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Die Feuertaufe - Band 1 (Rettungskreuzer Ikarus) (German Edition)

Die Feuertaufe - Band 1 (Rettungskreuzer Ikarus) (German Edition)

Titel: Die Feuertaufe - Band 1 (Rettungskreuzer Ikarus) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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nun wirklich klein genug!«
    »Das meinte ich nicht«, erklärte der Pentakka und wedelte Weenderveen mit seinen Ästen vor der Nase herum. »Die Audiowiedergabe der Kampfhandlungen mit dem Stier haben mir interessante Einblicke in das Psychogramm unserer Mannschaft gegeben. Ich kann meine diesbezüglichen Analysen nunmehr auf eine umfassendere empirische Grundlage stellen und entsprechend einen ersten Zwischenbericht abgeben!«
    »Na, dann bin ich aber gespannt«, knurrte Weenderveen und öffnete einen weiteren Teil der Verschalung. Zwei verschmorte Bauteile fielen ihm entgegen. Der Mann unterdrückte mühsam einen Fluch.
    »Nun«, ließ sich der Psychologiestudent nicht zweimal bitten. »Es ist folgendermaßen: Captain Sentenza hat ein so starkes Maß an Autorität entwickelt, dass er kaum von seiner Meinung abzubringen ist. Er wirkt sehr beschützend. Chief DiMersi möchte am liebsten mit einem Blaster in jeder Faust durch das Schiff stürmen und alles niederbrennen, was sich dem Erfolg der Mission in den Weg stellt. Sie ist überaktiv. Dr. Anande entwickelt zwar wissenschaftlichen Forschergeist, agiert jedoch sehr zurückhaltend. Er wirkt überängstlich. Trooid wirkt ausgesprochen kühl und locker, das mag aber auch daran liegen, dass seine Programmierung bei solchen Situationen noch nicht ausgetestet wurde. Er ist ein Unsicherheitsfaktor. Sie, lieber Weenderveen, sind brummig, unzufrieden, unerfahren und fühlen sich durch meine Gegenwart belästigt. Sie sind unterbelastet. Ich selbst analysiere alles mit klarem Blick, hellem Verstand und großem Einfühlungsvermögen. Ich bin ideal besetzt.«
    Weenderveen hatte sich zum Schluss der Rede seines Mannschaftskameraden aufgerichtet und den Pentakka mit immer größerer Verwunderung angeschaut. Als die Selbsteinschätzung des Pentakka kam, hatte er schließlich nur noch gelächelt. Man musste diesen verrückten Studenten einfach sympathisch finden, auch, wenn er offensichtlich einen an der Klatsche hatte, dachte der Mann bei sich. Schließlich schürzte er die Lippen, blickte wieder in das ausgebreitete Innenleben den beschädigten Kampfroboters und antwortete: »Und was sagt uns das, mein Freund? Dass wir eine mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit hoffnungslos chaotische und ineffektive Crew von ausgesucht unkooperativen Psychopathen sind?«
    »So würde ich es nicht ausdrücken«, erwiderte der Alien und raschelte bedeutungsvoll. Es war offensichtlich, dass er noch eine geistreiche Einschätzung auf Lager hatte.
    »Wie dann?«
    »Nach meinen Projektionen ist die Mannschaft der Ikarus eine gut aufeinander abgestimmte, effektiv arbeitende, miteinander verbundene und hochgradig motivierte Einheit.«
    Weenderveen hob die Augenbrauen und ließ das elektronische Messgerät in seiner Hand sinken.
    »Das klang aber eben noch ganz anders!«, grinste der Techniker und stocherte dann wieder in der Elektronik herum.
    »Nein. Ich habe schließlich einen wesentlichen Punkt noch nicht erwähnt: Wenn wir uns aneinander gewöhnt haben!«
    Weenderveen lachte kurz auf.
    »Ich wusste es ja schon immer, Ihr Wissenschaftler seid nur dafür da, einfache Sachverhalte kompliziert darzustellen«, murmelte er. Dann kniff er die Augen zusammen, als hätte er im Rumpf des Roboters etwas entdeckt.
    »Ich denke doch, dass meine Qualifikation ...«, hob Thorpa an.
    »Moment mal!« Der Techniker unterbrach den Redefluss des Pentakka. »Ja – was haben wir denn hier?«
    Mit einem empfindlichen Greifwerkzeug fuhrwerkte er im Inneren des Roboters herum. Ein kleines Gerät, kaum fingernagelgroß, kam zum Vorschein. Weenderveen hielt es ins Licht.
    »Worum handelt es sich?«, fragte sein Gesprächspartner.
    »Eine Standard-Abhör- und Aufzeichnungseinheit. Ich musste so was serienmäßig in die Robothuren für Seer'Tak-City einbauen.« Weenderveen runzelte die Stirn.
    »Sicher so was wie eine Black Box für den Roboter, falls er mal verunglücken sollte!«, mutmaßte Thorpa.
    Weenderveen schüttelte den Kopf.
    »Nein, die steckt woanders und ist nicht so aufgebaut. Das Teil hier hat einen Sender mit einer beachtlichen Reichweite, einen Chip für die Aufzeichnung von audiovisuellen Daten ... und keine Seriennummer.«
    Der Pentakka schwieg einige Sekunden.
    »Gehe ich recht in der Annahme, dass Sie daraus schließen, jemand würde die Besatzung der Ikarus und ihre Außenaktivitäten überwachen wollen?«
    »Nun, dieser kleine Freund hier hätte seine Daten jedenfalls wahrscheinlich beim

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