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Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition)

Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition)

Titel: Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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von gut hundert Soldaten und auch von einer riesigen Kampfbestie, die an Land gingen.«
    »Versuchen sie einen Brückenkopf zu errichten?«, fragte Varosch angespannt. Ich musterte ihn sorgfältig, er erschien mir noch immer müde und wenig erholt. Ab und an ertappte ich ihn dabei, wie er sich die Seite hielt und das Gesicht schmerzlich verzog. Geheilt mochte er sein, aber auch alte Wunden konnten einen plagen.
    »Nein«, sagte Mendell, aber er schien nicht glücklich damit. »Sie griffen das Dorf an, erschlugen jeden, der ihnen Widerstand leistete, und nahmen den Rest gefangen. Dann steckten sie das Dorf an.«
    »Und dann?«, fragte ich, als er zögerte.
    »Nichts. Es steht hier, dass sie drei Kerzen im Dorf verblieben und nichts weiter taten. Dann gingen sie wieder an Bord und segelten davon. Sie ließen die überlebenden Dorfbewohner sogar wieder ziehen. Es gab dennoch mehr als zweihundert Tote.«
    »Was tat die Besatzung der Burg?«, fragte ich.
    »Nichts. Hier wird erwähnt, dass sie nur mit vier Mann besetzt war. Sie schlossen die Tore und warteten ab.«
    »Haben sie nicht versucht, den Flüchtenden Zuflucht zu gewähren?«, fragte Serafine betroffen.
    »Offenbar ging alles so schnell, dass niemand dazu kam, es auch nur zu versuchen«, erklärte Mendell. »Sie sandten die Nachricht, mehr konnten sie nicht tun.«
    Einen Moment lang sagte niemand etwas.
    »Wo sind wir eigentlich?«, fragte ich dann.
    Mendell bewegte den Finger etwas weiter nordwärts. »Hier.«
    »Also liegt dieses Dorf noch vor uns«, stellte ich fest.
    »Ja. Wir werden es etwa in einer halben Kerze passieren. Aber es gibt dort nichts mehr für uns zu tun. Die Häuser wurden abgebrannt, und sie haben die toten Dorfbewohner in den Brunnen geworfen. Es wird dauern, bis der Brunnen wieder rein ist, bis dahin kann niemand mehr dort leben.«
    »Ich verstehe nicht, warum sie drei Kerzen lang blieben und dann wieder abzogen«, grübelte Varosch. »Das ergibt für mich keinen Sinn.«
    »O doch«, sagte Serafine bitter. »Es war eine Probe, nicht mehr. Sie wollten wissen, wie schnell wir reagieren. Als nichts geschah, zogen sie wieder ab. Sie wissen jetzt, dass die Küste ungeschützt ist.«
    »Ist sie das?«, fragte ich die beiden Schiffsoffiziere.
    »Ja«, bestätigte Elgata mit harter Miene. »Die meisten unserer Truppen stehen im Osten, wo wir unsere Grenzen gegen die Barbaren verteidigen, die immer wieder versuchen, in die Ostmark einzudringen. Die einzigen Streitkräfte, die Aldane zur Verfügung hat, sind etwa vierhundert Reiter der königlichen Garde. Wenn Prinz Tamin heute eine Lehenschau einberuft und auch wirklich jeder der Adligen mit seinen Männern erscheint, kann er ein Heer von etwa viertausend aufbringen.«
    »Wird er das? Eine Lehenschau einberufen?«, fragte Varosch.
    »Wohl kaum«, meinte Mendell bitter. »Der Prinz wird auf die Garde bauen. Versteht, die Lehenschau wäre eine politische Kraftprobe. Nachdem der Kult der Weißen Flamme in letzter Zeit so viel an Einfluss gewonnen hat, könnte es sein, dass ein großer Teil der Adligen dem Aufruf nicht folgt. Wenn das geschieht, wäre es allzu offensichtlich, dass der Thron Aldanes nicht so fest steht, wie man glauben sollte.«
    »Und wenn er es doch täte?«, fragte Serafine. »Wie ist das Heer der Aldaner aufgebaut? Ich meine, das ist eine klare Bedrohung!«
    »Ein Drittel davon schwere Kavallerie, der Rest …« Elgata seufzte. »Der Rest besteht aus leichter Infanterie. In Aldane denkt man, dass man keine schwere Infanterie braucht.«
    »Was ist mit Bogenschützen und Speerwerfern?«, fragte ich.
    »Eine Handvoll«, sagte Mendell grimmig. »Es ist unehrenhaft, aus der Entfernung auf jemanden zu schießen.«
    »Ist es das?«, fragte Varosch schlechtgelaunt.
    »Es ist vor allem nützlich«, stellte Zokora fest und trat nun auch an die Karte heran. »Über manche Ehrbegriffe der Menschen bin ich nur erstaunt.« Sie musterte die Karte genauer. »Bedeutet es, dass in ganz Aldane nur diese königliche Garde und die zweite Lanze der Dritten Legion zur Verfügung stehen, um einen Feind abzuwehren?«
    »Ja«, bestätigte Mendell. »Genauso ist es. Ihr müsst verstehen, dass Aldane seit Jahrhunderten keiner Bedrohung ausgesetzt war. Die Küste wurde von der Reichsflotte geschützt, alle angrenzenden Länder gehören zum Alten Reich. Die einzigen Kampfhandlungen, die wir in den letzten Jahrzehnten sahen, waren die gegen die Barbaren im Osten.«
    »Das ist also das Alte Reich, von dem sich

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