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Die Feuerkämpferin 03 - Im Land der Elfen

Die Feuerkämpferin 03 - Im Land der Elfen

Titel: Die Feuerkämpferin 03 - Im Land der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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fester in die
Hand nahm. Wieder verlängerte sich die Klinge, beschrieb einen weiten Bogen durch die Luft und traf den Oberschenkel von Amhal, der einsackte und in die Knie ging. Ein Tritt reichte ihr, und er lag ausgestreckt auf dem Rücken vor ihr.
    Mit einem Mal war es still geworden, und nur noch keuchende Atemzüge waren zu hören.
    Ich habe gesiegt , dachte Adhara. Die Sheireen hat gesiegt, ein weiteres Mal .
    Mit seinen Kräften am Ende, unfähig zu reagieren, schaute Amhal sie hasserfüllt an. »Töte mich«, stöhnte er. »So muss es enden. Nur der Tod kann den Kampf beenden. So war es schon immer. Das weißt du.«
    Adhara setzte sich rittlings auf ihn. Mit zwei Fingern fuhr sie die Linie vom Hals bis zur Mitte seiner Brust nach, verharrte einen Moment bei der Halsschlagader, wo das Blut in einem wilden Rhythmus pochte.
    »Außerdem weißt du, dass ich sterben will«, sprach er weiter, und einen Augenblick lang klang seine Stimme genau wie früher. »Nichts anderes wünsche ich mir, seit ich Neor getötet habe.«
    Adharas Finger hatten seine Brust erreicht, und mit dem Dolch schlitzte sie sein Hemd auf und legte das Amulett frei. Nur noch schwach strahlte das rötliche Licht. Feine metallene Haken gingen von dem ovalen Objekt aus und verschwanden in seinem Fleisch. Dort in der Mitte lag sein Herz, dessen Schläge sich jetzt beruhigten. Sein Herz … ganz schnell würde es gehen. Sie musste nur die Klinge ansetzen und zustoßen. Damit würde alles so enden, wie es enden sollte, wie es seit vielen Jahrtausenden immer wieder geschehen war.
Wieder einmal wäre die Aufgetauchte Welt gerettet, bis der nächste Marvash auftreten und sich die Ereignisse wiederholen würden, in einem ewigen, grausamen, unveränderlichen Kreislauf. Adhara setzte ihm die Dolchspitze auf die Haut, gleich über seinem Herzen.
    Amhal schloss die Augen. »Durch deine Hand zu sterben ist der schönste Tod.« Er schluckte. »Noch nicht einmal durch Kryss’ Magie habe ich es geschafft, dich zu vergessen«, fügte er schluchzend hinzu. Dann blickte er sie wieder an. »Und nun tue, was du tun musst.«
    Adhara beugte sich über ihn und küsste sanft seine Lippen.
    »So wird es nicht enden. Das weißt du doch«, flüsterte sie.
    Sie fuhr mit der Klinge unter das Amulett, zwischen Fleisch und Metall, und setzte sie wie einen Hebel an. Sofort erfüllte ein blutrotes Licht den Raum, während um sie herum schwarze Funken wirbelten. Amhal schrie, ein unmenschlicher, nicht enden wollender Schrei, und Adhara spürte, wie der Schmerz sich in ihren Arm und dann in ihren ganzen Körper fortsetzte. Bald war ihr Fleisch nur noch eine einzige Zusammenballung unerträglichen Leids. Ihre Sinne trübten sich, und dennoch spürte sie, wie ihre Finger das Heft des Dolches umklammerten und die Klinge immer tiefer eindrang und langsam Fleisch und Metall voneinander trennte, bis sich mit einem letzten Ruck das Amulett ganz löste und in hohem Bogen davonflog. Klirrend landete es in einer Ecke, einige Ellen von ihnen entfernt.
    Kraftlos und keuchend lag Adhara auf Amhal. Sie
ließ den Dolch los und schlang ihm weinend die Arme um den Hals. Kalt und leblos lag er unter ihr.
    Plötzlich berührten seine Hände ihren Rücken, sie spürte die Wärme seines Atems am Hals. Er sagte kein Wort, vergrub nur den Kopf an ihrer Schulter und atmete tief ihren Geruch ein. Er drückte sie fest an sich, und ebenso fest erwiderte sie die Umarmung.
    »Bist du es, Amhal?«, fragte sie leise.
    »Ja, ich bin es.« Und noch fester schloss er sie in seine Arme.

33
Das Ende aller Illusionen
    M it lautem Getöse gab das Tor nach. Einen ganzen Morgen lang hatte es unter den immer heftigeren und häufigeren Stößen des Rammbocks geächzt und widerstanden. Schließlich war klar, dass es nicht zu halten sein würde. Da befahl Moran, der das Kommando der Schattenkämpfer und der in der Stadt verbliebenen Truppen übernommen hatte, sich zurückzuziehen.
    »Nun beginnt der Straßenkampf. Wir werden jede Gasse, jedes einzelne Haus verteidigen. Neu-Enawar darf nicht den Elfen in die Hände fallen.«
    Amina fühlte sich bereit, so als hätte sie nur darauf gewartet, und ein eigenartiger Schauer durchlief ihren Körper. Es war der Moment der Entscheidung. Was sich in den nächsten Stunden zwischen den Mauern der Stadt zutragen würde, würde das Schicksal der Aufgetauchten Welt besiegeln. Das wusste sie.
     
    Reglos stand Kryss mitten im Saal. Ein ganzer Chor von Stimmen in seinem Innern forderte ihn

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