Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Feuerkämpferin 03 - Im Land der Elfen

Die Feuerkämpferin 03 - Im Land der Elfen

Titel: Die Feuerkämpferin 03 - Im Land der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
Vom Netzwerk:
Seite. Er sprang auf, griff zu dem Fläschchen und
leerte es in einem Zug. Schaden konnte es nicht, und es war besser, für alle Fälle gewappnet zu sein.
    »Majestät?«
    Kryss fuhr herum und versteckte dabei die Ampulle hinter seinem Rücken. Es war ein Moment der Schwäche, und es widerstrebte ihm, sich vor seinen Leuten verwundbar zu zeigen, vor allem aber vor diesem Mann.
    »Was gibt’s?«, fragte er barsch.
    Mit einer Verbeugung trat San näher. »Ich habe gute Neuigkeiten.«
    Er schob die Zeltplane zurück und enthüllte Amhals Gestalt.
    Der König lächelte.
     
    Kryss empfing Amhal wie einen von einer langen Reise heimgekehrten Sohn. Er umarmte ihn herzlich und ließ sich von dem Amulett und von Amhals Träumen erzählen. Dabei verriet sein Gesicht keine Besorgnis, seine Züge blieben heiter und gelassen.
    »Du hast keinen Grund, beunruhigt zu sein. Es läuft alles nach Plan, wie die Tatsache beweist, dass das Amulett bereits in deine Brust einwächst. Das liegt im Wesen des Artefakts: Zunächst wirkt es ohne Symbiose mit dem, der es trägt. Dann aber, nach und nach, steigern sich seine Kräfte, und es bahnt sich seinen Weg in den Leib des Trägers. Bald wird es dein Herz erobert haben und ein unzertrennlicher Teil von dir sein, so dass jede Spur von Gewissen und eigenem Willen ausgelöscht ist. Es ist, als würdest du sterben«, lächelte er wohlwollend.

    »Und warum dann diese Träume?«, fragte Amhal.
    »Die haben keinerlei Bedeutung. Die Kräfte des Amuletts haben sich noch nicht vollkommen entfaltet, aber bald wird jeglicher Schmerz für dich nur noch eine entfernte Erinnerung sein. Du wirst sehen.«
    Amhals Züge schienen sich zu entspannen.
    Der König lehnte sich zu ihm vor und lächelte ihn an. »Die Gaben, die ich verteile, enttäuschen nie, und ich halte immer, was ich versprochen habe. Du musst mir nur vertrauen.«
    Er blickte Amhal eindringlich an. San neben ihm wirkte nachdenklich.
    »Doch nun müssen wir über eine Angelegenheit von größter Bedeutung sprechen«, fuhr Kryss plötzlich mit gesenkter Stimme fort, damit ihn draußen niemand hören konnte. »Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren. Die Nachrichten, die mich aus der Heimat erreichen, sind wenig erbaulich. Von Larshar erhielt ich eine verworrene Botschaft, in der er mir mitteilt, die Priesterin, die das Siegel zur Verbreitung der Seuche aufrechterhielt, sei … nun … befreit worden.« Kryss verzog das Gesicht und ballte die Fäuste, um einen Anflug von Zorn zu unterdrücken. »Und das bedeutet, dass sich die Epidemie in der Aufgetauchten Welt nicht weiter ausbreiten wird. Die Menschen werden erstarken und uns größeren Widerstand entgegensetzen können.«
    »Eine schöne Bescherung«, warf San spöttisch ein.
    Kryss bedachte ihn mit einem tadelnden Blick. »Diese Nachricht darf keinesfalls die Runde machen. Habt ihr verstanden? Aber natürlich habe ich vorgesorgt, so dass mich die Situation nicht unvorbereitet trifft«, setzte
er mit einer wegwerfenden Handbewegung hinzu, bemüht, das Problem herunterzuspielen, während er mit nervösen Schritten in seinem Zelt auf und ab zu schreiten begann. »Die Völker der Aufgetauchten Welt sind dezimiert und ausgelaugt. Die werden sehr lange brauchen, sich neu zu organisieren. Dennoch will ich keinerlei Risiko eingehen«, fügte er hinzu und drehte sich ruckartig zu den beiden anderen um. »Ich werde verhindern, dass die Menschen neuen Mut fassen. Sie sollen mich weiter so fürchten wie bisher. Ich will, dass sie erzittern, wenn sie nur meinen Namen hören. Deswegen habe ich euch herbestellt: Denn schon morgen sollt ihr den Zauber vollbringen.«
    Nachdenklich schritt er bedächtig weiter auf und ab.
    »Eins muss allerdings klar sein«, sprach er. »Auch wenn ihr die Ausführenden seid, bin ich es, der euch lenkt, und mir kommt das ganze Verdienst an dem zu, was sich morgen zutragen wird. Morgen werde ich Geschichte schreiben, morgen werden in einem Augenblick die letzten tausend Jahre der Aufgetauchten Welt ausgelöscht werden. Und ich werde der einzige, wahre Urheber all dessen sein.«
    »Meinetwegen«, versetzte San knapp mit einem Lächeln. »Hauptsache, du vergisst nicht, was du mir versprochen hast«, fügte er mit schneidender Stimme hinzu.
    Kryss drehte sich zu Amhal um. »Kannst du uns mal einen Moment allein lassen?«
    Der junge Krieger erhob sich ohne ein Wort und ging hinaus, während sich in dem Zelt angespanntes Schweigen breitmachte.

    »Ich habe dein Verhalten langsam

Weitere Kostenlose Bücher