Die feurige Braut des Highlanders: Roman (German Edition)
Clan am Werk sind, der Rabe wird nicht zulassen, dass mir Böses widerfährt. Ich weiß das aus der Vision, die ich am See hatte. Ronan MacRuari ist kein Ungeheuer, sondern ein Mann, dessen Seele leidet. Er braucht mich. Und er will mich. Er wird mich gut behandeln ...«
»Er wird dich mit der Ritterlichkeit und dem Respekt behandeln, die ein Mann seiner Gemahlin schuldig ist.« Duncan begann wieder auf und ab zu gehen. »Ich habe nie gesagt, dass er ein Ungeheuer ist. Und sein Großvater Valdar hat mehr Herz und Ehre als jeder andere Mann, den ich gekannt habe. Bis auf einen.« Er warf einen Blick durch das Zimmer zu Sir Marmaduke, der jetzt wieder am Schreibtisch lehnte. »Doch ungeachtet dessen gibt es unsägliche Gefahren auf Castle Dare. Die MacRuaris sind keine Unholde, aber sie sind verflucht.«
»Dann brauchen sie jemanden, um den Fluch zu brechen.« Gelis zupfte einen Streifen Seetang von ihrem Rock und wickeln ihn um ihren Finger. »Und ich habe Grund zu glauben, dass ich dieser Jemand bin.«
Duncan funkelte sie an. »Verharmlose keine Frevel, die bis zu einer Zeit zurückreichen, als diese Berge hier noch jung waren. Seit Jahrhunderten hat jeder MacRuari - oder die, die ihnen nahestanden -, der über den Fluch erhaben zu sein glaubte, ein tragisches Ende gefunden. Und falls er überlebte, waren seine restlichen Tage so von Angst und Grauen heimgesucht, dass er wünschte, er wäre gestorben.«
»Verstehe.« Gelis warf das Stückchen Seetang ins Kaminfeuer. »Das ändert die Dinge natürlich.«
Duncan zog skeptisch eine Braue hoch.
Ihre Mutter dagegen schien erleichtert. »Wenn du willst, können wir sicher einen Weg finden, den Antrag abzulehnen«, sagte sie, den Blick auf ihren Mann gerichtet. »Alte Bande oder nicht.«
»Das meinte ich nicht, Mutter.« Gelis machte es sich in dem Sessel ihres Vaters am Kamin bequem und richtete sich auf ein langes Gespräch ein. »Ich fürchte mich nicht vor dem MacRuari-Fluch und will auf jeden Fall den Raben heiraten.«
Linnet furchte die Brauen. »Aber du sagtest doch gerade ...«
»Ich meinte, dass ich angesichts all dessen nicht einfach losreiten und den Mann heiraten kann, wie ich voll und ganz zu tun entschlossen war.« Sie lehnte sich zurück und lächelte. »Was ich meinte, war, dass ich jetzt so viel wie möglich über den Clan und den Fluch erfahren muss, bevor ich dem Raben begegne. Nur dann kann ich ihm helfen.«
»Ihm helfen?« Ihr Vater machte ein Gesicht, als hätte er etwas Bitteres geschluckt.
»Richtig.« Gelis lächelte. »Und helfen kann ich nur, wenn du mir alles erzählst. Die ganze Geschichte und von Anfang an, wie Onkel Marmaduke vorschlug.«
Während sie darauf wartete, dass ihr Vater begann, gab sie sich alle Mühe, keinen zu selbstzufriedenen Eindruck zu erwecken. Was nicht leicht war. Aber genauso schwer war es, das Lachen zu unterdrücken, das in ihr aufstieg. Gelis MacKenzie, die Tochter des gefürchteten Schwarzen Hirschen, sollte Angst vor dunklen Tälern haben? Ha!
Sie war alles andere als ängstlich.
Genau genommen war es sogar so, dass sie es kaum erwarten konnte, das Abenteuer zu beginnen.
Tage später und viele Meilen entfernt, in einem dunklen, abgeschiedenen Winkel Kintails, entzündete Ronan ›der Rabe‹ MacRuari die Wandfackeln in seinem Schlafzimmer. Seine Stimmung wurde noch schlechter, als er die Sinnlosigkeit dieses Tuns erkannte. Denn auch dieses zusätzliche Licht konnte die Düsternis im Raum nicht vertreiben, in dem bereits ein gutes Dutzend feiner Wachskerzen brannte und ein besonders großes Feuer im Kamin prasselte.
Es war sinnlos.
Denn Castle Dare, seit undenklichen Zeiten das Heim seiner Familie, war ein verfluchter Ort, an dem jede Kerze nach innen ausbrannte, ihr Licht und ihre Wärme für sich behielt und die Burgbewohner im Dunkeln frösteln ließ.
Eine Last und eine Heimsuchung, die so unerträglich geworden war, dass er am liebsten diese ganze verdammte Festung niedergerissen hätte, Stein für Stein. Gott wusste, dass die Gründe, dies zu tun, unzählbar waren. Doch die Umstände waren leider so, das er den Gedanken daran ebenso schnell wieder verdrängte, wie er ihm in den Sinn gekommen war.
Ronan ballte die Fäuste und ignorierte die Dunkelheit, als er grimmig in den dichten grauen Nebel starrte, der an den Fenstern vorbeizog. Undurchdringlich und beklemmend füllte er die hohen Bogenfenster, kroch er in dünnen Schwaden fingergleich über die Fenstersimse gerade weit genug ins Zimmer, um
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