Die feurigen Kuesse des Wuestenprinzen
sentimentales Gerede. Ich muss es schon genauer wissen.“
Nun also war er derjenige, der Gewissheit brauchte.
Sie legte ihre zitternden Hände auf seine. „Ich möchte alles von dir, Amjad“, sagte sie beschwörend. „Du sollst mich umgeben und ausfüllen, mein Leben bereichern. Ich will Freiheit und Vertrautheit mit dir genießen. Gemeinsam werden wir bis an unsere Grenzen gehen und darüber hinaus. Ich will deine Zärtlichkeit genauso wie deine Ungeduld und Wildheit. Ich freue mich auf die ganze Skala deiner Gefühle, vor allem auf die Leidenschaft. Glaub mir, ich genieße jede Minute mit dir.“
Mit jedem ihrer Worte hatte er seine Hände fester um ihre Schultern geschlossen. Aber gerade, als sie glaubte, er würde sie endlich an sich ziehen, stieß er sie von sich.
Wortlos sah sie zu, wie er um das breite Bett herumging und die Knie gegen die Kante drückte. Dann, mit einer betont langsamen Bewegung, zog er mit der Hand eine gedachte Linie, die das Bett in zwei Seiten teilte.
„Sobald du über diese Linie kommst, gibt es kein Zurück. Ich gebe dir alles, aber ich nehme auch alles, was du zu bieten hast. Und zwar so, wie ich will. Und Vorsicht: Wenn ich sage ‚alles‘, dann meine ich es auch so.“
„Willst du mir Angst machen?“, flüsterte sie erregt.
Er stützte sich mit den Fäusten aufs Bett und lehnte sich dabei fast über die Linie. Seine Augen funkelten vor Begierde. „In dem Fall sag es bitte gleich und entzieh dich mir, bevor es zu spät ist.“
Sie schaffte es zu lachen. „Du bist doch derjenige, der sich immer entzieht, Prinz Krieg-mich-nicht.“
Er richtete sich wieder auf. „Gleich wirst du mich als Prinz Ich-krieg-dich-doch erleben, wenn du dich nicht in Sicherheit bringst.“ Wie um seine Worte zu unterstreichen, strich er sich mit der Hand über den flachen Bauch und den Bund der sehr tief sitzenden Hose. „Wie entscheidest du dich?“
Sie stützte sich mit einem Knie aufs Bett. Inzwischen hielt sie es vor Begehren kaum noch aus. „Reden wir über … spezielle Spielarten?“, fragte sie.
Auch er stützte ein Knie aufs Bett. „Und wenn?“
Ihr zweites Knie folgte, während sie sich am liebsten in seine Arme geworfen hätte. „Wie oft soll ich dir denn noch sagen, dass ich dir vertraue?“
Auch er kniete jetzt auf dem Bett. „Und wie oft soll ich dir sagen, dass ich vielleicht dein Vertrauen nicht verdiene?“
Sie stützte sich mit einer Hand auf das Laken, das sich rau anfühlte. „Es ist doch so: Mein Leben lag zweimal in deiner Hand, und ich fühle mich bei dir sicherer als irgendwo sonst. Wie sollte ich dir da nicht vertrauen? Und beide Male habe ich mich auch für dich eingesetzt. Ich wüsste nicht, was du tun solltest, um mein Vertrauen zu enttäuschen. Egal, welche Vorlieben du vielleicht hast, ich weiß, dass du mich glücklich machst.“
Er senkte den Blick und sah auf seine Hände, die er in das Laken gekrallt hatte, als wäre es ihr Haar, ihr Körper … „Du weißt so vieles, wovon ich nichts weiß.“ Er sah sie wieder an. „In Wirklichkeit habe ich nicht die leiseste Ahnung, was passiert, wenn ich dich berühre. Oder du mich.“
Auch sie stützte die Hand auf das Laken und bewegte sich, wie magisch angezogen, auf allen vieren auf die Linie zu. „Jetzt sag doch mal du, was du willst. Aber so genau, wie du es auch von mir wissen wolltest!“
Während sie näherkam, zog er sich langsam zurück. „Bist du sicher, dass du das wirklich wissen willst? Und damit auch klarkommst?“
Sie nickte. Die langen Haare fielen ihr über die Brüste.
In seinen Augen lag ein Ausdruck schmerzlichen Erkennens, als er fortfuhr: „Seit du mir zum ersten Mal zugelächelt hast, Prinzessin Haram, hast du jede Minute meine Gedanken und Gefühle erfüllt. Du hast mich verzaubert. Tagsüber denke ich ständig an dich, und nachts träume ich von dir. Ich kann nichts dagegen tun, außer mir selbst zu helfen. Aber das macht alles nur noch schlimmer. Du bist eine gefährliche Frau, und immer, wenn ich dich sehe, wird meine Abhängigkeit von dir noch stärker. Darum bin ich dir aus dem Weg gegangen. Ich hätte dich weiterhin mit einer Mischung aus Selbstmitleid und Zynismus aus der Ferne bewundert, aber du lässt mich ja nicht.“
Er stützte sich auf beide Hände. „Wenn du jetzt zu mir kommst, musst du mich zuerst für die vergangenen vier Jahre der Entbehrung entschädigen.“
Maram bebte vor Erregung. „Noch mal, damit das klar ist: Das ist genau das, was ich
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