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Die Feuerkämpferin 01 - Im Bann der Wächter

Titel: Die Feuerkämpferin 01 - Im Bann der Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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Geduld hat Grenzen. Mit
einem Wimpernschlag lass ich dich alles wieder auskotzen, was du in dich reingestopft hast. Verstanden? Also, kennst du ihn oder nicht?«
    Die Augen des Mannes, der in die seinen starrte, waren schreckgeweitet. Vielleicht hatte er, so von nahem, unter der Kapuze das gesehen, was der Mann in Schwarz so sorgsam zu verbergen trachtete, seit er die Aufgetauchte Welt betreten hatte.
    »Wer bist du?«, hauchte er zitternd.
    Mayar packte noch kräftiger zu und presste die Klingenspitze so fest gegen den Oberschenkel, dass sie den Stoff durchstach.
    Von panischer Furcht ergriffen, kniff der Mann die Augen zusammen. »Ja, schon gut … So ein Drache steht wohl manchmal bei uns in den Stallungen. Aber ich weiß nicht, wem er gehört. Ich arbeitete ja nicht dort … Und woher soll ich wissen, welche Drachen die Ritter reiten, denen ich das Essen bringe. Aber von dem Drachen habe ich gehört … Nur wer sein Besitzer ist, weiß ich nicht. Ich schwör’s Euch. Das ist die Wahrheit!«
    Mayar lockerte den Griff und steckte gelassen den Dolch zurück an seinen Platz. Dann stand er auf und warf ein paar Münzen auf den Tisch. »Teil’s dir ein«, knurrte er schroff.
    »Du … du bist …«
    Mayar ließ die flache Hand auf die Tischplatte krachen. »Ich bin ich. Und du hast kein Recht, mich zu kennen!«
    Und damit wandte er sich zur Tür.
    Er war außer sich vor Zorn. Ein Reinfall. Ein Schlag ins Wasser. Solch ein langer Aufenthalt in dieser Stadt, und nun stand er so gut wie mit leeren Händen da. Was sollte er tun? Sich vor den Stallungen auf die Lauer legen und darauf warten, dass sich dieser Rotzlöffel blicken ließ und seinen rotschwarzen Drachen bestieg? Vorausgesetzt, der Drache war überhaupt dort.
    Er musste an seine Abmachung mit Kryss denken und an
all die Erniedrigungen, die er hinnahm, um seinem Schwur treu zu bleiben und sein Ziel zu erreichen. Und er verfluchte sich selbst, so wie er es schon seit Jahren tat, wegen jener Tage des Wahnsinns vor langer, langer Zeit, die ihn in diese Lage gebracht hatten.
    Da, ein Geräusch. Undeutlich, hinter seinem Rücken.
    Du hast dir den falschen Moment ausgesucht , schoss es ihm durch den Kopf.
    Er fuhr herum und schleuderte seinen Dolch, stürzte sich auf den Fremden und klemmte ihn, indem er ihn an der Gurgel packte, an der Mauer fest.
    Ein junger Kerl. Zu Tode erschrocken. Die Klingenspitze hatte eine Ecke seines Umhangs durchbohrt und stak zwischen den Ziegelsteinen hinter ihm.
    Der Mann in Schwarz zog die Waffe aus dem Spalt und hielt sie ihm an die Kehle. »Was willst du?«
    Der Jüngling breitete die Arme aus und rang nach Luft. »Ich bin hier, um dir zu helfen …«, röchelte er.
    Der Mann, der sich als Mayar ausgab, betrachtete dessen furchterfüllte Augen und lockerte seinen Griff, ließ ihn aber nicht los. »Wie kommst du darauf, dass ich deine Hilfe nötig habe?«
    Mut und Gesichtsfarbe des jungen Mannes schienen langsam zurückzukehren. »Ich habe gehört, was du vorhin in der Schenke gesagt hast …«
    »Du hast mich belauscht?«
    »Nein, nein … Ich saß am Nebentisch und konnte gar nicht anders, als mitzuhören!«
    Mayar ließ den Dolch sinken, steckte ihn aber nicht zurück. Er hatte sich genug mit dem Bürschlein vergnügt, und vielleicht hatte es ihm ja tatsächlich etwas Nützliches zu berichten. »Schieß los!«
    Der Jüngling rieb sich den Hals und wartete dann einen Moment: »Ja, sofort … aber den Typen in der Schenke habt Ihr bezahlt …«

    Mayar lächelte grimmig und hob wieder den Dolch. »Aber du hast auch mitbekommen, dass er mir nicht viel zu erzählen hatte. Pass auf, wir machen es so: Du sagst mir, was du weißt, und danach entscheide ich, ob du dir eine Belohnung verdient hast.«
    »Ja, meinetwegen … Ihr sucht doch einen jungen Ritter, der einen Drachen mit schwarzen Flügeln reitet. Ich kenne ihn. Aber ein richtiger Ritter ist der nicht.«
    Mayar erfasste ein leichter Schwindel, ein Zeichen, dass er auf der richtigen Spur war. »Wer ist es?«
    »Ein früherer Kamerad von mir, während der Ausbildung auf der Akademie.«
    »Bist du Ritter?«
    Der Jüngling zögerte einen Moment, bevor er antwortete. »Nein, ich hab’s drangegeben … Aber das tut nichts zur Sache. Jedenfalls hat er mit mir gelernt und ist nun, soweit ich weiß, bei einem angesehenen Meister, der ihn unter seine Fittiche genommen hat.«
    »Wie heißt er?«
    »Wer?«
    »Der Junge. Wer sonst?«
    »Amhal.«
    Amhal. Ein gebräuchlicher, beliebiger Name,

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