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Die Feuertaufe

Die Feuertaufe

Titel: Die Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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an.
    Charles blickte zu Mercier hinüber. Ausnahmsweise schienen beide Männer einer Meinung.
    Und es war ja nun auch nicht so, als wäre die Theorie nicht ohnehin allgemein bekannt. »Na gut«, seufzte Charles. »Aktive Sensoren, echte Ortungsgeräte also, tasten ihre Umgebung mit fokussierter Strahlung im Mikrowellenspektrum oder im Spektrum des sichtbaren Lichtes ab. Diese Strahlung wird dann vom Zielobjekt zurückgeworfen, und die Frequenzverschiebung gestattet Rückschlüsse auf den relativen Geschwindigkeitsunterschied zwischen …«
    »Das wissen wir doch alles«, fiel ihm Mercier ins Wort.
    Charles nickte. »Genau. Und das Echo-System verknüpft nun Ihre passiven Sensoren mit Ihren aktiven Sensoren und den Kommunikations-Antennen. Wenn also ein Wellenpaket den Rumpf Ihres Schiffes trifft und zurückgeworfen wird, dann senden Ihre eigenen aktiven Sensoren ebenfalls ein Wellenpaket: genau angepasst und in der Phase um einhundertachtzig Grad verschoben.«
    Tyler stieß einen Grunzlaut aus. »Das funktioniert nicht«, sagte er. »Dieses phaseninvertierte Paket kann doch den reflektierten Wellenimpuls nicht einholen. Also wird die Vorderflanke der Reflexion immer noch zuerst eintreffen.«
    »Damit hätten Sie natürlich recht«, stimmte ihm Charles zu, »wenn die Sensoren in den Schiffsrumpf selbst eingelassen wären. Aber wenn Sie sich die technischen Daten einmal genau anschauen, dann werden Sie feststellen, dass Ihre Sensorantennen teilweise drei Meter, teilweise sogar bis zu zehn Meter weit aus dem Rumpf herausragen. Damit bleibt Echo genug Zeit – etwa drei Nanosekunden pro Meter –, das Wellenpaket zu analysieren, ein entsprechendes phasenverschobenes Gegenstück zu erzeugen und abzusenden.«
    »Das kann dieses Ding? So schnell?«, fragte Tyler und betrachtete den Beutel, der zu Charles’ Füßen an Deck lag, mit neuem Respekt.
    »Ja, das kann es«, versicherte ihm Charles. »Natürlich ist das nicht so perfekt wie eine Rumpfbeschichtung, die jegliche Sensorstrahlung vollständig absorbiert. Aber es ist einfacher, und ein bereits bestehendes Schiff lässt sich damit viel leichter nachrüsten. Unter normalen Umständen wird es ein Schiff für die meisten aktiven Sensoren hinreichend unsichtbar machen.«
    »Vorausgesetzt, unser Keil ist gestrichen, nehme ich an«, gab Mercier zurück. Auch er betrachtete nun die Tasche, und sein Blick wirkte äußerst nachdenklich.
    »Natürlich«, stimmte Charles zu. »Es ist völlig unmöglich für ein nachrüstbares Gerät, das Ausmaß an Gravitation zu verbergen, das der Impellerkeil eines Kampfschiffes normalerweise erzeugt. Aber solange Sie den Keil mit minimaler Energie aufrechterhalten, während sie zum Karavani-System hinüberfahren, sollten Ihre konventionellen Stealth-Systeme ausreichen, um das nicht zu einem Problem werden zu lassen. Die Sensoren der Transfer-Station werden gewiss nicht leistungsstark genug sein, uns über diese Entfernungen hinweg zu orten. Und wir sollten das Ziel lange vor unseren andermanischen Freunden erreichen.«
    Er wölbte eine Augenbraue. »Ach, übrigens sind die Echo-Geräte selbst vollständig abgeschirmt und ausfallsicher. Sollte irgendjemand an Bord ein wenig zu neugierig sein und herausfinden wollen, was sich in den einzelnen Einheiten denn nun eigentlich befindet, verschmilzt das Gerät bei jeglicher unbefugten Manipulation sofort zu einem gänzlich nutzlosen Klumpen aus Silicium und verschiedenen Metallen.«
    Tyler lächelte dünn. »Das wird sich gewiss irgendwie umgehen lassen«, sagte er. »Aber vorerst habe ich meine Befehle.«
    »Angenommen, Echo funktioniert wirklich so gut, wie Sie das behaupten: Wird es nach Abschluss dieses Einsatzes zum Verkauf stehen?«
    »Möglicherweise«, antwortete Charles vorsichtig. Sollte die Liga ihn jemals dabei erwischen, wie er derlei Ortungsschutz-Technologie außerhalb des Solly-Territoriums zum Verkauf anbietet … »Aber eines nach dem anderen, ja?«
    »Wie Sie wünschen«, sagte Tyler. »Sie haben gesagt, diese Geräte würden sich auch mit dem Kommunikationssystem verknüpfen, richtig?«
    Charles nickte, unwillkürlich beeindruckt. Er hatte nicht damit gerechnet, dass einer der beiden ihn auf diese beiläufige Bemerkung ansprechen würde. »Natürlich hat eine derartige Nachrüstung ihre Grenzen, und so kann das Kommunikationssystem überlastet werden, sollten zu viele Schiffe ihre aktiven Sensoren gleichzeitig auf Ihr Schiff richten. Aber auf dieser Mission hier rechne ich nicht

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