art Trance. Sie meditiert vielleicht.« Ich zuckte mit den Schultern. »Jedenfalls ist sie nicht besonders gesellig.«
    »Ich kann nicht so ruhig sein«, erklärte sie mir. »Ich bin immer in Bewegung und kann nicht lange irgendwo sitzen bleiben. Als kleines Mädchen trieb ich meinen Vater damit zur Verzweiflung. Nie war ich dort, wo ich hätte sein sollen.«
    »Und später?«, fragte ich und stützte mich neben sie auf die Reling.
    »Später lernte ich, Haltung und Würde zu zeigen. Schließlich war ich die Tochter des Gouverneurs.« Sie lachte leise und zeigte weiße Zähne. »Ich war dankbar für die langen Röcke, die damals in Mode waren. Unter den Säumen sah es niemand, wenn ich mit den Füßen wippte.«
    Am Ufer ritt eine Gruppe von Bewaffneten. Sie trieben ihre Pferde an, ihre Umhänge flatterten im Wind, die Sonne glänzte auf Rüstungen und Waffen. Und doch waren sie nicht viel schneller als die Lanze des Ruhms , auf der wir so gemütlich standen. Mit dem Wind im Rücken und der Strömung unter dem Kiel machten wir überraschend viel Fahrt. Was die Reiter anging, so waren sie fast außer Pfeilschussweite und stellten keine Gefahr dar.
    Vier, vielleicht fünf Tage bis nach Janas, wo dann Achtsamkeit geboten war, dann noch zwei Wochen die Küste hoch nach Askir. Ich konnte es kaum erwarten.
    »Seid Ihr schon in Askir gewesen?«, fragte ich Serafine.
    Sie nickte. »Zweimal. Einmal als Kind, als ich meinen Vater begleitet habe, einmal kurz vor meiner Hochzeit mit Jerbil. Viel habe ich nicht von der Stadt gesehen, meist habe ich die Decke unseres Zimmers betrachtet, während ich auf dem Rücken lag und Jerbil auf mir …« Sie bemerkte meinen Blick und lachte. »Ich bin eine verheiratete Frau, Havald«, meinte sie. »Es liegt keine Schande darin, mich dieser Freuden zu erinnern. Aber ich habe auch etwas von der Stadt gesehen. Was wollt Ihr wissen?«
    »Erzählt mir einfach, was für einen Eindruck Ihr gewonnen habt. Ist sie wirklich so groß?«
    »Sie ist noch größer, Havald«, antwortete sie, den Blick in die Ferne gerichtet. »Es ist irreführend, Askir eine Stadt zu nennen. Vielleicht liegt es daran, dass man es nicht versteht, bevor man sie sieht. Nehmt ein Pferd und reitet mit ihm für sechs Stunden im vollen Galopp. Jetzt stellt Euch einen Kreis vor mit diesem Durchmesser. Stellt Euch weitere vier Kreise vor, die nicht in der Mitte liegen, sondern in ihrem Mittelpunkt westlich versetzt sind, um etwa ein Viertel der Strecke, die Ihr geritten seid. Versteht Ihr, was ich meine?«
    »Ja.« Ich hatte von der kreisförmigen Anlage der Stadt gehört, bislang aber gedacht, die Kreise hätten einen gemeinsamen Mittelpunkt. Dennoch erschien mir die geschilderte Größe und Ausdehnung der Stadt kaum glaubhaft.
    »Jetzt zieht westlich einen weiteren Kreis, der sowohl den äußeren als auch den innersten Kreis berührt. Das ist der Hafen. Es ist der größte bekannte Hafen der Weltenscheibe. Nehmt nun ein Lineal und zieht fünf Linien durch die Kreise, sodass sie sich alle im Zentrum des innersten Kreises treffen. Jeder Kreis, jede Linie ist eine wehrhafte Mauer, unterbrochen von Türmen und Kastellen. Dort, wo sich die Linien kreuzen, befindet sich die Zitadelle, eine mächtige Festung, die einst der Sitz Askannons war.«
    »Auch der äußere Kreis ist

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