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Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition)

Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition)

Titel: Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Hand mein bluttriefendes Schwert und vor mir ein Bild der Verwüstung und des Todes. Zwei von uns lagen hier und fünf der Gegner, unter ihnen auch der Kapitän der Dornenblut . Ein Streich von Angus’ Axt hatte ihn fast entzweigeschlagen, als er einen Dolch nach Serafine warf. Die schlanke Klinge hatte Serafine nur gestreift, er kam nicht mehr dazu, den zweiten Dolch zu werfen, den er noch immer in der Hand hielt.
    Derkin kniete neben dem Toten, blutend, die linke Hand schlaff in seinen Gürtel geklemmt, und richtete sich nun kopfschüttelnd auf.
    »Wir hätten ihn lebend gebraucht«, meinte er. »Nicht, dass ich Euch einen Vorwurf machen will, Varländer, aber …« Er schüttelte den Kopf. »Lebend hätte er uns mehr genutzt.«
    »Mag sein«, sagte Serafine, die dabei war, eine flache, lederumhüllte Truhe durchzusehen. »Aber wir haben das hier!« Sie hob ein dickes Buch hoch und einen Packen Schriftstücke. »Das Logbuch der Dornenblut und die letzten Befehle, die der Mann erhalten hat.«
    »Gut«, rief Derkin. »Dann raus!«
    Vorsichtig verließen wir das Haus, Derkin, Serafine, Varosch, Angus, ich und die sechs Überlebenden der Tenet, keiner von uns ungeschoren, aber alle noch am Leben. Einen langen Moment verharrten wir vor dem Eingang, unsicher, ob wir auch an den anderen Stellen den Sieg davongetragen hatten, dann trat eine Seeschlange aus der Dunkelheit heraus und salutierte.
    »Es war ein Gemetzel, Ser!«, schrie der Mann über das Heulen des Winds hinweg. »Aber wir haben die Langhallen geklärt!« Zwei weitere Seeschlangen erschienen wie Schatten vor uns, zwischen sich hielten sie einen verletzten feindlichen Soldaten, der durch eine grüne Halskrause an seiner Rüstung auffiel. Eine lange silberne Hundepfeife hing ihm um den Hals, und er starrte uns hasserfüllt an.
    »Was ist mit dem Mann?«, schrie Derkin gegen den Sturm.
    »Er scheint eine Art Offizier zu sein, jedenfalls übernahm er das Kommando. Wir dachten, vielleicht könnte man ihn befragen«, rief der Soldat zurück.
    »Gut gemacht!«, schrie Derkin. »Wir … was macht er da?«
    Der Mann hatte sich aus den Händen des einen Soldaten losgerissen und griff nun hastig nach der Pfeife um seinen Hals. Zu spät fiel mir etwas ein, was Mendell erwähnt hatte.
    »Nein!«, rief ich und wollte ihn greifen, doch es war zu spät. Bevor ich ihm die Pfeife aus der Hand riss, blies er noch kräftig hinein. Kein Ton war zu hören, doch der Pfiff galt ja auch nicht uns.
    Ich hielt die Pfeife mit der zerrissenen Kette in der Hand, der Mann war wieder in Gewahrsam, doch sein Blick versprach nichts Gutes.
    »Fahrt zu den Dämonen!«, rief er und versuchte mir ins Gesicht zu spucken, aber der Wind trieb den Auswurf davon.
    »Weg hier!«, rief ich. »Zurück ins Haus!«
    »Aber …«, begann Derkin. Was er weiter sagen wollte, blieb ungehört, denn eine dunkle graue Masse aus Metall und knöchernen Panzern stürmte aus der Dunkelheit auf uns zu, ihr Ziel einer der Männer, die den Gefangenen hielten. Eben noch stand er da, im nächsten Moment durchbohrte ihn ein mächtiges Horn und schleuderte ihn hoch und davon. Ein graues Ungetüm, fast doppelt so hoch wie ich, mit einem scharfgeschliffenen Horn auf der breiten, langen Nase, stürmte an uns vorbei, der massige, gepanzerte Körper streifte die Kante des Hauses, sodass es erbebte, ich selbst wurde von der riesenhaften Schulter lediglich angerempelt und dennoch zur Seite geschleudert, als wäre ich nicht mehr als eine Puppe.
    Über den Sturm hinweg hörte ich ein schauerliches Tröten, das Wutgeheul des Biests, als es überraschend behände herumwirbelte und uns aus wütenden Schweinsaugen fixierte.
    Neben mir lag Derkin am Boden, das Wesen hatte ihn gegen die Wand gepresst und dort fast zerrieben, ein Wunder, dass er noch lebte.
    Blitze zuckten und offenbarten uns die Bestie in ihrem ganzen Schrecken. Das Metall des Horns glänzte im Regen, genauso die schweren Panzerplatten, die die Kreatur am ganzen Körper schützten.
    Varosch hob seine Armbrust und schoss, ich sah die Funken, als sein Bolzen von der Rüstung nahe dem linken Auge abprallte, dann schnaubte die Bestie wütend auf und schoss auf uns zu. Nie hätte ich geglaubt, dass etwas so Großes aus dem Stand so rennen konnte!
    Doch dort stand plötzlich Angus, rief etwas, das lauter hallte als der Sturm selbst, und schwang seine mächtige Axt in einem im Blitz gleißenden Bogen nieder, um dann nach dem Horn selbst zu greifen, als wäre es die Stange

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