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Die Feurige Braut Des Highlanders

Die Feurige Braut Des Highlanders

Titel: Die Feurige Braut Des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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Gegenwart.
    Er wünschte, es wäre nicht so, als er sich zum Gehen wandte. »Ich werde die Hauswachen auf dem Gang vor deiner Tür postieren. Deine Nachtruhe wird nicht mehr gestört werden.«
    »Warte.«
    Das einzelne Wort fiel zwischen sie und legte sich wie ein eisernes Gewicht um seinen Knöchel.
    »Ich werde überhaupt nicht schlafen, solange du mir nicht sagst, wohin die Reise gehen sollte.«
    Ronan runzelte die Stirn.
    Sie warf einen Blick auf seine Reisesachen. »Ich bin eine neugierige Frau.«
    Zusätzlich zu der Fußfessel an seinem Knöchel schien sich ein eisernes Joch auf Ronans Schultern zu legen.
    Er räusperte sich und blickte zur Decke, als würde er dort eine bekommen.
    Aber die rußgeschwärzten Balken blieben stumm.
    »Das ist das Mindeste, was du mir schuldig bist.« Lady Gelis sah ihn beschwörend an. »Falls du eine Geliebte hast und mit ihr verreisen willst, würde ich manches verstehen.«
    »Eine Geliebte?« Ronan hätte fast gelacht.
    Gelis nickte.
    »Nein, Kindchen, da irrst du dich.«
    »Hinter fast allem, was ein Mann tut, steckt eine Frau«, sagte sie in einem Ton, der keinen Widerspruch erlaubte. »Eine Frau oder Landgewinn und Reichtum.«
    Diesmal lachte er tatsächlich. Sofern ein so eingerostet klingender Ton als Lachen durchgehen konnte.
    »Na schön«, räumte er ein, »vielleicht hast du sogar recht. Meine Reisepläne hatten in der Tat mit einer Frau zu tun, wenn auch nicht aus dem Grund, den du vermutest.«
    Sie zog eine ihrer rotgoldenen Augenbrauen hoch und musterte ihn prüfend. »Nein?«
    »Nein«, erwiderte er ehrlich. »In diesem Fall war es der Tod meiner zweiten Frau, der mich dazu veranlasste. Nach ihrem Tod habe ich angefangen, über eine Reise nach Spanien nachzudenken, zum Schrein des heiligen Jakob in Santiago de Compostela. Den endgültigen Entschluss hatte ich an dem Tag gefasst, als Valdar mir von dir erzählte.«
    »Du wolltest eine Pilgerreise machen?«
    »Um vor dem Schrein niederzuknien und mein Pilgerabzeichen in Empfang zu nehmen.«
    »Ich habe solche Männer gesehen. Meine Mutter ist bekannt dafür, dass sie sie mit offenen Armen aufnimmt. Sie bietet ihnen ein sauberes Nachtlager und eine warme Mahlzeit an. Aber du ...« Sie unterbrach sich zweifelnd. »Du siehst nicht aus wie ein Mann, der auf eine Pilgerreise geht.«
    »Wie dem auch sei, ich war jedenfalls fest entschlossen, diese Reise zu unternehmen.« Damit wandte er sich zum Gehen.
    Aber Gelis folgte ihm. »Warum?«
    Ronan zögerte und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. »Ich dachte - hoffte ...«
    »Ah, jetzt verstehe ich.« Ein Hauch von Mitgefühl schwang jetzt in ihrer Stimme mit. »Du glaubtest, dass eine solche Wallfahrt deinen Kummer erträglicher machen würde.« Ihre Augen wurden wieder weich. »Du musst deine Frau sehr geliebt haben, wenn du so sehr unter ihrem Verlust leidest. Eine solch strapaziöse Reise ans Ende der Welt zu unternehmen ...«
    Ronan versteifte sich bei ihren Worten.
    Er verdiente ihr Mitgefühl nicht.
    »Es gibt kaum etwas, was ein Mann nicht tun würde, wenn sein Herz ihn dazu drängt.«
    »Es tut mir leid. Ich wünschte ...«
    Er hob abwehrend eine Hand, als Gelis näher treten wollte. »Du hast selbst eine anstrengende Reise hinter dir, und deswegen werden wir morgen weiterreden.«
    Aber nicht über die verstorbene Lady Cecilia.
    Lady Gelis sah jedoch so aus, als hätte sie genau das vor, als sie tief einatmete, um etwas zu erwidern, aber Ronan kam ihr zuvor und verließ das Schlafzimmer, bevor sie dazu kam.
    Er schloss die Tür hinter sich und ging vielleicht sechs Schritte weit den düsteren Gang hinunter, bevor er unter einer hoch in der Mauer angebrachten Pfeilscharte stehen blieb. Kalte Nachtluft strömte durch die schmale Öffnung, und er lehnte sich an die Wand und erhob sein Gesicht in den belebenden Luftzug.
    Abgekämpft und sich innerlich leer fühlend legte er die Hände an das feuchte Gemäuer des Turms und versuchte Kraft aus dessen Festigkeit zu ziehen.
    Lady Gelis' Worte klangen ihm noch immer in den Ohren.
    In Ronans Kopf pochte es, als er daran dachte, wie sie ihn angesehen hatte, erfüllt von unerwünschtem Mitgefühl, das ihn sogar bis hier auf den düsteren Korridor verfolgte.
    Ihre Wahrnehmung als Seherin hatte versagt, was seine verstorbene zweite Frau anging.
    Er hatte Lady Cecilia nicht geliebt.
    Nicht ein bisschen.
    Seine Hände ballten sich zu Fäusten. So sehr er sich auch bemüht hatte - ihre Ehe war eine Verbindung gewesen, die in der

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