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Die Feuertaufe

Die Feuertaufe

Titel: Die Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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für Technologie haben Sie denn anbieten wollen?«, erkundigte sich Ravenheim.
    »Ziemlich nutzloses Zeug eigentlich«, versicherte ihm Charles. »Das war ein System, mit dem man den Sensoren eines Kampfschiffes falsche Informationen zuspielen konnte. Während eines Gefechtes sollte das für Verwirrung sorgen. Der Haken an der Sache ist allerdings, dass die Geräte an Bord des feindlichen Schiffes fest verdrahtet werden müssen. Außerdem benötigt man eine unfassbare Menge dieser Dinger, um wirklich sämtliche Sensoren zu täuschen. Aber auf dem Papier sah das eben trotzdem gut aus, und ich war gerade im Begriff, unsere Kasse ordentlich aufzubessern, als die Systemsicherheit mich aufgegriffen hat.
    Aber die haben einen Fehler gemacht. Statt mich umgehend zu verhören, haben sie mich sechs Tage in Einzelhaft gesteckt. Ich nehme an, damit wollten sie mich weichkochen. Stattdessen hatte ich so genug Zeit zum Nachdenken.«
    »Und so haben Sie diesen Plan entwickelt, ja?«
    »Ich hatte mir drei langfristige Ziele gesteckt«, erklärte Charles. »Zunächst einmal galt es, die Ellipsis zu eliminieren. Schließlich war mir eines klar: Ganz egal, was Saint-Just nun eigentlich planen mochte, für Manticore wäre es katastrophal ausgefallen. Möglicherweise hätte sich damit das gesamte Kräfteverhältnis deutlich zugunsten von Haven verschoben.« Nun war es an ihm, eine Augenbraue zu heben. »Das Schiff wurde doch eliminiert, oder nicht?«
    Ravenheim verzog das Gesicht. »Durch den Captain selbst, ja«, antwortete er säuerlich. »Er hat seine Fusionsflaschen hochgehen lassen, als ihm klar wurde, dass eine Flucht unmöglich war und er uns auch keinen ernstzunehmenden Schaden mehr zufügen konnte. Ich hatte gehofft, das Schiff zumindest teilweise intakt zu übernehmen, um noch eine ausgiebige Untersuchung vornehmen zu können.«
    »Zweifellos hat Tyler das Schiff aus genau diesem Grund auch zerstört«, pflichtete ihm Charles bei. »Also: Ziel Nummer eins erreicht. Ziel zwei war es, so viel von der nach Haven geschmuggelten Technologie wie möglich zu zerstören. Dieser Teil war sogar deutlich einfacher. Nachdem ich also meinen Plan vorgelegt und Saint-Just davon überzeugt hatte, waren die Havies selbst so freundlich, mich auf Karavani aufmerksam zu machen – und damit auf die bislang größte Waffenlieferung überhaupt. Um das Interesse der Andermaner zu wecken, habe ich zugestimmt – und natürlich auch, um meine Erklärungen noch glaubwürdiger ausfallen zu lassen: Es war unumgänglich, dass man mitbekam, wie ein Manty-Schiff diese Waffenlieferung zerstörte. Ziel zwei also auch erreicht.«
    »Aber warum diese Geschichte mit dem Wurmloch?«, fragte Ravenheim und runzelte die Stirn. »Hat Saint-Just wirklich geglaubt, ich würde auf so etwas hereinfallen?«
    »Warum denn nicht?«, gab Charles zurück. »Wurmlöcher sind ja nun nicht von Natur aus mit Kennungen und Funkbaken ausgestattet, die ihr Vorhandensein der ganzen Galaxis bekannt gäben.« Charles wollte ostentativ mit den Achseln zucken, merkte aber rasch, dass seine Fesseln diese Bewegung nicht zuließen. »Wichtig war, dass ich irgendetwas brauchte, was potenziell für Manticore so bedeutend wäre, um notfalls auch einen Krieg mit Neu-Berlin zu riskieren, und was Manticore genug Macht oder Manövrierfähigkeit schenken würde, um das Sternenkönigreich glauben zu lassen, es könnte einen Krieg mit Neu-Berlin tatsächlich gewinnen. Zudem musste ich Saint-Just davon überzeugen, dass Neu-Berlin diese beiden Faktoren sofort begreifen und zu dem Schluss kommen würde, es müsse Manticore umgehend einen hinreichend kräftigen Dämpfer versetzen – bevor das Sternenkönigreich den Krieg gegen Haven siegreich beendete und sich dann ganz auf die Andermaner konzentrieren könnte. Ein bislang unbekanntes Wurmloch war dafür doch perfekt geeignet.«
    »Dieses Abbild von Herzogin Harrington«, sagte Ravenheim nun gedehnt. »Das haben Sie mit Ihrem Bildverfälschungs-Gerät eingeschmuggelt, nicht wahr?«
    »Sehr gut, Mein Herr «, sagte Charles und deutete im Liegen eine Verneigung an. »Ja, glücklicherweise funktioniert dieses Gerät bei Com-Verbindungen ebenso gut wie bei Sensoren. Die Havies waren so freundlich, mir Zugriff auf sämtliche Nachrichtenübertragungen zu gestatten – vorgeblich, damit ich die Uniformen sämtlicher Besatzungsmitglieder der Ellipsis auch wirklich perfekt und überzeugend hinbekam. Ich habe mir also einfach den Manty-Bericht über Harringtons

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