Die feurigen Kuesse des Wuestenprinzen
wurde, gab es sogar Gerüchte, wonach ich … die Seiten gewechselt haben sollte.“
Sie lachte. „Nie im Leben! Jeder, der dich nur ein Mal gesehen hat, weiß, dass das nicht stimmt.“
„Nachdem sich dieser Verdacht nicht erhärtet hat, erzählt man sich jetzt, ich wäre Asket geworden. Was ja auch stimmt.“ Er grinste. „Aber ich habe gehört, es ist wie Radfahren: Man verlernt es nie.“
Sie versuchte, die Ungeheuerlichkeit dessen, was er da soeben gesagt hatte, zu verarbeiten. Vielleicht machte er sich nur lustig und würde jeden Moment rufen: „Reingefallen!“ Aber nichts dergleichen geschah. Er sah sie nur an, und sein intensiver Blick drang tief in ihr Herz.
„Es ist dein Ernst, oder?“, fragte sie, als sie die Sprache wiederfand. „Und … seit wann …?“
„Sag: ‚Seit ich dich gesehen habe.‘ Bitte, sag es.“
Er schwieg eine Weile, dann zuckte er die Schultern. „Was glaubst du?“
Plötzlich begriff sie. „Du willst sagen …“
„Sprich es ruhig aus.“
Kaum hörbar flüsterte sie: „Seit deiner Frau?“
Er lachte bitter. „Rein zeitlich gesehen, ja. Aber sie war nicht meine Frau. In Wirklichkeit hatte ich nie eine. Es gab nur einen politischen Pakt, aus dem ein Mordplan geworden ist, und ich war das Opfer. Glaub jetzt bitte nicht, dass ich aus Herzschmerz keine Frau mehr angesehen habe.“
Nun fand sie seine Enthaltsamkeit noch beeindruckender als vorher. Ein so attraktiver Mann wie er, der sich aus freien Stücken zurückhielt!
Aber … das bedeutete auch, dass er nie verliebt gewesen war. Unglaublich!
Langsam schüttelte sie den Kopf. „Wow.“
„Wenn ich geahnt hätte, dass dir meine Askese den Wind aus den Segeln nimmt, hätte ich es dir gleich gesagt. Jetzt bist du wieder zur Vernunft gekommen, stimmt’s?“
Sie schwieg. Und dann lachte sie so glücklich, dass sie Bauchweh davon bekam.
Sie stand auf und ging zu ihm. Wie oft hatte sie sich diesen Moment in ihren Träumen ausgemalt! Und jetzt übertraf die Wirklichkeit alles.
Dass ausgerechnet sie die Sehnsüchte dieses … Halbgottes aus ihrem Dornröschenschlaf befreien durfte! Die Vorstellung machte sie überglücklich. Sie fühlte sich unbesiegbar und verführerisch wie eine Liebesgöttin. Nichts konnte sie jetzt noch aufhalten.
Dicht vor ihm blieb sie stehen und betrachtete bewundernd seine Schönheit.
Dann endlich, endlich berührte sie ihn.
Sie ließ die Hand über seine Taille und den muskulösen Rücken gleiten und zog ihn an sich, an ihre erhitzte Haut.
„Danke“, flüsterte sie, „dass du dich für mich aufgehoben hast. Du wirst es nicht bereuen.“
7. KAPITEL
Amjad löste sich aus Marams Armen, noch ehe sie dagegen protestieren konnte. Er fing an, sie zu umkreisen wie ein Tiger seine Beute. Dabei ließ er sie nicht aus den Augen, bis sie das Gefühl hatte, in Flammen zu stehen.
Dann blieb er hinter ihr stehen, und sie spürte, wie er näher kam. Sie konnte es nicht erwarten, endlich das Gewicht und die Kraft seines Körpers zu spüren.
Als er zart ihr Ohrläppchen küsste, wollte sie mehr. Sie wollte seine leidenschaftlichen Küsse spüren, aber sie musste damit vorliebnehmen – mit dieser federleichten Berührung seiner Lippen, die ihr heiße Schauer über den Rücken jagte.
Wie magisch von ihm angezogen, drückte sie sich gegen ihn. Einen Augenblick spürte sie etwas von seiner Hitze und Härte. Doch dann ließ er sie schon wieder los und trat einen Schritt zurück.
Bebend vor Erregung blieb sie stehen.
„Wenn das so ist, dann hoffe ich, dass du hältst, was du versprichst“, raunte er.
Abrupt wandte sie sich ihm zu, um ihm endlich den Kuss zu geben, nach dem sie sich schon so lange sehnte.
Doch Amjad hielt sie an den Schultern fest. „Aber nur unter einer Bedingung.“
Seine raue Stimme weckte ihre kühnsten Fantasien. Sie atmete tief durch. „Alles. Was immer du willst.“
Er drückte seine Finger noch stärker in ihre Schultern. Eindringlich, fast warnend, sah er ihr in die Augen. „Du stimmst schon wieder einer Bedingung zu, die du noch nicht kennst!“
„Und wieder sage ich: Ich weiß, dass von dir nichts Schlechtes kommt.“ Als er nicht gleich antwortete, fügte sie atemlos hinzu: „Na los, stell schon deine Bedingung. Aber beeil dich.“
Dieser dringende Befehl entlockte ihm ein Lächeln – was seine Lippen für Maram noch anziehender machte.
„Du musst mir genau sagen, was du willst.“
„Das habe ich doch schon.“
„Ach was, das war doch nur
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