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Die Feuerkämpferin 03 - Im Land der Elfen

Die Feuerkämpferin 03 - Im Land der Elfen

Titel: Die Feuerkämpferin 03 - Im Land der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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schlafe kaum, weil ich im Kampf stehe. Für dich«, antwortete San brüsk.
    »Man muss sich auch mal Ruhe gönnen. Mit erholtem Körper kämpft es sich besser.«
    »Das musst ausgerechnet du mir sagen«, erwiderte San, wobei er verächtlich das Gesicht verzog. »Meinst du, mir ist entgangen, in welchem Zustand du dich befindest?«
    Kryss verspannte sich. »Ich hab dich kommen lassen, weil ich noch einmal deine und Amhals Hilfe brauche.«
    »Du weißt, ich stehe dir ganz zur Verfügung.«

    »Ich konzentriere alle Kräfte auf die Eroberung Neu-Enawars.«
    »Das ist mir nicht entgangen.«
    »Aber du hast mich nichts dazu gefragt.«
    »Wozu auch? Du hast mich nicht auf deinen Feldzug mitgenommen, um mit mir deine Schlachtpläne zu besprechen. Ich gehorche, und fertig. So war es abgemacht.«
    Kryss lächelte grimmig. »Dennoch will ich dir mein Vorgehen erklären: Ich brauche das Große Land. Neu-Enawar hat für den Feind eine enorme Bedeutung. Die ganze Aufgetauchte Welt empfindet die Stadt als ihre eigentliche Hauptstadt. Deswegen rechne ich damit, dass der Feind einen Großteil seiner militärischen Schlagkraft ins Feld führen wird, um sie zu verteidigen.«
    »Das sehe ich genauso.«
    »Der Kampf um die Stadt wird lange und verlustreich werden, denn die Feinde werden sich in ihr Vorhaben verbeißen.«
    »Nun ja, das scheint auf der Hand zu liegen.«
    Kryss’ Zähne knirschten, so fest presste er die Kiefer aufeinander. Aber immer noch beherrschte er sich. »Ich wünsche, dass ihr beide, du und Amhal, zusammen mit mir und meinen tapfersten Soldaten in die Stadt eindringt. Du kennst dich dort aus und weißt vielleicht einen Geheimgang, um die Stadtmauer zu überwinden.«
    San lächelte. »Du überschätzt uns. Allein sind wir sicher nicht in der Lage, eine ganze Stadt einzunehmen.«

    »Das ist es nicht, was ich von dir erwarte«, erwiderte Kryss und schwieg dann einen Moment, um den Worten, die folgten, größeres Gewicht zu verleihen. »Sobald wir in der Stadt sind, werden wir einen Ashkar errichten. Und dann ist es an dir und Amhal, den Zauber zu entfesseln.«
    Das Lächeln auf Sans Lippen erstarb.
    Kryss trat einen Schritt auf ihn zu. »Stell dir doch mal vor. Sie werden alle dort versammelt sein, um mit Klauen und Zähnen diese Stadt zu verteidigen, Offiziere und Generäle und möglicherweise auch der ein oder andere Herrscher. Und ein Wort von euch Marvashs genügt, um sie alle, vom ersten bis zum letzten Mann, auf einen Schlag zu vernichten.«
    San neigte den Kopf und blickte dann zu dem Elfenkönig auf. »Ich habe alles mit Füßen getreten, was einem auf Erden lieb und teuer sein kann. Ich habe den Mann verraten, der mich wie einen verlorenen Sohn aufnahm, habe mich selbst und mein Blut verleugnet. Und all das für Ido. Warum sollte ich jetzt plötzlich kneifen? Nein, ich werde tun, was du verlangst.«
    Kryss lächelte zufrieden. »Offenbar hast du endlich verstanden, dass du mir trauen kannst. Das freut mich.« Für einen Augenblick verfinsterte sich dann seine Miene. »Aber weniger zuversichtlich bin ich, was Amhal angeht. Er scheint mir in letzter Zeit nicht bei der Sache zu sein. Wie ist dein Eindruck?«
    »Seine Zeit läuft ab. Der Talisman wirkt nicht mehr so wie vorher, und bald wird seine Macht gebrochen sein.«
    »Schafft er es noch, bis alles getan ist?«

    San zuckte mit den Achseln. »Es ist Eile geboten.«
    »Wenn nichts Unerwartetes passiert, wird nach der Eroberung des Großen Landes alles ein Kinderspiel sein. Außerdem hast du ihn in der Hand. Und du wirst mich nicht enttäuschen, das weiß ich.«
    »Es ist das Andenken an meinen Meister, das ich nicht enttäuschen werde«, erwiderte San schroff. Er nickte dem König noch einmal zu und war draußen.

28
Bündnisse
    M it dem ersten Licht des neuen Tages wachte Theana auf. Die auf dem Rücken gefesselten Hände schmerzten unerträglich, und ebenso die Knöchel, die ein breiter tiefroter Streifen umlief, dort wo das Seil ins Fleisch eingeschnitten hatte. Sie versuchte sich aufzurichten, aber es war zwecklos. Da wurde sie an der Schulter hochgezerrt, ihr Rücken prallte gegen den Baumstamm. Dann schob ihr San mit Gewalt einen Becher zwischen die Lippen, riss ihr an den Haaren den Kopf zurück und zwang sie zu trinken. Das Wasser rann ihr über das Kinn, zum Teil aber auch erfrischend durch die Kehle.
    Als sie fertig getrunken hatte, funkelte sie ihren Entführer hasserfüllt an. Am Tag zuvor hatte er sie und ihre Begleiter auf dem Weg nach

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