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Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition)

Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition)

Titel: Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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der Asche eines alten Gottes, unter einem neuen Namen und aus dem Glauben daran, dass es so ist. Wenn man ihn nicht aufhält, wird Kolaron sein Ziel erreichen und das werden, von dem er jetzt nur behauptet, es zu sein: ein Gott.«
    »Wie könnt Ihr Euch dessen so sicher sein?«, fragte ich ungläubig. »Wir haben nur zugesehen, wie ein Mann getötet wurde. Ist es nicht ein gewagter …«
    »Nimm dein Sehrohr, Havald, und such das Schiff, von dem die Leute kamen«, unterbrach sie mich. »Dort, wo die Planke zum Schiff hochführt, such einen Mann in einem schwarzen Ornat.«
    Ich fand ihn leicht. Er stand neben einem Offizier des Schiffs und erteilte ihm Anweisungen. Ich sah, wie der Seemann ergebenst mit dem Kopf nickte. Der Mann in der schwarzen, mit silbernem Brokat verzierten Robe war klein und eher drahtig als kräftig. Zuerst sah ich ihn von hinten, doch dann griff er seinen Stab mit beiden Händen und fuhr herum, als hätte ihn eine Bremse gestochen, um mit glühenden Augen direkt zu mir aufzuschauen. Es konnte nicht sein, dass er mich wahrnahm, selbst wenn seine Augen so gut wie die von Zokora sein sollten, dennoch trat ich hastig tiefer in den Schatten des Turms zurück.
    »Was ist, Havald?«, fragte Serafine besorgt. »Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen.«
    »Nein«, sagte ich, »nur einen Albtraum. Der Mann, den mir Zokora gezeigt hat, ist einer aus ihrem Volk. Ein dunkler Elf.«
    »Hast du den Stab gesehen, den er trägt?«, fragte Zokora.
    »Ja.«
    »Beschreibe ihn.«
    »Etwa fünf Fuß lang, aus dunklem Ebenholz. Darauf, an der Spitze, ein aus schwarzem Stein geschnittener Schädel.«
    Sie nickte. »Das Zeichen eines Dieners der Dunkelheit. Ein Priester Omagors, der nicht einsehen will, dass sein Gott besiegt wurde.«
    »Willst du sagen … ist … Der Mann kann unmöglich so alt sein!«, platzte Angus heraus. »Selbst Elfen werden nicht so alt!«
    »Er ist es auch nicht«, erklärte Zokora kalt. »Das ist ein Jüngling, kaum älter als hundert eurer Jahre, fast noch ein Kind. Es scheint, als gebe es doch noch andere von meinem Volk, aber keine, die wir lebend dulden dürfen.« Sie schaute mit glühenden Augen zu mir hoch. »Jetzt ist dein Krieg auch meiner geworden, Havald. Denn es ist Solantes Wunsch, dass niemand leben soll, der dem Dunklen dient.«
    »Gute Einstellung«, meinte Angus trocken. Er sah zweifelnd durch den Spalt auf den Hafen hinab. »Es sind Tausende. Wie willst du es anstellen?«
    »Wir fangen mit dem Priester an. Für den Rest wird sich ein Weg finden.« So ruhig und entschlossen, wie sie das sagte, war ich für einen Moment fast geneigt zu glauben, dass es möglich sein könnte. Dann sagte mir die Vernunft, was ich mir noch nicht laut eingestehen wollte: Dieser Krieg war bereits verloren.
    »Was tun wir jetzt, Havald?«, fragte Serafine zögerlich. »Der Feind ist um vieles stärker als gedacht, und es sieht nicht so aus, als ob es einfach wäre, in die Festung zu gelangen.« Sie setzte das Sehrohr an und betrachtete die alte Festung mit gefurchter Stirn. »Wenn wir lange genug suchen, werden wir vielleicht eine Lücke finden, aber im Moment scheint die Festung zu gut bewacht. Die Hoffnung, durch einen der Risse des Mauerwerks ins Innere zu gelangen, können wir jedenfalls aufgeben.«
    »Wir werden einen Weg finden«, gab ich zuversichtlich zurück, auch wenn mir im Moment keiner einfallen wollte. Ihr Blick sagte mir, dass sie das wusste.
    »Der Tag ist nicht unser Freund«, meinte Zokora. »In der Nacht ist vieles anders, Menschen sind dann blind. Aber es sieht so aus, als ob uns die Götter einen Schlüssel gegeben haben.«
    »Und wie das?«, fragte Angus zweifelnd.
    Zokora setzte das Sehrohr ab und deutete mit der Hand hinunter in den Hafen. »Dieser Priester. Er ist der Schlüssel. Allerdings müssen wir es wagen, jetzt zu handeln. Wir müssen ihn ergreifen, bevor er sich irgendwohin zurückzieht, wo wir ihn nicht fassen können.«
    Sie schob das Sehrohr mit einem lauten Klacken zusammen und ergriff eines der langen Seile, die wir mitgenommen hatten.
    »Es ist heller Tag!«, protestierte ich.
    »Ja«, sagte sie. »Das sehe ich auch.« Sie schaute sich um, nickte befriedigt, als sie einen der metallenen Haken fand, der aus dem Fels ragte, und band ein Ende des Seils darum. »Er wird bald das Schiff verlassen, dann werde ich ihn mir greifen.«
    »Gut, wir schnappen ihn uns. Dann können wir ihn ausfragen«, sagte ich. »Aber ich bin mir nicht sicher, ob das, was er

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