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Die Feuertaufe - Band 1 (Rettungskreuzer Ikarus) (German Edition)

Die Feuertaufe - Band 1 (Rettungskreuzer Ikarus) (German Edition)

Titel: Die Feuertaufe - Band 1 (Rettungskreuzer Ikarus) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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kurze Schlagabtausch zwischen dem Captain und DiMersi hatte nur einen der feinen Risse aufgezeigt, die zwischen der Mannschaft verliefen. Thorpa war sich nicht sicher, ob diese Risse sich als psychologische Sollbruchstellen entpuppen würden, die die Zusammenarbeit erheblich behindern würden. Er erkannte deutliche Rivalität zwischen dem Captain und dem Chief und beschloss, auf diese Entwicklung in jedem Falle ein Auge zu haben.
    Alle zogen sich in die Unterkünfte zurück. Der erste Noteinsatz würde früh genug kommen, da hatte Dr. Ekkri tatsächlich Recht. Und vorläufig gab es nichts mehr zu sagen ...

     
    Das energetische Startgerüst wurde von den Reaktoren noch mit Energie vollgepumpt, als die Besatzung bereits vollständig an Bord war. Während Sentenza die Kontrollen überprüfte, hatten sich alle angeschnallt und warfen einen Blick auf die zentrale Holografie, die erste Daten über den Einsatz in die Zentrale des Zubringers spielte. Ein leises Rütteln zeigte, dass die Triebwerke angesprungen waren und bereit waren, das Boot auf die Ikarus zu ihrem ersten Einsatz von Vortex Outpost ins All zu katapultieren.
    »Startgerüst aufgeladen!«, hörte Sentenza die Meldung Arthur Trooids, der im Pilotensessel der engen Zentralkabine saß. Sentenza nickte knapp. »Freigabe!«
    Die Andruckabsorber heulten auf, als der Schiffsleib der Ikarus vom Startgerüst geschleudert wurde. Für Sekundenbruchteile kamen Andruckkräfte durch, die den biologischen Besatzungsmitgliedern die Luft wegnahmen. Das Schiff schnellte sich fort und schwang sich mit brüllenden Triebwerken in den Orbit um die Station, in dem die Ikarus hing. Erneut kamen Andruckkräfte durch, als das Boot abbremste und in den Hangar der Ikarus geschleudert wurde. Alle Besatzungsmitglieder sprangen aus den Sesseln und eilten durch die Luke des Bootes in ihr Schiff. Sie alle würden den Start in der Zentrale miterleben, die Ikarus war ein großes, aber völlig automatisiertes Schiff, das Routineaufgaben fast alleine erledigte. Lediglich Dr. Anande eilte in seine Krankenstation. Kaum hatten alle auf der kleinen Brücke Platz genommen, da aktivierte Arthur Trooid bereits die Triebwerke, die der Zentralcomputer sofort nach Eingang der Notmeldung vorgewärmt hatte. Helle Lohen schlugen aus den Hecköffnungen, als sich das große Schiff erst bedächtig, dann immer schneller ins Weltall vorschob, auf die Bahn zum Sprungtor, das den Weg in den Hyperraum öffnen würde.
    »Wir erreichen das Raumtor in zwanzig Minuten!«, erklärte Trooid gelassen. Er hatte das Schiff sicher im Griff. Die Besatzung war vorher schon zahlreiche Übungsflüge mit der Ikarus geflogen, doch dies war der erste echte Einsatz. Ein Gefühl der Spannung und Beklemmung machte sich breit. Auch Sentenza spürte, dass es für ihn nun darauf ankam, sich selbst zu beweisen, dass er ein Raumschiff führen konnte. Er spürte den pelzigen Geschmack auf der Zunge, den er seit seiner medikamentösen Entziehungskur nie mehr richtig losgeworden war. Der Geschmack würde ihn immer an seine dunkelsten Stunden erinnern, da war er sich sicher.
    Die Ikarus war ein umgebauter Leichter Kreuzer, eine alte Baureihe und seit Jahren offiziell aus dem Dienst gestellt. Der lang gestreckte Leib des Schiffes endete an der Bugseite in der Hauptkugel. Mittschiffs, vor der Triebwerkssektion, waren an Auslegern die wichtigsten Hilfsmittel des Schiffes installiert. Diese wenig ästhetische, aber extrem funktionale Einrichtung enthielt nicht nur superstarke Gravitationsprojektoren, sondern auch Schleusenmodule für alle bekannten Raumschifftypen der besiedelten Galaxis. Neben mechanischen Greifarmen und anderen Werkzeugen verfügte der Multifunktionsteil auch über externe Operatoren, ferngesteuerte Bergungs- und Arbeitsroboter, die für den Einsatz im Weltraum spezialisiert waren. Die Ikarus verfügte über Gastanks mit allen erdenklichen Luftgemischen und über Druckbehälter, die jeden atmosphärischen Druck simulieren konnten. Die kleine Krankenstation war mit modernen Geräten ausgestattet und zu ihr gehörten zwei spezialisierte Medoroboter, die Dr. Anande assistierten. Die Ikarus war in diesem Sektor das am besten geeignete Raumfahrzeug für interstellare Rettungseinsätze und nun war die Gelegenheit, dies unter Beweis zu stellen.
    Sentenza überspielte den Notruf in die Medostation und in den Triebwerksraum, damit alle Besatzungsmitglieder informiert waren. Anande starrte auf den kleinen Holografen in seiner Station.

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