Die Feuerkämpferin 03 - Im Land der Elfen
Gemüsegärten auf dem Grund warfen. Adhara hatte immer ein Wunderwerk an Erfindungsgabe darin gesehen.
Trotz des Krieges und der Besatzung war die Stadt immer noch lebendig und fröhlich. Auf den Straßen
herrschte ein reges Treiben, die Bewohner strömten hin und her, man hörte den Lärm spielender Kinder und brüllender Händler, die ihre Waren feilboten.
Und während der eine seinen letzten Atemzug tat, erlebten andere ihren ersten, und so nahm das Leben wie immer seinen Lauf. Viele hundert kleine Existenzen kreuzten sich in Salazar an diesem Nachmittag.
Und genau in dieser Sekunde geschah es.
Theana und ihr Begleiter waren seit drei Tagen unterwegs. Sie hatten praktisch nicht gerastet und waren entsprechend erschöpft, als endlich das Land des Windes in Sichtweite kam.
Dabei wusste Theana, dass es eigentlich keine Hoffnung mehr gab. Dubhe hatte ihr nicht geantwortet, und man spürte regelrecht, dass dieses Gebiet der Aufgetauchten Welt längst in Kryss’ Gewalt war.
Dennoch durfte sie nichts unversucht lassen – nicht nach dem, was sie herausgefunden hatte. Während der Reise hatte sie alle Möglichkeiten überdacht und abgewogen, um vielleicht noch abzuwehren, was sich da anbahnte. Möglicherweise hatten sie noch eine Chance.
Ungehindert überquerten sie die Grenze und landeten in einem kleinen Ort von ein paar Dutzend Häusern, die um einen zentralen Platz herum gruppiert waren. Und in der Mitte dieses Platzes ragte ein kleiner metallener Obelisk mit dreieckigem Grundriss auf. Neugierig steckten die Leute die Köpfe zum Fenster hinaus, als sie die Fremden erblickten.
»Sind Elfen bei euch?«, fragte Theana einen von ihnen.
Der Angesprochene, ein älterer Mann mit einfältiger Miene, schüttelte den Kopf. »Die sind abgehauen, nachdem sie dieses komische Ding dort aufgestellt haben. Vor zwei Tagen war das. Wir wollten es wegschaffen, aber man kommt gar nicht heran. Es ist wie von einer unsichtbaren Mauer umgeben. Ein paar von uns haben sich verletzt, als sie es mit Gewalt versuchten.«
»Lasst mich mal machen«, sagte da der Drachenritter, die Fäuste geballt und die Zähne zusammengebissen. Theana wollte ihn noch aufhalten, da rief er schon:
»Thala!«
Sofort bewegte sich der Drache auf den Obelisken zu, holte aus und wollte ihn umstoßen. Doch kaum hatte seine Klaue das Objekt berührt, erfasste ihn etwas und schleuderte ihn in weitem Bogen zurück. Das Tier lag am Boden, und Blut troff aus einer Wunde, dort wo es mit dem Artefakt in Berührung gekommen war.
Theana hatte die Hände vorgestreckt und die Augen geschlossen, während sie Worte murmelte, die niemand der Umstehenden verstand. Langsam ging sie auf den tückischen Obelisken zu. Da zeichnete sich plötzlich um das Objekt herum eine violette Aureole ab.
Theana öffnete die Augen.
»Die Barriere ist ungeheuer stark«, erklärte sie, wobei sie die Leute anblickte. Immer mehr hatten sich um sie herum versammelt. »Damit schützen die Elfen ihre Obelisken. Wer sie auch nur berührt, setzt sein Leben aufs Spiel. Ihr müsst hier fort. Verlasst eure Häuser, lasst alles stehen und liegen, und warnt alle anderen. Ihr seid in großer Gefahr!«
»Ihr habt gehört, was die Hohepriesterin gesagt
hat«, schloss sich der Ritter an. »Los, macht euch auf den Weg und sagt allen Bescheid, die ihr trefft!«
Einige rannten sofort los, andere blieben stehen und redeten wild durcheinander.
In diesem Moment verfinsterte sich die Sonne, und die Luft begann zu vibrieren, in einer Schwingung, die Theana bekannt vorkam.
»Halt! Bleibt alle stehen!«, rief sie, die Hände zum Himmel gereckt und die Augen geschlossen. Aus Leibeskräften schrie sie eine Formel, und aus ihren Fingerspitzen schossen silberne Strahlen, die sich zu einer weiten, durchscheinenden Kuppel zusammenfügten.
Da zerrissen gewaltige violette Blitze den Himmel und schlugen in alle Obelisken ein.
Die Menge unter dem stahlblauen Himmel gab ein kümmerliches Bild ab. Aus Orva, zur Zeit seines Aufstiegs an die Macht, war Kryss Massenversammlungen von ungeheurem Ausmaß gewöhnt, und diese wenigen Hundert Leute, die sich in dieser Steppenlandschaft vor Salazar zusammengefunden hatten, kamen ihm wie ein verlassenes Grüppchen vor. Doch darauf kam es jetzt nicht an. Morgen würden diese Leute überall herumerzählen, was geschehen war, und die Kunde seiner Ruhmestat würde sich wie ein Lauffeuer in ganz Erak Maar verbreiten. Es war nicht wichtig, wie viele Leute dem Ereignis
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