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Die Feurige Braut Des Highlanders

Die Feurige Braut Des Highlanders

Titel: Die Feurige Braut Des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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- vielleicht aber auch nicht-, hob sie eine Hand an sein Gesicht. »Schau mal«, forderte sie ihn auf, »was ich dir zeigen kann.«
    »Mir zeigen?«
    Sie nickte. »Du weißt, dass meine Mutter die taibhsearachd hat? Ich ...«
    »Du hast die gleiche Gabe«, unterbrach er sie. »Torcaill sagte mir, dass du sie hast.«
    »So ist es«, bestätigte sie. »Und wenn ein taibhsear jemanden berührt, kann diese Person manchmal sehen, was der Seher sieht.«
    Ronan schluckte, ziemlich sicher, dass er so etwas gar nicht erst versuchen wollte.
    Nicht jetzt, nicht morgen und nicht nächstes Jahr.
    Vielleicht nie.
    Aber sie hielt ihn schon mit ihrem Blick gefangen und legte ihre Hand an seine Wange. Ihre Finger glitten zu seinem Mund hinunter und verweilten dort, als das Zimmer sich plötzlich um sie verdunkelte und er Gelis aus den Augen verlor und statt ihrer Maldreds verdammtes Wappen sah.
    »Himmeldonner ...!« Er starrte das Ding an, aber es war wirklich da und schwebte vor ihm in der Luft.
    Aber es war nicht verwittert und zersprungen, sondern strahlte mit einer Helligkeit, die ihm in den Augen brannte. Der gemeißelte Rabe, dessen Umrisse auf dem verwitterten Stein kaum noch zu erkennen gewesen waren, sah jetzt aus, als wäre er lebendig. Glänzende Federn schienen von einem fernen Wind bewegt zu werden, und zwei gebogene Hörner, die Ronan noch nie gesehen hatte, erhoben sich aus dem Kopf des Vogels.
    Bevor Ronan sich dieses Wunder genauer ansehen konnte, nahm Gelis ihre Hand von seinem Gesicht, und das flüchtige Bild verschwand, als wäre es niemals da gewesen.
    Er blinzelte verwirrt und presste die Finger gegen seine Schläfen.
    »Ich kann nicht glauben, dass du das zustande gebracht hast. Wie hast du ...«
    Sie zuckte die Schultern. »Ich weiß auch nicht, wie oder wodurch ein solches Wunder möglich ist. Meine Mutter warnte mich jedoch, dass es so ist. Es ist ein Wunder, dass man akzeptiert, aber nicht infrage stellt.«
    »Ich würde aber gern darüber reden!«
    Sie lächelte, und ihre Augen glitzerten vom ungestümen inneren Feuer, das zwei rote Flecken auf ihre Wangen brachte. »Ach, wir müssen über viele Dinge reden«, sagte sie, »aber ich versichere dir, dass Maldred wünschte ...«
    »Dieser pferdefüßige Ziegenbock besteht nur noch aus verrottenden Knochen. Der hat keine Wünsche mehr.«
    »Hat er dir das gesagt?«
    »Nein. Und ich werde ihn auch gewiss nicht danach fragen.«
    »Vielleicht solltest du das aber tun.«
    Ronan spürte, wie seine Augenbrauen in die Höhe schossen.
    Der Gedanke, seinem seit Jahrhunderten toten Vorfahren Fragen zu stellen, war zu absurd, um ihn auch nur in Betracht zu ziehen. Einen Blick in Gelis' Vision zu tun war das eine, aber mit seinen Ahnen
    - besonders Maldred - ein Gespräch zu führen, war etwas völlig anderes. Es war etwas, mit dem er nichts zu tun haben wollte.
    Nachdem er seine nervöse Wanderung durch das Zimmer wieder aufgenommen hatte - in einem Tempo, das sogar ein gewisses leichtfüßiges MacKenzie-Mädchen auf Abstand gehalten wurde -, fuhr er sich mit der Hand durchs Haar und suchte nach den richtigen Worten, um ihr die Sache zu erklären.
    »Sei froh, dass er nichts anderes mehr ist als Knochen und schlechte Erinnerungen.« Ronan warf Gelis einen Blick zu, als er am Fenster vorbeimarschierte. »Seine Wünsche, vorausgesetzt, du wüsstest sie, würden ...«
    »Alle Menschen haben Wünsche.« Sie sah verärgert, aber nicht verständnisvoll aus. »Unsere Hoffnungen und Träume verlassen uns nie, auch nicht, wenn unsere Knochen schon lange nicht mehr existieren.«
    »Pah.«
    »Es ist aber so.« Das Kinn trotzig vorgeschoben und die Arme über der Brust verschränkt trat sie vor den Kamin. »Als Highlander müsstest du das eigentlich wissen.«
    Ronan unterdrückte ein weiteres ärgerliches Schnauben.
    Er war mehr Highlander, als sie auch nur ahnte.
    Aber er hatte nicht die Absicht, ihr das zu sagen. Solche Dinge mussten nicht bewiesen werden. Und er würde ihr auch nicht sagen, dass er mehr als seinen Teil von dem gesehen hatte, worauf sie immer wieder so hartnäckig zurückkam.
    Hoffnungen und Träume, genug für ein Dutzend Leben. Und Gebeine - Gebeine geliebter Menschen - so viele, dass er sie kaum zählen konnte.
    »Glaubst du, Maldreds Herz hätte nicht für die gleichen Dinge geschlagen, die auch dir am Herzen liegen?«, beharrte sie, was erneut bewies, dass sie nicht aufhören wollte, ihn zu quälen.
    Jetzt beugte sie sich herunter, nahm ein Stück Torf aus

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