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Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition)

Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition)

Titel: Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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wird er endgültig unterliegen, ob er selbst sich erneut unserem Herrn entzieht oder nicht! Sein Werk wird vergehen, seine Legionen werden unserem göttlichen Kaiser dienen, und die Welt und die Sphären der Götter werden unserem Herrn gehören. Gepriesen sei er, der Göttliche, gepriesen sei Kolaron Malorbian!«
    »Gepriesen sei er«, murmelten Leandra und ich zugleich, doch ich bemerkte ihren Blick. Wir waren beide noch nie erpicht darauf gewesen, jemanden zu lobpreisen, sei er nun Kaiser oder Gott. Wenn ich bedachte, wie oft ich mich gegen meinen Gott aufgelehnt hatte … wenn ich … wie … Meine Gedanken stockten.
    Ich habe ihn gefunden , sagte eine mir bekannte Stimme in meinen Gedanken, und fast schien es mir, als ob ich ein dunkel glühendes Augenpaar sehen könnte. Er kämpft dagegen an …
    Oder er ist einfach nur stur! , hörte ich eine andere Stimme, eine, die ich lange nicht mehr vernommen hatte. Das passt besser zu ihm . Ist Leandra bei ihm?
    Ja, aber ich kann sie nicht erreichen. Sie sind in der Festung … oh, er hat uns bemerkt …
    »Havald?«, fragte Leandra besorgt. »Was ist?«
    »Visionen«, versuchte ich zu erklären. »Ich sah … ich hörte …«
    »Macht Euch keine Gedanken«, sagte Fürst Celan überraschend scharf. »Es sind nur die Nachwirkungen der Magie, die der Kaiser an Euch gewirkt hat, es war zu erwarten. Diese Visionen werden vergehen.«
    Dieser schlangenzüngige Hund!, rief eine andere Stimme, die ich irgendwoher kannte . Dieser Sohn eines Kamels und einer Natter! Sagt, dass ich ihn mir vornehmen darf, diese Ausgeburt der Falschheit!
    Nein, hörte ich die Stimme der Frau. Er gehört mir. Und jetzt sei still, du störst meine …
    »Havald?«, fragte Leandra.
    Ich schaute zu Celan hinüber. Er hatte mir geraten, mir keine Gedanken darüber zu machen. »Nichts«, sagte ich. »Es ist nichts.«
    »Es gibt noch viel für uns zu tun«, meinte Celan und schaute zu Leandra hinüber, die ergeben nickte.
    »Du musst uns nun entschuldigen, Havald«, teilte sie mir mit. »Wir stecken schon seit Tagen in den Vorbereitungen und müssen uns jetzt um letzte Dinge kümmern.«
    »Wie kann ich helfen?«, fragte ich, während ich mit Missfallen bemerkte, wie Celan vertraut einen Arm um Leandras Mitte legte.
    »Es ist noch zu neu für Euch, mein Freund«, sagte der Fürst großherzig. »Am besten bleibt Ihr hier und erholt Euch noch eine Weile, es wird früh genug etwas für Euch zu tun geben.« Er machte eine einladende Handbewegung. »Fühlt Euch wie zu Hause. Nur denkt daran: Wenn Ihr diese Gemächer verlassen wollt, wird Euch eine Ehrengarde begleiten. Ein Fürst, wie Ihr es seid, wird niemals ohne gehen!«
    »Wie Ihr wünscht«, antwortete ich steif. Mir gefiel der Gedanke wenig, auf Schritt und Tritt von einer Ehrenwache begleitet zu werden. Ich konnte auf mich selbst aufpassen.
    »Ihr könnt Euch ja derweil überlegen, wie Ihr dem Göttlichen am besten dient«, schlug Celan vor.
    »Das werde ich tun.«
    Leandra und er gingen zur Tür, dort blieb sie kurz stehen. »Ich bin so froh, dass du wieder bei uns bist«, sprach sie, und ich konnte spüren, wie aufrichtig sie es meinte.
    »Sie hat recht«, bestätigte Celan, doch auf eine Art, die mir nicht recht gefallen wollte. »Es ist eine wahre Freude, Euch so zu sehen!«
    Dann zog er die Tür hinter sich und Leandra zu und ließ mich zurück, während ich versuchte, Ordnung in meine verworrenen Gedanken zu bringen.
    Es würde vorbeigehen, hatte mir Celan versichert. Dennoch, es behagte mir gar nicht, dass ich diesen unbestimmten Zorn auf ihn verspürte, aber wahrscheinlich war es nur eine Art der Eifersucht. Denn jedes Mal, wenn er sie berührt hatte, war in mir der Wunsch aufgekommen, ihm die Zähne aus dem Gesicht zu schlagen.
    Durch die offene Tür zu Leandras Schlafgemach konnte ich das zerwühlte Laken auf dem Bett erkennen, davor, achtlos auf den Boden geworfen, die Stiefel, die er gestern Abend getragen hatte. Meine Gedanken waren eines Offiziers des göttlichen Kaisers unwürdig, außerdem war Fürst Celan mein bester Freund. Es stand mir nicht zu, meinen Kameraden zu verurteilen, und dennoch … Meine Fäuste waren so fest geballt, dass die Knöchel weiß hervortraten. Mit Mühe wandte ich mich ab, versuchte mich zu entspannen und trat wieder auf den Balkon hinaus.
    Ich stand dort eine Weile, schaute auf den Hafen hinab und sah zu, wie die Schiffe für ihre Abfahrt am nächsten Morgen vorbereitet wurden. Ich erinnerte mich daran, was

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