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Die Feuertaufe

Die Feuertaufe

Titel: Die Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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täglichen Aktivitäten zeitnah zu verzeichnen?«
    Weiss spürte, wie sich sein Herzschlag beschleunigte. Das war der Code, den er mit Forman ausgemacht hatte. Endlich geschah etwas! »Sie haben natürlich recht«, gab er zurück. »Ich komme an Bord und kümmere mich darum, sobald Bürger Fisher und ich unsere derzeitige Inspektion abgeschlossen haben.«
    Er unterbrach die Verbindung. »Gibt es Schwierigkeiten?«, erkundigte sich Fisher besorgt.
    »Nur ein wenig Papierkram, den ich habe schleifen lassen«, versicherte ihm Weiss. »Leider ist mein Botschafter, was diese Dinge betrifft, ein echter Pedant.«
    »Dann sollten Sie lieber sofort hinübergehen«, sagte Fisher. »Die Cryo-Anlagen können wir uns auch später noch ansehen.«
    »Wenn Sie meinen, dass das in Ordnung ist?«, erwiderte Weiss.
    »Aber ja«, bestätigte Fisher, wie stets geradezu mitleiderregend darauf bedacht, es seinem Gast recht zu machen. »Wir können hiermit weitermachen, sobald es Ihnen zeitlich besser passt.«
    Fünfzehn Minuten später befand sich Weiss schon an Bord der Hase . »Was gibt es denn?«, fragte er Forman, noch während er die Brücke betrat.
    »Vor etwa sechs Stunden ist ein Schiff aus dem Hyperraum ausgetreten«, erklärte der Captain und deutete auf die Systemkarte. »Laut Transponder handelt es sich um den Frachter Figaro , geradewegs von Haven hier eingetroffen. Das Schiff hat der Station übermittelt, es sei hier, um eine Ladung Erz abzuholen.«
    Auf dem Bildschirm betrachtete Weiss die Position- und Vektordaten, die neben dem Abbild des Frachters angezeigt wurden. »Interessant, dass er dort drüben aus dem Hyperraum ausgetreten ist, nicht näher an der Station«, merkte er an. »Und mit allzu vielen Gravos ist er auch nicht hereingekommen, oder?«
    »Nein, wirklich nicht«, bestätigte Forman. »Der Captain hat gesagt, er hätte Schwierigkeiten mit seinen Kompensatoren. Das könnte natürlich erklären, warum er so gemächlich beschleunigt. Aber seinen Austrittspunkt erklärt es immer noch nicht.«
    »Nein«, stimmte Weiss zu. »Aber das ist nichts, was sich nicht durch Schlampigkeit oder Dummheit erklären ließe.«
    »Jawohl, Sir.« Forman berührte eine andere Stelle des Displays. »Aber dann ist vor einer Stunde dieses Schiff hier aus dem Hyperraum gekommen: Laut dem Transponder ein Solly-Schiff: die Winter Vixen mit Kurs auf Haven, um dort humanitäre Hilfsgüter abzuliefern.«
    »Auch das klingt nicht unvernünftig«, sagte Weiss.
    »An sich nicht, nein.« Forman lächelte dünn und deutete auf den Navigator. »Aber da ich nun einmal so ein misstrauisches Kerlchen bin, habe ich Ibo ein paar Zahlen durchrechnen lassen.« Neue Kurs- und Beschleunigungsdaten erschienen, dieses Mal neben der Position des Solly-Schiffes. »Und dann habe ich aus reiner Neugier um einen Positions/Zeit-Abgleich gebeten.« Wieder gestikulierte er, und auf dem Display erschienen zwei sich schneidende Linien.
    Weiss erstarrte. Vor fünfeinhalb Stunden hatten diese beiden Schiffe aus unterschiedlichen Richtungen völlig beiläufig das System erreicht, angeblich auch mit gänzlich unterschiedlicher Zielsetzung. Und nun waren die beiden nur noch wenige Tausend Kilometer voneinander entfernt.
    Wenn beide ihren derzeitigen Kurs und ihre derzeitige Beschleunigung beibehielten, dann würden sie einander nicht nur treffen, sondern dabei auch noch praktisch identische Beschleunigungswerte aufweisen. »Ein nettes, kleines Rendezvous«, murmelte Weiss.
    »Und es findet weit genug fernab der Station statt, dass hier draußen niemand es auch nur bemerken würde, wenn es zum Austausch irgendwelcher Frachtgüter käme«, setzte Forman hinzu. »Auf jeden Fall nicht, wenn sie dabei vernünftig vorgehen.« Er wölbte die Augenbrauen. »Die Frage lautet jetzt: Sollten wir vielleicht schauen, ob wir das ein bisschen näher betrachten können?«
    Weiss kaute auf seiner Unterlippe herum. Dass es sich bei der Winter Vixen um ein Solly-Schiff handelte, legte zumindest die Vermutung nahe, dass es sich bei der Fracht, die sie mit sich führen mochte, um Solly-Technologie handelte – um verbotene Solly-Technologie. Wenn Weiss die Übeltäter auf frischer Tat ertappte, dann konnte der Kaiser diesen unerlaubten Handel entweder öffentlich brandmarken und verhindern, oder er behielt das Wissen um diesen Handel mit Konterbande für sich und hatte damit ein Druckmittel gegen Haven in der Hand, das er irgendwann in der Zukunft zum Einsatz bringen mochte.
    Doch während ein

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