Die feurige Braut des Highlanders: Roman (German Edition)
Wahrheit wissen wollt - es ist schon ewig her, seit ich gelächelt habe.«
Ein plötzlicher Windstoß erfasste sein Plaid, hob den Saum an und zerzauste ihm das Haar, was ihn so wild und ungezähmt wie die Nacht um sie herum erscheinen ließ. Gelis verschlug es den Atem. Gott, aber er war einfach ... vollkommen.
Sie schluckte, wütend auf sich selbst, dass er sie so sehr beeindruckte. Dass er jedes Mal, wenn der Fackelschein auf sein Gesicht fiel, noch anziehender für sie wurde.
Dunkel, eindrucksvoll und gefährlich attraktiv.
Selbst sein Duft gefiel ihr. Eine betörende Mischung aus Leder, Plaid und wildem Hochland voller Wind und Regen, glich er so sehr dem, den sie sich vorgestellt hatte, dass ihr Puls wie wild zu pochen begann und ihre Kehle enger wurde, als sie es sich eingestehen wollte.
Er war ihr Rabe und müsste sie eigentlich ebenso sehr wollen und begehren wie sie ihn. Schließlich war er es, der zu ihr gekommen war, und nicht umgekehrt, obwohl sie ihn mit dem magischen Wasserorakel der alten Devorgilla gesucht hatte. Ein Frösteln durchlief sie bei der Erinnerung daran, und als er jetzt endlich vor sie trat, kam er ihr so nahe, dass nur noch ein Atemzug sie trennte.
»Kommt, lasst uns hineingehen.« Für einen Moment wurde sein Ausdruck weicher. »Euch ist kalt, und es beginnt zu regnen.«
»Aye, so ist es.« Gelis hob ihr Gesicht in den leichten Nieselregen. »Aber ich laufe weder vor dem Wetter noch vor aufgebrachten, grimmig dreinschauenden Männern davon!«
Er zog eine Braue hoch. »Trotzdem will ich nicht, dass Ihr Euch eine Erkältung holt.«
Gelis blinzelte, zu stur, um sich die Regentropfen aus den Augen zu wischen. »Ihr sorgt Euch, dass ich mich erkälten könnte, würdet mich aber in der Halle in Verlegenheit bringen, indem Ihr vor Gott und jedermann verkündet, dass es keine Hochzeit geben wird.«
Er strich ihr mit dem Handrücken die Feuchtigkeit von den Wangen, und trotz ihres Ärgers darüber war sie wie elektrisiert von der Berührung.
»Das habe ich nicht gesagt.« Seine Finger hielten inne, verharrten aber so verführerisch nahe an ihrer Wange, dass eine wundervolle Wärme sie durchflutete und ein merkwürdiges Flattern tief in ihr begann.
»Und was habt Ihr gesagt?« Sie sah ihn prüfend an und fragte sich, ob ihm bewusst sein mochte, wie aufregend sie seine Berührung fand. Dass seine Fingerspitzen sie an den unaussprechlichsten Stellen zum Erbeben und zum Glühen brachten. »Erklärt es mir doch bitte, denn ich kann Euren Worten keinen Sinn entnehmen.«
»Auch das sollte Euch nicht überraschen. Ich bin es nicht gewöhnt, mich mit hübschen jungen Damen zu unterhalten. Nicht viele sind kühn genug, einen Fuß in dieses Tal zu setzen.«
»Dumme junge Dinger.«
»Viele würden etwas anderes sagen.«
Gelis wollte widersprechen, aber er legte einen Finger an ihre Lippen und hieß sie schweigen. »Wusstet Ihr nicht, dass die, die unter Felsen schauen, oft etwas entdecken, was sie lieber nicht gesehen hätten?« Er ließ seine Hand wieder sinken. »Unsere Verlobungsfeier wird binnen Kurzem stattfinden. In der großen Halle, heute Abend noch, wie Ihr erwartet hattet.«
»Und unsere Trauung?«, beharrte Gelis. »Euer Bote sagte, sie solle so bald wie möglich vollzogen werden.«
»Der Bote meines Großvaters«, erinnerte er sie. »Aber was die Hochzeit angeht, so habe ich einen Plan, der jedermann zufriedenstellen wird.« Er zog ihre Hand unter seinen Arm und führte sie auf den bogenförmigen Eingang zu. »Mein Großvater und Euer Vater werden nicht das Gesicht verlieren und ihre Ehre bewahren, während auch Euch kein Schaden entstehen und Euch Dares Finsternis erspart bleiben wird.«
»Und Ihr?«, versetzte Gelis ungehalten. »Ihr sprecht von allen anderen«, sagte sie mit einem gereizten Blick auf ihn, als sie den überfüllten Saal betraten. »Seid Ihr der Einzige, der nicht zufrieden sein wird?«
»Mir, Lady Gelis, wird von allen am besten damit gedient sein.« Ronan wappnete sich innerlich gegen die verdrehte Wahrheit und verzichtete darauf, zu erwähnen, dass es allein sein Gewissen war, das davon profitieren würde.
Gelis zog skeptisch eine Augenbraue hoch. »Ihr werdet doch nicht ...«
»Man erwartet uns am Hohen Tisch.« Ronan führte sie durch das Gedränge und ignorierte Gelis' empörten Blick über die Unterbrechung.
Wenn sein Plan gelingen sollte, würde er noch viel ungalanter sein müssen, als ihr nur ins Wort zu fallen.
Sein Magen verkrampfte sich vor
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