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Die Feuerkämpferin 01 - Im Bann der Wächter

Titel: Die Feuerkämpferin 01 - Im Bann der Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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unerfreulich, war diese Erfahrung doch nützlich gewesen. Denn nun wusste er mehr. Wusste, dass Amhal noch fern von ihm war, und ihn sich jetzt zu holen und mitzunehmen, hätte ihn nicht weitergebracht.
    Nein, er musste um Amhals Seele kämpfen, musste ihn überzeugen von seine Motiven. Erst dann konnte er ihn mitnehmen, ja mehr noch: Amhal selbst würde ihn anflehen, ihn mitzunehmen.
    Er lächelte. Ja, nun wusste er, was zu tun war.

12
    Anzeichen eines neuen Lebens
    S eltsam aufgewühlt fühlte sich Amhal, als er erwachte. Er hatte nur wenig und schlecht geschlafen. Vielleicht wegen der Hitze. Aber da war noch etwas anderes. Eine innere gen der Hitze. Aber da war noch etwas anderes. Eine innere Unruhe hatte ihn befallen, und es dauerte eine Weile, bis er sich erinnerte.
    Undeutlich, langsam dämmerte die Vision in seinem Geist herauf. Als Erstes das Bild dieses ganz in Schwarz gekleideten Mannes, das zwiespältige Gefühle in ihm wachrief, Eiseskälte, aber auch Sicherheit. Er fürchtete diesen Mann, fühlte sich gleichzeitig aber auch zu ihm hingezogen.
    Ruckartig richtete er sich im Bett auf. Er wollte diesen Gefühlswirrwarr abschütteln, was ihm am besten gelang, wenn er tätig wurde. Rasch zog er sich an und bereitete sich auf die Aufgabe vor, die ihn an diesem Tag erwartete.
    Als Mira anklopfte, war er schon fertig, hatte sich so zurechtgemacht, wie dieser ihm geraten hatte. »Sehr gut, jetzt erkennt niemand mehr den angehenden Drachenritter in dir«, lobte ihn sein Meister lächelnd.
    Amhal erwiderte das Lächeln. »Sehe ich so schlimm aus?«
    Als sie zu Adhara ins Zimmer traten, saß diese auf dem Bett und wartete bereits auf sie. Mira bestand darauf, dass sie ihr Gesicht unkenntlich machte. »So fällst du zu sehr auf«, erklärte er, »das könnte Probleme geben.« Er wandte sich an Amhal. »Warum hilfst du ihr nicht dabei?«

    Sein Schüler tat so, als verstehe er die Bemerkung nicht.
    Mira blickte ihn eindringlich an. »Deine Abneigung gegen die Magie verwundert mich immer mehr. Ich habe dir schon so oft gesagt, sie ist ein Gut, das du nutzen solltest, anstatt es zu verleugnen.«
    Amhal errötete leicht, trat dann aber zu Adhara, legte ihr eine Hand auf die Augen und murmelte einige Worte. Augenblicklich färbten sich ihre Haare einheitlich rabenschwarz, und ihre Augen erstrahlten in einem kräftigen Himmelblau.
    »Ein Tarnzauber …«, murmelte das Mädchen, mehr zu sich selbst.
    »Was sagst du?«
    Adhara schrak auf. »Ach … der Zauber, den du da gesprochen hast … den kenne ich … Keine Ahnung, woher. Aber ich weiß sogar, dass er nur wenige Stunden vorhalten wird.«
    Auch Mira staunte nicht schlecht. »Du steckst wirklich voller Überraschungen.«
    Fast alarmiert blickte Adhara ihn an, und Amhal fragte sich so ernsthaft wie nie zuvor, was das bloß für ein Mädchen war, das ihm das Schicksal da in die Arme getrieben hatte.
    »Bei unseren Nachforschungen in der Bibliothek sollten wir deine Kenntnisse in der Magie mit berücksichtigen«, erklärte der Meister, während sie das Zimmer verließen, und fügte dann, sich an Amhal wendend, hinzu: »Geh du jetzt deiner Wege. Heute Abend berichtest du mir, was du herausgefunden hast.«
    Sein Schüler nickte zustimmend und tauchte draußen auf der Straße sogleich in die Menge ein. Er hoffte, dieser Auftrag werde ihn ablenken und diese Unruhe vertreiben, die ihn erfasst hatte und die Adharas rätselhafte Kenntnisse noch verstärkt hatten.
     
    In den Straßen Neu-Enawars drängten sich die Leute, vor allem Soldaten und Offiziere. Mira erklärte Adhara, dass sich
die Stadt nur während der Sitzungsperiode des Gemeinsamen Rates so lebendig zeigte, wenn die Regenten aller Länder mit ihrem Gefolge in der Hauptstadt weilten. Dann gab sich Neu-Enawar so wie jede andere Großstadt der Aufgetauchten Welt, schien wirklich bewohnt zu sein, erfüllt vom hektischen Trubel des Lebens.
    »Wenn die Besucher danach wieder heimkehren, leert sich die Stadt. Die Straßen wirken ausgestorben, man sieht keine Passanten mehr, nur Staub, schwarzen Staub, überall.«
    Mira fuhr mit der Fingerspitze über ein Mäuerchen und hielt sie dann Adhara vor die Nase: Unzählige winzige schwarze Splitter klebten daran.
    »Für mich steht fest: Diesen Ort hätte man belassen sollen, wie er war, als eine Art Gedenkstätte, eine trostlose Einöde, die auf ewig an den Wahnsinn des Tyrannen, den Wahnsinn der Aufgetauchten Welt gemahnte. Stattdessen hat man versucht, die Vergangenheit zu

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