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Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition)

Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition)

Titel: Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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einzunähen. Zwei weitere Seeschlangen brachten eben einen letzten Toten den Aufgang hoch und legten ihn ans Ende der stillen Reihe. Derkin.
    »Ich hörte, es brauchte drei unserer Leute, um die Axt Eures Freundes aus dem Vieh zu lösen, das Derkin umbrachte. Es muss ein mächtiger Schlag gewesen sein. Eure Freundin, diese Dunkelelfe … Ich habe lange die Heilkunst studiert, aber sie weiß zehnmal mehr als ich. Sie hat die beiden anderen gerettet, die ich verloren glaubte. Varosch, der Adept des Boron, blieb und half, bis ich ihn wegschickte, da ich befürchtete, er würde mir zusammenbrechen. Sera Helis …« Er schüttelte den Kopf. »Ich hörte, sie stammt aus dem Adel Bessareins. Sie gibt sich mehr wie ein Veteran der Legion, wenn Ihr mich fragt.« Er blinzelte. »Ihr umgebt Euch mit eindrucksvollen Gefolgsleuten, General.«
    »Sie beeindrucken auch mich«, sagte ich. »Aber es sind Freunde, keine Gefolgsleute.«
    »Das spricht für Euch, General«, meinte Devon. »Aber selbst wenn die Legion, die Ihr wieder aufbauen wollt, aus solchen Leuten besteht, weiß ich nicht, ob es reichen wird.«
    »Wie meint Ihr das?«
    »Ich habe an der Akademie studiert und wie alle Federn auch etwas über die Historien gelernt. Wisst Ihr, dass es einst auf den kaiserlichen Schiffen Marineinfanterie gab? Truppen, die dazu ausgebildet waren, unter widrigsten Bedingungen von See her Ziele an Land zu erobern?«
    »Nein, das wusste ich nicht.«
    »Ich hatte es auch vergessen«, sagte er. »Aber heute Nacht brachte man mir einen überlebenden Feind, er ist schwer verletzt, aber er wird leben. Ich half, ihn aus seiner Rüstung zu befreien.« Er sah mich direkt an. »Was geht hier vor, General? Warum bringt man mir einen Verletzten in der Rüstung eines Marineinfanteristen des Alten Reichs?«
    Ich schaute ihn verdutzt an. Hätte Serafine nicht diese Rüstungen erkennen müssen? Doch der Arzt sprach bereits weiter. »Die Seeotter wurden lange vor der Abdankung des Ewigen Herrschers außer Dienst gestellt. Die Seeschlangen übernahmen diese Aufgabe mit, zumal es selten genug vorkam, dass wir feindliche Ziele von See aus stürmen mussten. Diese Nacht war es das erste Mal seit Langem. General, wie kommt es, dass wir Truppen aus dem Alten Reich gegenüberstehen?«
    Ich sah zu dem schwarzen Schiff hinüber, das ruhig und still in der Bucht lag, nur ab und zu erkannte ich Bewegung dort drüben. Mendell und Elgata waren dort, um sich das feindliche Schiff genauer anzusehen und zu ermitteln, ob sie weitere Unterlagen und Karten des Feindes in die Hand bekommen konnten. Noch in der Nacht hatte mir Serafine mitgeteilt, dass dieses feindliche Schiff den Fregatten ähnelte, an die sie sich erinnerte. Devon sprach weiter. »Warum finden wir bei dem Feind Karten, Logbücher, Waffen, Rüstungen und Rangabzeichen aus dem Alten Reich, und warum sind sie unser Gegner?«
    »Das ist eine gute Frage«, sagte ich. »Ich gäbe viel darum, die Antwort zu kennen.«
    »Der Kommentar der Sera Zokora macht unter den Leuten die Runde und beunruhigt sie. Er ist zutreffend«, meinte Devon. »Der dunkle Spiegel.« Er seufzte. »Wir haben einen Überlebenden des Gegners, einen Gefangenen, und ich weiß, dass Ihr ihn verhören werdet. Er sieht aus, als käme er aus dem gleichen Dorf wie ich. Ich kannte jemanden dort, der sein Bruder sein könnte. Unter meinem Messer sah ich in seinem Blut und Schmerz keinen Unterschied zu uns. Und doch, als er klarer bei Sinnen war, bemerkte ich einen Hass und eine Verachtung in seinem Blick, eine Abscheu, als hätten ihn meine Hände befleckt und nicht von Soltars Schwelle gezogen.« Er schaute zu mir auf. »Wenn Ihr ihn befragt, stellt ihm diese Frage für mich. Warum verachtet er jemanden, der sein Leben retten will?«
    »Genau das werde ich tun«, versprach ich.
    Der Schiffsarzt nickte. »Das war auch schon alles, um das ich Euch bitten wollte, General«, sagte er und wandte sich ab, um erschöpft und müde davonzugehen. Ich sah ihm nach und dachte, dass das tatsächlich eine sehr gute Frage war.

31. Die Gunst der Göttin
     
    »Wir haben mit diesem Schiff einen außergewöhnlichen Preis gewonnen«, teilte uns Elgata mit, als sie mit Mendell an Bord der Schneevogel zurückgekehrt war. »Aber es ist für den Plan von Sera Zokora wenig geeignet.«
    Wir befanden uns wie üblich in Elgatas ehemaliger Kabine, und wieder war es eng. Wir waren alle hier, dazu kamen noch Elgata, Mendell und diesmal auch Devon, der aussah, als ob er vor

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