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Die Feuertaufe

Die Feuertaufe

Titel: Die Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Herzogin Honor Harrington persönlich kennenlernen durfte?«
    Mercier zuckte zusammen und blickte ruckartig auf den Bildschirm.
    Er riss die Augen auf, denn erst jetzt hatte er hinter Captain Grantley, der nach wie vor herausfordernd in den Aufzeichner blickte, Harrington erkannt – die unmöglich an Bord dieses Schiffes sein konnte.
    Beiläufig hob Ravenheim einen Finger. »Festnehmen«, sagte er nur.
    In diesem Augenblick musste Mercier bereits gewusst haben, dass er ein toter Mann war. Aber er war eindeutig nicht bereit, sich seinem Schicksal einfach so zu fügen. Er wirbelte herum, stürzte sich wie eine angriffslustige Klapperschlange auf den nächsten Husaren, die ausgestreckten Finger geradewegs auf die Augen des Mannes gerichtet, während er mit der anderen Hand nach dem Pulser im Holster des Gardisten griff.
    Aber das waren keine gewöhnlichen Gardisten, nicht einmal gewöhnliche andermanische Gardisten. Geschickt duckte sich der Husar, sodass Merciers Finger einfach über seinen Kopf hinweggingen. Gleichzeitig zuckte seine Hand zum Holster, um die Hand seines Angreifers zu packen. Mercier gelang es gerade noch rechtzeitig, die Hand zurückzuziehen. Dann machte er einen Ausfallschritt und stürzte in Richtung mehrerer Maschinenleitstand-Konsolen. Dahinter standen zwei Besatzungsmitglieder, die ihn ungläubig anstarrten.
    Er war noch vier Schritte von den beiden Frauen entfernt, die ausgezeichnete Geiseln für ihn abgegeben hätten, als ein sauber gezielter Pulserschuss Merciers Körper in eine blutige Wolke verwandelte.
    Irgendjemand stieß einen Fluch aus. »Das reicht«, sagte Ravenheim kühl. » Oberleutnant Ling, rufen Sie die Krankenstation, und lassen Sie den Leichnam zur genaueren Untersuchung abholen.« Er neigte den Kopf ein wenig zur Seite. »Und jetzt zu Ihnen, Herr Navarre.«
    Weiss zwang sich, den Blick von Merciers Überresten abzuwenden und schaute stattdessen Charles an. Der Solly stand noch genau dort, wo er auch vorhin gestanden hatte – nur jetzt ein wenig vornübergebeugt, weil ihm zwei Totenkopf-Husaren die Arme hinter dem Rücken verdrehten. »Sehr hübsch, Mein Herr «, sagte Charles und klang dabei ebenso ruhig und kühl wie Ravenheim. »Darf ich um einen kleinen Gefallen bitten, bevor man mich in die Zelle bringt?«
    Weiss blickte Ravenheim an und verzog innerlich das Gesicht ob dieser Arroganz, als feindlicher Gefangener seinen Häscher auch noch um einen Gefallen zu bitten. Doch der Großadmiral wölbte lediglich neugierig eine Augenbraue. »Sprechen Sie diese Bitte rasch aus!«
    »Wenn Sie sich um Bürger Captain Tyler und den erbeuteten Manty-Kreuzer gekümmert haben, würde ich Sie darum bitten, mich von Ihren Sanitätern gründlichst untersuchen zu lassen«, sagte Charles. »Der mittlerweile verstorbene Bürger Colonel Mercier hat mir ein Giftreservoir implantieren lassen, und das einzige mir bekannte Gegengift hat sich gerade eben gründlich mit sämtlichen seiner eigenen Körperflüssigkeiten vermischt. Ihnen bleiben noch etwa sechs Stunden, um entweder das Giftreservoir zu finden und zu entfernen oder größere Mengen des Gegengiftes synthetisieren zu lassen.«
    »Und wenn wir das nicht tun?«, fragte Ravenheim.
    Charles schenkte dem Großadmiral ein schiefes Grinsen. »Wenn Sie das nicht tun, dann werden Sie niemals genau erfahren, was hier und heute eigentlich passiert ist.«
    » Herr Herzog, das feindliche Schiff hat Raketen gestartet«, meldete der Ortungsoffizier.
    »Nahbereichsabwehr alarmieren, für Feuererwiderung bereithalten«, sagte Ravenheim. »Bringen Sie den Gefangenen auf die Krankenstation!« Wieder schwenkte er seinen Kommandosessel herum. »Und«, setzte er dann noch über die Schulter hinweg hinzu, »machen Sie diese Sauerei weg! So etwas dulde ich auf meiner Brücke nicht.«
    Als Charles aufwachte, war das Erste, was er bemerkte, ein kleines Glasgefäß auf dem kleinen Tisch neben seinem Krankenbett. Im Inneren dieses Gefäßes befand sich ein kleines, stacheliges, insektenartiges Etwas, etwa so groß wie eine Zecke.
    Unmittelbar darauf bemerkt er, dass seine Hand- und Fußgelenke an das Bett geschnallt waren. Ganz eindeutig wollten die Andermaner keinerlei Risiko mit ihm eingehen.
    Unter den gegebenen Umständen konnte Charles ihnen das kaum verdenken.
    In der Zwischenzeit hatte Charles zweimal den Sanitäter zu Gesicht bekommen und einmal den Schiffsarzt. Auch eine kleine, enttäuschend geschmacklose Mahlzeit hatte man ihm serviert. Schließlich

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