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Die Feuertaufe

Die Feuertaufe

Titel: Die Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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erschien, ganz wie Charles es erwartet hatte, Ravenheim neben seinem Bett. »Gut sehen Sie aus«, bemerkte der Großadmiral und betrachtete kurz, aber angespannt Charles’ Fesseln, bevor er sich einen Stuhl heranzog und sich neben das Krankenbett setzte.
    Nicht, dass Charles irgendeine Dummheit versuchen würde, selbst wenn ihm der Sinn danach stünde. Schließlich wurde Ravenheim von zwei Totenkopf-Husaren flankiert. »Ich fühle mich auch gut, Mein Herr , danke der Nachfrage«, sagte er. »Angesichts der Zeit, die seit unserem letzten Gespräch vergangen ist, und der offenkundigen Tatsache, dass ich nach wie vor lebe, komme ich zu dem Schluss, dass Ihre Sanitäter erfolgreich waren.«
    »Den Beweis dafür sehen Sie dort«, sagte Ravenheim und deutete mit dem Kinn auf das Glasgefäß. »Bei dem ›Giftreservoir‹ hat es sich tatsächlich um nichts anderes als einen kleinen Parasiten gehandelt, vermutlich genmanipuliert. Dieses Tierchen haben Ihre Freunde in ihren Gastrointestinaltrakt eingebracht. In einer Windung Ihres Dünndarms hatte es sich eingenistet, und so konnte es sich fröhlich immer weiter ernähren, während es Sie systemisch vergiftet hat.«
    »Gar nicht dumm«, gab Charles zurück und erschauerte. »Ich hatte mich schon gefragt, warum ich nirgends eine Narbe oder eine Schnittwunde gefunden habe.«
    »Na ja, jetzt haben Sie eine«, versetzte Ravenheim. »Und glauben Sie mir, diese Narbe wurde bereits unter ›Unveränderliche Kennzeichen‹ in die Akte aufgenommen, die wir über Sie angelegt haben.« Er lächelte schwach. »Ich dachte, Sie würden uns vielleicht ein wenig Arbeit ersparen, indem Sie uns den Rest der Details darlegen.«
    »Ich werde mein Bestes tun«, sagte Charles, blickte dem Großadmiral fest in die Augen und fragte sich dabei, was genau er ihm erzählen sollte. »Aber zunächst einmal werden Sie doch wohl wissen wollen, worum es bei dieser ganzen Ellipsis -Geschichte überhaupt gegangen ist, nicht wahr?«
    »Einen Großteil davon haben wir uns schon selbst zusammengereimt«, erwiderte Ravenheim ruhig. »Irgendwo haben die Havies einen Kreuzer der Star-Knight -Klasse aufgetrieben und ihn restauriert. Damit wollten sie dann einen Krieg zwischen Neu-Berlin und Manticore auslösen.« Er hob die Augenbrauen. »Ich muss zugeben, die für uns wichtigste, nach wie vor unbeantwortete Frage ist, welche Rolle Sie bei der ganzen Sache gespielt haben.«
    Charles schürzte die Lippen. »Um ehrlich zu sein: Die ganze Sache war meine Idee. Na ja, zumindest ein Großteil davon«, verbesserte er sich dann hastig. »Für die Angriffe auf die Eule und die Krauss-Rot war alleine Bürger Captain Tyler verantwortlich. Mein Plan sah keinerlei Verluste vor, außer unter den Havies, die dieses ganze Täuschungsmanöver durchführen sollten.«
    »Und den Sollies an Bord des Frachters im Karavani-System.«
    »Die haben Waffen geschmuggelt«, sagte Charles unumwunden. »Was uns betrifft, hatten sie damit ihr Leben bereits verwirkt.«
    Ravenheim neigte den Kopf zur Seite. »›Uns‹?«
    Charles verzog das Gesicht. »Ich denke, ich werde es wohl kaum schaffen, die Büchse der Pandora wieder zu verschließen, oder?«, sagte er. »Also gut! Eigentlich heiße ich … ach, mein richtiger Name ist auch völlig bedeutungslos. Nennen Sie mich einfach Charles. Ich gehöre zu einer Organisation von Bürgern der Liga, die ganz und gar nicht einverstanden damit ist, dass unsere Regierung so feige auf die Neutralität im Krieg von Haven und Manticore besteht. Wir halten Haven nicht nur für eine Bedrohung für jede andere Sternnation in unmittelbarer Umgebung, sondern auch für eine Tyrannei, die ihren eigenen Bürgern Tod und Chaos beschert. Da die Liga im Ganzen es nicht für angebracht hält, sich auf die Seite der Gerechtigkeit zu schlagen, haben wir eben beschlossen, das selbst in die Hand zu nehmen.«
    »Interessant«, merkte Ravenheim an. » Herr Weiss hatte bereits erwähnt, dass Sie über außergewöhnlich gut informierte Quellen verfügen.«
    »Die sind sogar noch deutlich besser informiert, als Herr Weiss auch nur ahnt«, gab Charles zurück. »Wie dem auch sei, wir hatten von diesem Ellipsis -Projekt gehört, das Bürger Minister Saint-Just unter der Hand vorbereiten ließ. Wir wussten natürlich nicht genau, wie sein Plan aussah, also bin ich nach Haven gereist – unter dem Vorwand, dort Solly-Technologie verkaufen zu wollen. Ich hatte gehofft, dort weitere Informationen zusammentragen zu können.«
    »Was

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