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Die Feuerkämpferin 03 - Im Land der Elfen

Die Feuerkämpferin 03 - Im Land der Elfen

Titel: Die Feuerkämpferin 03 - Im Land der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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eine Angehörige dieses Volkes zwischen den höchsten Vertretern der einzelnen Länder und bot ihnen eine Zusammenarbeit an. Doch Shyra verhielt sich sehr geschickt. Sie erzählte ihre Lebensgeschichte, berichtete sachlich und doch erschütternd von ihren Erlebnissen mit Kryss, was sie, wie Adhara wusste, einige Überwindung kostete. Anschließend
beschrieb sie, wie sich der Widerstand gegen Kryss formiert hatte sowie die Gründe für den Kampf gegen Larshars Herrschaft in Orva.
    »Dann ist diese Stadt also jetzt in eurer Hand.«
    »Larshar hängt an der Stadtmauer von Orva«, antwortete Shyra.
    »Und wie konnte Kryss ohne die Unterstützung seines Volkes so weit kommen und solch einen gewaltigen Feldzug unternehmen?«, wollte ein General von Shyra wissen.
    »Als er mit seinem Heer aufbrach, besaß er diese Unterstützung noch. Aber das ist lange her. Seitdem sind die Kontakte zum Mutterland immer seltener geworden. Mherar Thar leidet Hunger, und viele sind der Ansicht, in einer solchen Notlage müsse der Platz des Königs bei seinem Volk sein und nicht fern der Heimat, um dort die Schätze des Landes in einem sinnlosen Krieg zu vergeuden.«
    »Also hat er sogar in seiner Heimatstadt jeglichen Beistand verloren.«
    Shyra nickte. »Das Volk steht auf unserer Seite. Für Kryss gibt es keinen Ort mehr, an den er zurückkehren kann.«
    Ein Schweigen folgte, das nicht gerade freundlich wirkte. Adhara hatte getan, was in ihrer Macht stand, um die Stimmung in der Versammlung zu kippen. Sie hatte den Teil der Geschichte erzählt, der sie selbst betraf, hatte von dem Kampf berichtet, den sie Seite an Seite mit Shyra ausgefochten hatte, und so eindringlich wie möglich erklärt, dass der Sieg über die Seuche nur dieser Elfe zu verdanken war.

    »Ich weiß ja«, ergriff Shyra plötzlich wieder das Wort, »dass Elfen und Menschen viele, gar zu viele Jahrhunderte überhaupt keinen Kontakt zueinander hatten. Und ebenso weiß ich, welche Differenzen uns trennen und was in früheren Zeiten unser Verhältnis zerstört hat. Glaubt doch nicht, mir sei es anfangs leichtgefallen, Adhara zu vertrauen. Oder gar den Beschluss zu fassen, den Saar zu überqueren, um zu euch zu gelangen. Ich will ganz ehrlich sein: Im Grunde interessiert mich euer Schicksal nicht. Wir gehören unterschiedlichen Rassen an und leben an weit voneinander entfernten Orten. Doch im Augenblick verbindet uns ein gemeinsamer Feind. Kryss ist nicht nur ein Feind aller Völker der Aufgetauchten Welt, sondern am allermeisten der Elfen selbst. Er hat bei uns zu Hause einen Bürgerkrieg entfesselt und uns alle gegeneinander aufgebracht, so dass wir uns gegenseitig abschlachteten. Durch seine Schuld floss das Blut zahlloser Brüder durch Orvas Straßen. Versteht ihr, was das bedeutet? Ich habe euch nur meine Geschichte erzählt, aber so wie ich haben unzählige andere Elfen im Kampf untereinander Brüder oder Schwestern verloren. Und im Namen dieser Trauer, die unsere Völker verbindet, schlage ich euch vor, dass wir unsere Kräfte bündeln. Ich kann euch helfen, Kryss zu besiegen, indem ich euch meine Soldaten, vor allem aber auch meine Kenntnisse über das Volk der Elfen zur Verfügung stelle. Und ihr könnt mir helfen, diesen verhassten Mann hier und jetzt zu beseitigen, bevor er gestärkt nach Orva zurückkehren kann, als Eroberer einer Welt, die seit langer Zeit schon nicht mehr uns, sondern eben euch gehört.« Einen Moment
lang schwieg sie und fuhr dann fort: »Nur zu diesem Zweck schließen wir ein Bündnis, und wenn dann das gemeinsame Ziel erreicht ist, trennen wir uns wieder und jeder kehrt dahin zurück, von wo er gekommen ist. An Erak Maar, oder besser der Aufgetauchten Welt, habe ich kein Interesse, und das Gleiche gilt im Grunde auch für die Mehrheit der Elfen. Wahnsinn hat uns dazu getrieben, Kryss’ Worten zu glauben. Edel und gut klang es, was er uns erzählte, und wir fühlten uns stark und wichtig durch seine Worte. Vor allem aber schenkte er uns neue Hoffnung in einer Zeit des Niedergangs. Doch aus dem Traum ist ein Alptraum geworden: Wir wollen euer Land nicht, und erst recht nicht zu einem solch hohen Preis. Wir lieben Orva, den Duft der Stadt und das Holz, aus dem alle Gebäude dort errichtet sind. Nein, es gibt keinen anderen Ort, der so sehr unsere Heimat ist. Mherar Thar ist kein Land der Tränen, es ist unser Zuhause, und das schon seit sehr langer Zeit. Aber obwohl unsere Völker Welten trennen, wäre es verrückt, wenn wir uns jetzt nicht

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