Die feurige Braut des Highlanders: Roman (German Edition)
offensichtlich sehr zufrieden, dass der Stein nicht unbemerkt geblieben war.
Und kein bisschen darüber überrascht.
Ronan runzelte die Stirn und schwor sich, diesen Stein nie wieder anzusehen.
Nicht, dass sie solch raffiniert platzierte Juwelen brauchte, um das Interesse eines Manns zu wecken.
Ihre Schönheit, die sein Großvater gepriesen hatte, war ihm schon draußen aufgefallen, wo Nebel und Schatten geherrscht hatten. Und hier im großen Saal, im Licht der Fackeln, war sie einfach ... hinreißend.
Sie strahlte ein solches Licht und Feuer aus, dass das sonst so kalte Licht der Fackeln Dares vor Hitze funkelte und sprühte. Selbst die Kerzen eines in der Nähe stehenden Kandelabers verbreiteten eine Wärme, die er noch einige Schritte weiter spüren konnte.
Leider war das jedoch nicht das Einzige, was er wahrnahm.
Valdar, der schon in bester Burgherrnmanier am Kopf der erhöhten Tafel thronte, hob seinen Becher zu immer wieder neuen Toasts und wirkte entspannter, als Ronan ihn je zuvor gesehen hatte.
Der Schwarze Hirsch dagegen saß starr wie aus Stein gemeißelt da, und sein Gesichtsausdruck ließ keinen Zweifel daran, dass auch er Ronan den grünen Smaragd hatte betrachten sehen.
»Er wusste nicht, dass ich diese Kette habe.« Gelis hob sie an und wickelte eines ihrer Enden um den Finger. »Er hätte sie mich niemals tragen lassen. Ich wollte es aber, weil Evelina mir geschworen hatte, sie würde einen Mann verzaubern.«
»So?« Ronan brachte das Wort kaum über seine Lippen.
»Gefällt sie Euch nicht?« Sie ließ die Kette fallen. »Evelina ...«
»Wer auch immer diese Frau ist, sie hätte Euch nicht so etwas geben sollen.« Er sah sie an und achtete darauf, seinen Blick nicht tiefer sinken zu lassen als bis auf ihren Nacken. »Das ist das Spielzeug einer Verführerin.«
»Ich weiß.« Gelis lachte.
Ronan furchte seine Brauen. »Seht Ihr den Mann im Schatten hinter der erhöhten Tafel? Den hageren mit dem langen weißen Haar und dem Raben auf seinem Gewand?« Er zeigte auf den alten Mann und wunderte sich nicht, dass er zu ihnen hinüberstarrte. »Das ist Torcaill, der hier ist, um unsere Verbindung zu segnen. Ich möchte ihn nicht warten lassen.«
»Ich auch nicht«, erwiderte Gelis schnell und lächelte. »Es freut mich, dass Ihr so ungeduldig seid.«
Ronan gab nur ein unverbindliches Brummen von sich und reichte ihr seinen Arm. Es war das Beste, was er tun konnte, ohne ihr zu gestehen, dass seine ›Ungeduld‹ nur von seinem Wunsch her rührte, so schnell wie möglich von ihr fortzukommen. Jeder Narr könnte sehen, welch große Freude es ihr bereiten würde, seine Pläne zu durchkreuzen.
Wie um es zu beweisen, schob sie seinen Arm zurück, und stemmte ihre Hände in die Hüften. »Euer Freund Torcaill hält eine Kordel in der Hand.« Sie drehte sich ein wenig, um den alten Mann mit der langen goldenen Kordel auf die erhöhte Tafel zugehen zu sehen. »Wozu braucht er so etwas?«
»Weil er unsere Hände damit zusammenbinden wird, wenn er ...«
»Ihr wollt, dass er uns fesselt?« Sie starrte ihn mit großen Augen an. »Ich dachte ...«
»Von Handfesseln haben wir nie gesprochen!« Valdar knallte seinen Weinbecher auf den Tisch. »Was wir brauchen, ist eine echte Verlobungszeremonie.« Seine Augen blitzten wie die eines nordischen Donnergottes, als er aufsprang. »Eine Verlobung heute Abend und schon bald danach die Hochzeit!«
»Wir haben weder von dem einen noch dem anderen gesprochen«, sagte Ronan, der den Blick seines aufgebrachten Großvaters ruhig erwiderte und seine größere Statur und Kraft ausnahmsweise einmal zu seinem Vorteil nutzte. »Torcaill wird unsere Hände miteinander verbinden, weil ich ihn gebeten habe, es zu tun.« Mit fester Stimme wandte er sich an den Schwarzen Hirschen. »Diese Zeremonie ist nicht weniger verpflichtend als eine Verlobung oder Hochzeit. Und auch genauso ehrenhaft. Ich habe mich wegen der besonderen Umstände auf Dare dafür entschieden. Wenn wir nach einem Jahr und einem Tag ...«
»Pah!« Gelis winkte ab. »In einem Jahr werde ich nicht anders empfinden als heute. Wir brauchen keine Ehe auf Probe.«
»Ich finde den Vorschlag sehr vernünftig.« Ihr Vater beugte sich zustimmend vor. »Ich werde leichteren Herzens von hier fortgehen, wenn ich weiß, dass diese Verbindung leicht aufgelöst werden kann.«
»So leicht nun auch wieder nicht!«, versetzte Gelis gereizt. »Ein durch ein solches Ritual verbundenes Paar ist genauso verheiratet wie jedes
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