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Die Feuertaufe - Band 1 (Rettungskreuzer Ikarus) (German Edition)

Die Feuertaufe - Band 1 (Rettungskreuzer Ikarus) (German Edition)

Titel: Die Feuertaufe - Band 1 (Rettungskreuzer Ikarus) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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diese unmittelbare Erfahrung durchaus verzichten kann.«
    Der Pentakka raschelte erneut. Es musste wohl so etwas wie ein kritisches Stirnrunzeln darstellen. »Ich füge mich, Captain.«
    Sentenza hatte es nicht anders erwartet. Die Mitglieder des Außenteams hatten ihre Ausrüstung griffbereit, es war nicht notwendig, sich langwierig vorzubereiten. Alle machten sich sofort auf den Weg, nachdem Trooid das Schiff in festem Abstand zu ihrem Ziel im All verankert hatte.
    Zusammen mit den Mitgliedern seines Teams trat Sentenza in den kleinen Hangar des Kreuzers. Die Ikarus führte zahlreiche Beiboote unterschiedlicher Größe mit sich, die alle bestimmten Bergungsoperationen zugeordnet waren. Der Captain entschloss sich, das Raumboot zu nehmen, das über eine Reihe von Manipulatoren verfügte, mit deren Hilfe es möglich sein müsste, das Schiff der Edirianer zu öffnen und in sein Inneres zu gelangen. Außerdem garantierte das Raumboot Schutz, sollte sich eine gefährliche Situation ergeben. Es war durchaus möglich, direkt mit der Ikarus anzudocken, doch angesichts der Gefahr, auf frei herumlaufende Kampfstiere zu treffen, wollte er dieses Risiko lieber nicht eingehen. Jederzeit konnte so eine überaus kritische Situation eintreten.
    Und damit rechnete jeder.
    Das Team war schnell an Bord. Die Hangartore glitten auf und das flunderförmige Raumboot schwang sich ins All. Sentenza nahm sofort Kurs auf das nahe Schiff und näherte sich der deutlich markierten Hauptschleuse. Auch von der Nähe betrachtet machte das edirianische Schiff einen zwar inaktiven, jedoch keinesfalls bedrohlichen Eindruck. Die Ursache für die Havarie musste in seinem Inneren liegen, nicht in irgendeiner Außeneinwirkung.
    »Ich werde jetzt unsere Schleuse mit dem Gemisch der Edirianer fluten, damit niemand, der eventuell in der Schleuse der Entaxa Zuflucht gefunden hat, durch unser Eindringen in Mitleidenschaft gezogen wird«, kündigte Dr. Anande an. Alle nickten und schlossen die flexiblen Raumhelme. Das Raumboot stieß sanft mit der Nase an die Hauptschleuse. Die Flanschvorrichtung saugte sich an der Hülle fest. Eine Andockvorrichtung konfigurierte sich selbst, um auf die Hauptschleuse des Schiffes zu passen. Kleine Manipulatoren tasteten die Hülle ab, dann drehten sie die manuellen Öffnungsmechanismen der Schleuse auf.
    Sentenza und seine Crew hatten mittlerweile die Schleuse des Raumbootes betreten und standen in wabernden Ammoniakdämpfen. Ein Zischen erklang und die Verbindung zur Schleuse der Entaxa war endgültig hergestellt. Alles blieb ruhig.
    »So weit, so gut«, murmelte DiMersi. Sie hob ihren Energieblaster und beorderte die beiden Kampfroboter an ihre Seite. Als Schiffsprofos war sie für Kampfeinsätze verantwortlich, hier hatte auch der Captain zurückzustehen. Er hatte dies gerne getan, obwohl er von einem Kriegsschiff kam. DiMersi hatte jede neue Verantwortung und Autorität mit Freude akzeptiert.
    Sie gab Anande einen Wink, der öffnete die Schleusentür.
    Für einen Augenblick vermischten sich bloß die Atmosphären der beiden Schiffe. Das Schwerefeld des Raumbootes endete jedoch vor der Schleuse des edirianischen Schiffes. Sentenza deaktivierte die Gravoprojektoren, sodass alle auf die Aggregate der Raumanzüge umschalten mussten. Auf der Entaxa mussten wirklich nur noch Notaggregate laufen.
    Sentenza lugte in den Gang hinein und fuhr plötzlich zurück. Unwillkürlich entfuhr ihm ein kleiner Aufschrei. Mit Entsetzen starrten alle Mitglieder des Außenteams auf das Schauspiel.
    Dann schwebte der grausam entstellte und aufgerissene Körper eines Edirianers an ihnen vorbei.

     
    »Was passiert da genau?«, murmelte Weenderveen und hockte ratlos im Sessel des Kommandanten in der engen Zentralkabine der Ikarus . »Ich höre nur den Helmfunk und die Leute sind etwas einsilbig.«
    »Aktivieren Sie die Übertragung der Helmkameras!«, krachte die Stimme Sentenzas aus den Lautsprechern. »Dann können Sie sehen, was wir sehen – und dann werden Sie sich wünschen, lieber einen netten Film eingeschaltet zu haben!«
    Der Pentakka tappte mit einem seiner Gliedmaßen auf einen Sensor. Vier Bildschirme wurden hell und übertrugen die Bilder aus dem Blickwinkel der vier Akteure in der Schleuse. Trooid trug seine Kamera in seinen Augen und benötigte selbstverständlich an sich keinen Schutzanzug; da das Biomolplast seines Körpers jedoch ebenfalls empfindlich auf Vakuum oder andere Atmosphären reagierte, wurde ihm die fachgerechte

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