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Die Finsteren

Die Finsteren

Titel: Die Finsteren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Smith
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aufzuführen.«
    Mark seufzte. »Hör mal, es geht wirklich nicht drum, dass ich Angst habe oder so. Hab ich nämlich nicht, klar? Aber dieses Haus ist verdammt alt. Die Stufen sind wahrscheinlich morsch. Du könntest abstürzen und dir das Genick brechen.«
    Kevin kicherte und schleuderte seine Worte in lispelndem, spöttischem Tonfall zu ihm zurück. »Ja, ihr könntet alle abstürzen und euch das Genick brechen, Leute.«
    Die anderen lachten. Sogar Natasha, was Mark als am schlimmsten empfand. Es verletzte ihn.
    Mark kochte vor Wut. Er war nicht daran gewöhnt, dass jemand seinen Mut infrage stellte. Und unter normalen Umständen passierte das auch nie.
    Jareds Stimme durchbrach das Gelächter. »Ist sowieso hinfällig. Sieh mal.« Er stampfte mit dem Fuß auf und erzeugte damit ein flaches, klatschendes Geräusch, das einen soliden, unnachgiebigen Untergrund erahnen ließ. »Die Treppe besteht aus Beton. Ich geh jetzt runter. Wir sehen uns unten. Das heißt ...« Er grinste. »Falls du nicht zu viel Schiss hast.«
    Damit setzte er sich in Bewegung. Das Licht seiner Taschenlampe schaukelte, als er hinabstieg. Derek folgte diesmal ihm anstelle von Mark. Dann schritt Natasha durch die Tür, ohne einmal zurückzuschauen.
    Scheiße .
    Kevin eilte hinter ihr her.
    Fiona lächelte. »Schätze, jetzt sind nur noch wir beide übrig.«
    Mark verzog das Gesicht. »Ja.«
    »Gehen wir raus.« Sie berührte seine Hand. »Wer will schon in einem stinkigen alten Keller rumschnüffeln?«
    Mark erwiderte nichts. Er konnte nur daran denken, wie Natasha ihm den Rücken zugekehrt hatte. Natürlich wollte sie sich den Keller ansehen, aber ihn einfach so wortlos stehen zu lassen ... Es fühlte sich wie ein Urteil an. Wie konnte sie ihm das antun, so kurz nachdem sie zum ersten Mal Sex miteinander hatten?
    Fiona fasste sein Schweigen als Ermutigung auf. Sie schlang die Arme um ihn, stellte sich auf die Zehenspitzen und rieb einen Oberschenkel über seinen Schritt. Sie küsste erst sein Kinn, dann seine Lippen und gab dabei tief aus der Kehle ein leises Stöhnen von sich.
    Mark legte die Hände auf ihre Schultern und drückte sie ein wenig zurück – wenngleich nicht vollständig. Ihre Körper berührten sich immer noch.
    »Hör auf.«
    Sie lachte leise und schmiegte erneut einen Schenkel an ihn. »Fühlt sich nicht so an, als wolltest du, dass ich aufhöre. Außerdem hat dich dieses Miststück eiskalt im Regen stehen lassen. Zahl’s ihr heim, indem wir rausgehen und du mir das Hirn rausvögelst.«
    »Das klingt ziemlich untypisch für dich.«
    Wieder lachte sie. »Das ist mein völlig neues Ich. Fiona 2.0.«
    »Natasha ist deine beste Freundin.«
    »Das heißt noch lange nicht, dass ich Skrupel habe, dich ihr auszuspannen. Komm schon.« Diesmal fühlte sich der Druck ihres Oberschenkels eindringlicher an und das Verlangen in ihrer Stimme kam deutlicher zum Vorschein. »Ich bin so was von geil. Bitte.«
    Marks Stolz war verletzt. Die Versuchung war groß, es einfach geschehen zu lassen. Doch die Intensität seiner Gefühle für Natasha ließ es nicht zu. Er musste hinter ihr her, um die Geschichte in Ordnung zu bringen.
    »Tut mir leid.«
    Wieder schob er Fiona weg, diesmal ganz, dann ging er zur offenen Tür. Er starrte in die Düsternis hinab und erhaschte im hektischen Hin und Her von Jareds Taschenlampe flüchtige Blicke auf den Rest der Gruppe. Außerdem befand sich dort unten weiteres Mobiliar. Ein Stuhl. Stapel aus Kisten und Kartons an einer Wand. Ein Tisch und ein weiterer Stuhl in einer Ecke. Und ungefähr in der Mitte des Raums prangte ein auf den Betonboden gemalter Kreis. Ein weiteres verdammtes Pentagramm. Er setzte sich erst in Bewegung, als Fiona ihn abermals berührte. Innerlich wand sich Mark angesichts der Geräusche, die ihre Absätze auf den Stufen hinter ihm verursachten, als sie ihm folgte. Er hatte gehofft, sie würde nach seiner Zurückweisung oben bleiben, aber da täuschte er sich offensichtlich.
    Jared schwenkte den Strahl seiner Lampe auf sie und lachte schallend. »Sieh einer an, wer doch noch Lust bekommen hat, die Party zu besuchen.«
    Mark zeigte ihm den Mittelfinger und hielt auf Natasha zu, die vor einem Regal stand. Dicke, ledergebundene Bücher reihten sich auf den Fächern aneinander. Sie sah ihn an. »Hier unten steht echt merkwürdiges Zeug.«
    »Du, hör mal ... es tut mir leid.«
    »Was?«
    »Du weißt schon ... dass ich gesagt hab, wir sollten gehen. Dass ich mich benommen habe wie ein

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