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Die Finsteren

Die Finsteren

Titel: Die Finsteren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Smith
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Seiten neben dem Sofa standen Beistelltische. Auf dem, der in ihrer Nähe stand, staubte eine Lampe vor sich hin. Natasha ließ seinen Arm los und fasste unter den Lampenschirm, um den Schalter zu betätigen. Natürlich tat sich nichts.
    Fiona zog eine Augenbraue hoch. »Hast du wirklich erwartet, dass sie angeht?«
    Natasha zuckte mit den Schultern. »Nein. Aber es fiel mir spontan ein und ich musste es einfach versuchen.«
    »Wie beim Mount Everest? Weil die Lampe da ist?«
    »Ja.«
    Mark wandte sich von den beiden ab und nahm einen dunklen Schemen gegenüber dem Sofa wahr. Er richtete den Lichtkegel darauf. Ein altmodischer Fernseher mit aufgesteckter Zimmerantenne thronte auf einem schwenkbaren Ständer aus Holz. Eine Plakette auf dem Holz unmittelbar unterhalb des Bildschirms verriet den Markennamen – Admiral. Mark folgte Natashas Beispiel und drückte die Einschalttaste. Nichts geschah. Aber das Gerät war da. Deshalb hatte er es getan. Irgendwie fand er die alte Glotze cool. Abgesehen von einer Staubschicht schien sie sich in tadellosem Zustand zu befinden. Quasi ein Museumsstück. Mark spielte mit dem Gedanken, bei Tageslicht wiederzukommen und das Teil mitzunehmen.
    Natasha stupste ihn. »Was glaubst du, warum all das Zeug hier zurückgeblieben ist?«
    »Keine Ahnung.« Er wandte sich vom Fernseher ab und richtete die Taschenlampe an die hintere Wand des Raums. Das Licht offenbarte einen großen Sekretär mit geschlossenem Rollo. »Ist schon komisch. All der Krempel muss ziemlich wertvoll gewesen sein, als das Haus aufgegeben wurde.«
    Fiona lachte. »Scheiße, der ist immer noch wertvoll. Wir sollten irgendwann tagsüber noch mal reinschauen und uns überlegen, was wir mitgehen lassen. Am besten schaffen wir diese ganze Scheiße zu einem Pfandleiher.«
    Mark fand die Idee anfangs verlockend, aber irgendetwas daran kam ihm nicht richtig vor. Es fühlte sich gewissermaßen wie Grabräuberei an. Und da war noch etwas. Etwas Verrücktes. Er hatte das Gefühl, beobachtet zu werden. Von jemand anderem als seinen Freunden.
    Eigentlich eher von etwas .
    Schaudernd versuchte er, den Anflug von Paranoia abzuschütteln. Was ihm alles andere als leichtfiel. Dieser Ort fühlte sich wie eine offen stehende Gruft an. Wie ein Friedhof, ein Reich der Toten. Sie hatten hier nichts zu suchen. Schon gar nicht nachts. So irrational das Gefühl, beobachtet zu werden, auch sein mochte, es gefiel ihm ganz und gar nicht.
    Er täuschte ein Gähnen vor. »Irgendwie ist es hier langweilig. Hat noch jemand die Nase voll von der Scheiße?«
    Natasha grunzte. »Nein.«
    Tja, damit wäre das wohl abgehakt .
    Er wollte Natasha ebenso wenig zurücklassen, wie er sich die eigene Hand abhacken lassen wollte. Ihn überraschte nicht, dass sie keine Lust verspürte, zu gehen. Vermutlich fesselte sie die zutiefst gruselige Atmosphäre des Ortes. Sie standen alle auf Horror und Heavy Metal, aber bei Natasha reichte das Interesse tiefer. Es war ihr Leben, ihre Leidenschaft. Irgendwie wollte sie eines Tages mit Horror ihr Geld verdienen. Die meisten hätten das als verschrobene Fantasie betrachtet, die schon bald von realistischeren Zielen abgelöst wurde. Mark glaubte allerdings nicht daran. Bei den meisten Menschen wäre das so, nicht aber bei Natasha. Jeder, der ihr wirklich zuhörte, wenn sie über das Thema sprach, wusste es. Ihr musste eine Wanderung durch ein unheimliches altes Haus wie ein Ausflug nach Disneyland vorkommen.
    Er betrachtete ihre blassen, scharf geschnittenen Gesichtszüge. So, wie die Schatten über ihr Gesicht spielten und das Licht der Taschenlampe darauf fiel, wirkte sie wie ein Vampir aus einem alten Schwarz-Weiß-Streifen. Ihre volle Unterlippe war in einem dunklen Rotton geschminkt. Mark verspürte den geradezu unbändigen Drang, daran herumzuknabbern. Einmal mehr bemerkte er, wie ihre Brüste das enge Emily-the-Strange-T-Shirt spannten. In seinem Schritt regte sich etwas.
    »Irgendwie siehst du aus wie eine Vampir.«
    »Oh nein. Mein Geheimnis ist gelüftet.« Ihr gespieltes Entsetzen ließ deutlich erkennen, dass es ihr gefiel. »Was hat mich verraten? Meine Fangzähne?«
    »Die und dein unstillbarer Durst nach Blut.«
    Natashas Miene wirkte grüblerisch. »Ich glaube, ich weiß, was dir wirklich durch den Kopf geht.«
    »Gott ... ich will dich so was von unbedingt.«
    Sie lächelte weiter. »Ich weiß.«
    Fiona kehrte von einer Inspektion des Sekretärs zurück. »Der Tisch ist abgeschlossen. Hey, hört auf, euch

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