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Die Feuerkämpferin 03 - Im Land der Elfen

Die Feuerkämpferin 03 - Im Land der Elfen

Titel: Die Feuerkämpferin 03 - Im Land der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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zusammenbringen. Alle Generäle sollten zu einer großen Lagebesprechung zusammenkommen, um Maßnahmen für einen großen gemeinsamen Gegenangriff zu beschließen. Wir konzentrieren uns auf Kryss und seine Armee, während die Sheireen die Marvashs zum Kampf fordert«, erklärte Kalth. Dann schaute er Adhara an und lächelte ihr aufmunternd zu.
    Die antwortete mit einem schüchternen Kopfnicken.
    »Wir werden ein ganz neues, schlagkräftiges Heer aufstellen«, fügte Kalth entschlossen hinzu. Und endlich schien sein Optimismus die anderen anzustecken und so etwas wie Hoffnung in ihren Mienen aufscheinen zu lassen.
     
    Adhara nahm bis zum Schluss an der Besprechung teil. »Wir zählen auf dich«, sagte Kalth noch, bevor er die Versammlung auflöste. Sie wusste nicht, was sie darauf antworten sollte. Gut hatte sie noch in Erinnerung, wie er ihr einmal geholfen hatte, Amhal zu finden. Da war er noch ein unbeschwerter Junge gewesen. Wenn er sich auch daran erinnerte, wusste er vielleicht Bescheid. Ob ihm wohl klar war, dass das, was man sich von ihr erhoffte, darin bestand, den Mann zu töten, den sie liebte? Jedenfalls nickte sie nur kurz. Dann gingen alle hinaus, und auch sie würde sich bald auf den Weg machen.
Aber zuvor hatte sie noch etwas Unangenehmes, aber Notwendiges zu erledigen.
    An Kalths Arm verließ Theana den Raum und bog in den Flur ab.
    Adhara gab sich einen Ruck und schloss zu ihnen auf. »Ich muss Euch sprechen«, sagte sie. Beide, sowohl der König als auch Theana, drehten sich um. »Die Hohepriesterin, meine ich«, stellte sie klar.
    Kalth schaute zu der betagten Priesterin, die nickte. Sie löste sich von Kalths Arm und trat auf Adhara zu.
    »Ich wollte dich auch sprechen. Weiß du schon, wo du übernachten wirst?«
    Das Mädchen schüttelte den Kopf.
    »Gut, dann kümmere ich mich darum.«
     
    Theana fand eine Kammer für sie, in der zuvor einmal ein General untergebracht war. Sie hatte ein kleines Fenster und war eingerichtet mit einer Pritsche und einem Tisch sowie einem Regal an einer Seite, das allerdings leer war. Eine karge, nüchterne Einrichtung, wie sie einem Soldaten gerade recht sein mochte.
    Adhara stellte den Quersack, ihr einziges Reisegepäck, am Boden ab und blieb dann in der Mitte des Raumes stehen. Nachdenklich fuhr sie sich über ihre metallene Hand. Sie wusste nicht, wo sie anfangen sollte. Dabei war die Frage einfach und lag auf der Hand.
    Theana brach das Schweigen. »Ich war dabei«, sagte sie, während sie sich aufs Bett setzte, »ich meine an dem Tag, als die Katastrophe im Land des Windes geschah.«

    Adharas Kehle wurde sofort trocken.
    Die Hohepriesterin lächelte traurig. »Die Erinnerung an das, was wir dort gesehen haben, lässt uns wohl beide nicht mehr los. Du warst doch auch dort, wenn ich dich richtig verstanden habe?«
    »Salazar«, murmelte Adhara nur und versuchte dann schnell, die quälenden Gedanken daran zu verdrängen.
    »Hat dich das zu deiner Entscheidung veranlasst? Der Anblick dieses Grauens?«
    Adhara antwortete nicht gleich, setzte sich aber zu Theana aufs Bett und schüttelte dann den Kopf.
    »Obwohl ich heute weiß, dass es falsch war, dich so ziehen zu lassen, und obwohl all diese Toten heute mein Gewissen belasten, war es auch nicht richtig, dich mit Gewalt festzuhalten. Deswegen habe ich das Gefühl, dir noch etwas schuldig zu sein. Verzeih mir.«
    Theanas Augen, die sich nun auf Adhara richteten, hatten eine für ihr Alter erstaunliche Klarheit bewahrt, in der Adhara sich fast spiegeln konnte.
    »An den Opfern tragt Ihr keine Schuld. Auch wenn Ihr mich festgehalten hättet, hätte ich meine Rolle als Sheireen nicht erfüllt. Das ist eine Aufgabe, die man voll und ganz annehmen muss. Versteht Ihr, was ich meine?«
    Theana seufzte. »Vielleicht besser, als du glaubst.« Sie blickte auf die Wand vor sich, auf die Kerze, die dort langsam niederbrannte. »Sheireens haben immer magische Artefakte benutzt«, erklärte sie dann. »Dessars Lanze oder der Talisman der Macht waren solche Waffen, die eingesetzt wurden, um dem Marvash gewachsen zu sein. Ohne ein solches Objekt ist ein Zerstörer
wohl kaum zu töten. Mit anderen Worten, du musst noch deine Waffe finden.«
    Adhara unterdrückte das Zittern, das sie überkommen wollte. Unmöglich, nein, sie konnte der Hohepriesterin nicht erklären, dass sie Amhal nicht töten, sondern retten wollte. Den Marvash, der in ihm tobte, würde sie vernichten, aber alles unversehrt lassen, was sie an Amhal geliebt

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