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Die Feuertaufe - Band 1 (Rettungskreuzer Ikarus) (German Edition)

Die Feuertaufe - Band 1 (Rettungskreuzer Ikarus) (German Edition)

Titel: Die Feuertaufe - Band 1 (Rettungskreuzer Ikarus) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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gehetzt, was alles in allem eine recht widerliche Angelegenheit ist.«
    Die Muul'haar waren ein kleines Volk am Rande der bekannten Galaxis, die als freischaffende Genetiker ein einträgliches Geschäft begonnen hatten. Da ihnen Moralvorstellungen ebenso fremd waren wie sonstige Skrupel, galten ihre Schöpfungen als ... zumindest herausragend.
    »Wie sehen diese Stiere aus?«, fragte der Techniker. Trooid wandte sich ihm zu.
    »Jedenfalls nicht wie Stiere etwa irdischen Ursprunges. Es sind individuelle Züchtungen nach den Wünschen der größten Kampfställe. Sehr individuell. Sehr einfallsreich. Sehr tödlich.«
    »Sehr gefährlich und sehr widerlich«, vervollständigte Sentenza die Aufzählung. »Dr. Anande, programmieren Sie bitte die beiden Kampfroboter. Ich befürchte, wir werden ihre Begleitung benötigen.«
    Die Ikarus verfügte für Fälle wie diese über einige Standard-Kampfmaschinen für Außeneinsätze. Sie konnten auch multifunktional als Bergungsmaschinen eingesetzt werden. Sentenza war etwas betrübt über die Tatsache, dass er sie gleich bei ihrer ersten Mission ihrem eigentlich Zweck würde zuführen müssen.
    »Wie werden diese Tiere transportiert?«, fragte der Arzt von der Medostation.
    Sentenza zuckte mit den Achseln.
    »Ich habe noch keinen solchen Transport beobachten können – und noch nie ein edirianisches Schiff betreten. Wir werden uns wohl überraschen lassen müssen! Ich vermute, dass es einen besonderen Ladebereich gibt. Ich vermute aber mal auch, dass die Raumnot des Schiffes ursächlich mit seiner Ladung zusammenhängt.«
    »Ich hege die Befürchtung, dass diese Überraschung eher unangenehm sein wird«, orakelte Weenderveen und schürzte die Lippen. In seinen Augen stand ein erster Anklang von Furcht. Sentenza sah das.
    »Keine Sorge. Sie bleiben ohnehin an Bord, der Chief wird im Zweifelsfalle die Sache im Griff haben.«
    »Und Trooid?«
    »Der muss wahrscheinlich mit.«
    Weenderveen schwieg. Jeder wusste, dass der ältlich wirkende Techniker und ehemalige Unternehmer ein fast väterliches Verhältnis zu der hochspezialisierten Maschine hatte, die von ihm entworfen worden war. Es war abzusehen, dass er sich um das Schicksal Trooids mehr Sorgen machen würde als um sein eigenes. Sentenza beschloss, darauf ein Auge zu haben. Er hatte ohnehin beschlossen, auf alles ein Auge zu haben, vor allem auf den Zustand seiner Besatzung.
    Den hatte er schon einmal falsch eingeschätzt, und das war ihm zum Verhängnis geworden.
    Noch einmal würde ihm dies nicht passieren. Dessen war er sich sicher.
     

 
3.
     
     
    Obgleich es so was im Weltall eigentlich nicht geben konnte, sah die Entaxa so aus, als hätte sie Schlagseite. Das mochte daran liegen, dass aus der Ortung deutlich wurde, dass das Schiff in seiner Längsachse verschoben zur Flugrichtung im All driftete, oder daran, dass man gemeinhin bei havarierten Schiffen annahm, dass eine Anomalie bereits vom bloßen Augenschein her wahrnehmbar sein müsse. Tatsächlich konnte man nichts erkennen, als die Ikarus mit aufgeblendeten Scheinwerfern die Außenhaut der Entaxa ableuchtete. Sentenza beunruhigte besonders, dass man wirklich NICHTS erkennen konnte – keine Positionslichter, keine Warnlampen, kein Licht aus den kleinen, runden Bullaugen, wirklich rein gar nichts. Im Funkäther herrschte nur Rauschen und die Energieortung gab an, dass einige Notaggregate laufen würden, das Schiff aber ansonsten energetisch tot sei. Die Außenhülle sei jedoch dicht und es würde keine Atmosphäre entweichen, was angesichts des Gemisches, das die Edirianer atmeten, nicht wirklich eine gute Nachricht für die Retter war, denn es würde weiterhin schwierig sein, sich an Bord aufzuhalten.
    »Wir werden reingehen!«, ordnete der Captain schließlich nach Auswertung aller wichtigen Daten an. »Von hier können wir nicht viel ausrichten. Das Team besteht aus mir, DiMersi, Dr. Anande und Trooid, dazu zwei Kampf- und ein Medoroboter.«
    »Ich würde mich an dieser Expedition ebenfalls gerne beteiligen«, äußerte Thorpa und raschelte mit seinen Gliedmaßen. »Ich bin mit der Psyche der Edirianer bestens vertraut und könnte wichtige Hilfestellungen leisten! Außerdem vertrete ich die Auffassung, dass ein Außenteam immer auch psychologisch betreut werden sollte. Angesichts der Tatsache ...«
    »Sicher«, murmelte Sentenza, während er seinen Raumanzug überzog. »Und ich bin mit der Psyche von Somank-Kampfstieren vertraut und denke, dass Ihr Praktikum auf

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