Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Feuertaufe

Die Feuertaufe

Titel: Die Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
setzte er an. »Mein Informant ist recht vage dabei geblieben, woher genau dieses Schiff eigentlich kam, aber ich habe immer angenommen, es sei von Piraten aufgebracht worden, während es irgendeinen VIP eskortiert hat.«
    »Genau genommen hat es einen Frachter eskortiert, der neueste Raketentechnik nach Alizon befördert hat«, korrigierte Saint-Just. »Und im engeren Sinne hat es sich bei den Angreifern auch nicht um Piraten gehandelt.«
    »Ach«, murmelte Charles. Schon seit langem hielten sich Gerüchte, die Havies hätten einige Piratenbanden als Freibeuter angeheuert. »Wie dem auch sei, sie hat beigedreht, um sich zum Kampf zu stellen, und das Letzte, was besagter Frachter während seiner Flucht gesehen hat, das war, wie der Kreuzer unfassbar beharkt wurde. Man ging also davon aus, dass das Schiff zerstört wurde. Die anderen Mantys haben einfach weitergemacht, und die Volksflotte hat die Überreste des Kreuzers in irgendeine geheime Werft geschafft und sich darangemacht, das Ding auseinanderzunehmen.«
    »Ja«, bestätigte Saint-Just, und bei der Erinnerung an die damaligen Ereignisse wurde sein Blick wieder eisern. »Was auch immer es ihnen gebracht haben mag.«
    »Genau«, sagte Charles und nickte. »Der Manty-Captain mag ja vielleicht nicht dazu gekommen sein, die Selbstzerstörung einzuleiten, bevor die Brücke getroffen wurde, aber er wird ganz gewiss angeordnet haben, alles zu zerstören, was sich an hochentwickelter, für Haven interessanter Technologie an Bord befand.«
    Wieder verzogen sich Saint-Justs Lippen zu einem dünnen Lächeln. »Sie haben da aber eine wirklich gut informierte Quelle.«
    Kaum merklich zuckte Charles mit den Schultern. »Einiges davon ist lediglich ein Gebot der Logik«, erklärte er. »Dass die VFH keinerlei Manty-Technologie nutzt, und schon gar nichts von den streng geheimen Neuerungen aus der Anfangsphase dieses Krieges, bedeutet ja zweifellos, dass an Bord des aufgebrachten Schiffes nichts gefunden wurde.«
    »Oh, es wurde sogar eine ganze Menge gefunden«, korrigierte ihn Saint-Just, und seine Miene verfinsterte sich. »In diversen Spinden fanden sich Betriebshandbücher und ein paar Ausdrucke von Diagnoseroutinen – gänzlich intakt. Zudem gab es ein paar Schrottklumpen, die einst höchst geheime Manty-Technologie dargestellt hatten. Die Leute von der Forschungs- und Entwicklungsabteilung der Flotte haben seinerzeit versprochen, sie würden auch daraus noch neue Erkenntnisse gewinnen können.«
    »Und das steht natürlich unmittelbar bevor«, griff Charles den Gedanken auf und nickte. »Ja, ich weiß, wie das läuft. So richtig gibt das Militär nie auf, und doch hält es seine Versprechen nur höchst selten. Und in der Zwischenzeit, während die Leute von F&E noch wahllos herumstocherten, haben Sie eine deutlich bessere Verwendung für dieses Schiff ersonnen – eine Verwendung, die schon bald dramatische Ergebnisse bringen würde: innerhalb von Wochen, nicht erst innerhalb von Jahren.«
    Während Charles’ letzter Bemerkung hatte Saint-Just ins Leere gestarrt und darüber nachgedacht, wie sehr die Volksflotte doch zu Sturheit neigte – und dabei keinerlei Erfolge zeitigte. Jetzt konzentrierte sich der Bürger-Minister wieder auf seinen Gesprächspartner. »Sie sind wirklich sehr gut informiert, Mr Navarre«, sagte er sehr leise. »Würden Sie mir wohl berichten wollen, wie genau diese Verwendung aussieht?«
    »Was das betrifft, vermag ich nur zu spekulieren«, gab Charles zurück und unterdrückte erneut einen Schauer. Sollte Saint-Just jemals auch nur vermuten, es könne ein Informationsleck in seinen eigenen höchsten Rängen geben, dann würde er Charles auseinandernehmen lassen, notfalls Molekül für Molekül, bis er einen Namen erführe. »Da ich annehme, Sie haben die Flotte angewiesen, dieses Schiff für Sie restaurieren zu lassen – was zweifellos nur unwillig geschah, schließlich würde die Flotte ihre Werften gewiss lieber für ihre eigenen beschädigten Schiffe nutzen –, vermute ich weiterhin, dass es sich hier um eine Art verdeckte Operation handelt, mit der sie die Mantys in eine äußerst peinliche Lage bringen wollen. Vielleicht wollen sie Frachter der Liga angreifen lassen, in der Hoffnung, dass dann noch mehr Sollys der Volksrepublik Sympathien entgegenbringen – und Waffen liefern.«
    »Also wirklich«, merkte Saint-Just an und schenkte Charles erneut dieses Tiger-Lächeln. »Sie denken ernstlich, ich würde mich derart anstrengen – ich

Weitere Kostenlose Bücher