Die Feurige Braut Des Highlanders
über das Kinn, hin und her gerissen zwischen den schlechten Erinnerungen und der quälendsten körperlichen Erregung, die er je erlebt hatte.
Sein Herz begann genauso hart zu pochen wie der Schmerz in seinen Lenden. »Ihr Vater steckte das Brautgeld ein, und statt seine Schulden abzuzahlen, nahm er das nächste Schiff nach Frankreich und ward nie mehr gesehen.«
Die Worte schienen in der Luft zu hängen, als hätte jemand anders sie ausgesprochen, während seine eigene Stimme stumm sein Verlangen herausschrie und all seine Gedanken nur auf sie gerichtet waren.
Auf diese bezaubernde, faszinierende Frau, die ihn so glutvoll ansah und in ihrem - eigentlich lächerlichen Aufzug absolut unwiderstehlich war.
Jetzt stemmte sie auch noch die Hände in die Hüften. »Und Lady Cecilia gab dir die Schuld daran.«
»Ja, das tat sie. Für das und viele andere Dinge.« Er konnte kaum noch sprechen, so laut rauschte das Blut in seinen Ohren. »Ihre letzten Worte an mich waren, dass sie jetzt endlich von mir und ich von ihr erlöst sein würde.«
»Und du stimmtest ihr im Stillen zu.«
»Ja.« Als die Erinnerung über ihn hereinbrach, dämpften Schuldgefühle seine Lust und schnürten ihm die Luft ab. »Und nachdem wir sie begraben hatten, schwor ich mir, nie wieder zu heiraten.«
»Aber du hast es getan, und ich bin ... anders!« Sie fiel ihm wieder um den Hals, schlang ihm diesmal ihre Arme ganz fest um den Hals und drückte ihn an sich.
Ihre Wärme und weiche, nachgiebige Weiblichkeit vertrieben alles andere aus seinem Kopf, und sein Verlangen kehrte zurück, so machtvoll, dass es seine Welt umkehrte. Er erwiderte ihre Umarmung, zog sie noch härter an sich und ertrank fast in dem Wunder, das sie war.
Und den Gefühlen, die sie in ihm weckte.
Er schloss die Augen und atmete tief ein, weil er ihren Duft, ihre Essenz brauchte, um sich zu befreien. Eine große Last begann ihm von den Schultern zu fallen, doch als er Gelis wieder ansah, wurde ihm der feuchte Glanz in ihren Augen beinahe zum Verhängnis.
»Du liebe Güte, das ist doch kein Grund zum Weinen«, sagte er mit rauer Stimme.
»Ich weine nicht.« Als sie zurücktrat, blinzelte sie jedoch heftig. »Aber vielleicht werde ich es tun, wenn du nicht aufhörst, mir so traurige Geschichten zu erzählen - und dir endlich eingestehst, dass du mich brauchst!«
»Natürlich brauche ich dich. Mehr, als ich ja gedacht hätte.« Das Geständnis kam ihm erstaunlich leicht über die Lippen.
Und noch überraschender war, dass es ihn glücklich machte.
So glücklich, dass er vor Freude hätte jubeln können.
Er nahm Gelis noch fester in die Arme, aber als er dann einen unverwandten Hundeblick aus der Richtung des Kaminfeuers auf sich spürte, ließ er sie wieder los.
»Warte hier«, sagte er und führte sie in den Schutz der Fensterlaibung. »Ich bin gleich wieder zurück.«
Dann wandte er sich ab und durchquerte das Zimmer, bevor ihn sein Verstand verließ. Nachdem er die Tür einen Spalt geöffnet hatte, spähte er auf den dunklen Korridor hinaus.
»Wache!«, rief er, weil er wusste, dass sich eine in der Nähe aufhielt.
Und da erschien auch schon ›der Drache‹. »Aye, Sir?« Der junge Mann stand stramm, das pockennarbige Gesicht von einer kleinen Handfackel erhellt.
Ronan trat näher an die Tür, um der Wache den Blick ins Zimmer zu verstellen. Dann beugte er sich vor, um Dragon etwas ins Ohr zu flüstern.
»Wie Ihr wünscht, Sir.« Der junge Mann konnte sein Erstaunen kaum verbergen. »Ich bin gleich wieder damit zurück.«
Ronan blieb mit dem Rücken zum Zimmer an der Tür stehen, während er wartete. Erregt, wie er war, wäre selbst ein kurzer Blick über die Schulter auf die Versuchung hinter ihm ein viel zu großes Risiko.
Es war zu lange her, seit er in lustvollem Begehren bei einer Frau gelegen hatte.
Oder aus Liebe - das wusste er jetzt.
»Hier ist er, Sir«, hörte er Dragons Stimme durch den Türspalt.
Ronan streckte eine Hand ins Dunkel und ergriff den großen Fleischknochen. »Ich danke dir - und nun sorg bitte dafür, dass meine Frau und ich nicht gestört werden.«
Bevor die Wache etwas erwidern konnte, schloss Ronan die Tür und verriegelte sie. Dann holte er tief Luft, straffte seine Schultern und ging zum Kaminfeuer hinüber.
»Für dich«, sagte er zu Buckie, bevor er ihm den großen Knochen gab. »Betrachte ihn als Bestechung.«
»Bestechung?« Gelis trat aus der Fensterlaibung. »Für Buckie?«
»Nun ja, irgendwie muss ich ihn ja
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