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Die Finsteren

Die Finsteren

Titel: Die Finsteren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Smith
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gegen ihn, um etwas zu erkennen. Mark wusste, dass es sich um eine vorsätzliche Provokation handelte, doch darum konnte er sich später kümmern. Im Augenblick fesselte ihn das Geheimnis der Tür zu sehr, um sich mit etwas anderem zu befassen.
    Derek legte die Hand auf den rostfleckigen Türknauf und rüttelte. »Abgesperrt.«
    Kevin Cooper schnaubte. »Was du nicht sagst. Und was, wenn sie nicht abgesperrt gewesen wäre?«
    Derek zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Schätze, dann wären wir reingegangen.«
    »Du hast den Hinweis mit dem Gefahrengut aber schon bemerkt, ja?«
    »Klar. Und?«
    Mark hüstelte. »Ich bin nicht sicher, ob ich der Warnung glaube. Hier hat sich jemand eine Menge Mühe gegeben, um das Haus zu verrammeln. Ich wette, zumindest ein Teil des Grunds dafür verbirgt sich hinter dieser Tür. Ich denke, die Warnung ist so etwas wie eine letzte Verteidigungslinie – ein Versuch, jemanden abzuschrecken, der es bis hierher geschafft hat.«
    Alle schwiegen eine Weile, während sie über seine Bemerkung nachdachten.
    Dann sprach Natasha laut aus, was sie alle dachten: »Das ist echt unheimlich.«
    Jared lachte. »Fuck, von wegen unheimlich. Geht mir aus dem Weg. Wir sehen uns die Scheiße an.«
    Fiona drehte sich herum und presste den Hintern gegen Marks Schritt, um Platz für Jared zu schaffen. Einen Moment lang fürchtete Mark, Natasha könnte es gesehen haben, aber ihr Blick ruhte auf der Tür. Er schob Fiona weg und sie lachte. Ihm fiel ein, dass sie vorhin erwähnt hatte, wie frustriert sie sich fühlte. Er vermutete, dass sie damit noch untertrieben hatte. Mark hoffte, dass sie bald darüber hinwegkam. Das Letzte, was er gebrauchen konnte, war ein Drama zwischen den beiden Mädchen.
    Derek ging Jared aus dem Weg und die anderen wichen einige Schritte zurück. Jared pflanzte einen Fuß fest auf den Boden und stieß das andere Bein gegen die Tür. Es wurde ein kraftvoller Tritt, der die Tür unter abplatzenden Holzsplittern nach innen auffliegen ließ. Hinter dem vertikalen Rechteck zeichnete sich totale Finsternis ab.
    Das Wesen im Keller jubilierte.
    Ja!
    Kommt näher, Kinder. Nur noch ein Siegel ist übrig.
    Kommt zu mir.
    Kommt herunter.
    Kommt herunter.
    Kommt herunter ...
    Jared steckte den Kopf in die dunkle Kammer und starrte stumm einen Moment lang nach unten, bevor er sich an die anderen wandte. »Stufen.«
    Mark runzelte im Finsteren die Stirn. Er glaubte nicht an übernatürliche Phänomene. Dort unten befanden sich keine Kreaturen aus einem Horrorstreifen, die nur auf die passende Gelegenheit warteten, sie aus den Schatten heraus anzuspringen. Allerdings war offensichtlich, dass die früheren Bewohner dieses Hauses sehr wohl an so etwas glaubten. Bei den Symbolen an der Tür handelte es sich vermutlich um Schutzbanne, um Bestandteile eines Zaubers, der dafür Sorge tragen sollte, dass böse Wesen draußen blieben.
    Oder drinnen .
    Die Falten auf seiner Stirn vertieften sich.
    Woher stammte dieser beunruhigende Gedanke?
    Derek warf einen Blick durch die offene Tür. »Keller.«
    Natasha ergriff wieder Marks Hand. Ihre Haut fühlte sich kalt an und sie zitterte ein wenig. Trotzdem wusste Mark, dass sie seine Beklommenheit nicht teilte. Ihr Zittern verriet keine Angst, sondern wachsende Erregung. Sie schmiegte sich an ihn. Die Wärme ihres Atems an seinem Hals bildete einen intensiven Kontrast zur Kälte ihrer Haut. Einen angenehmen Kontrast, denn einen Moment lang glaubte er, die Hand einer toten Kreatur zu halten. Blitzartig verspürte er den kribbelnden Anflug von etwas, das an waschechte Angst grenzte. Irgendetwas an diesem Ort fühlte sich falsch an. Völlig falsch. Es war ein Ort des Bösen. Das kam zwar einem Schlag ins Gesicht für seine Überzeugung gleich, dass es nichts Übernatürliches gab, doch manchmal musste man auf sein Bauchgefühl hören.
    »Wir sollten gehen.«
    Die Worte platzten einfach aus ihm heraus.
    Natashas Körper versteifte sich neben ihm. »Was? Warum?«
    »Ich ...«
    Jareds grölendes Gelächter ließ ihn zusammenzucken. »Willst du mich verscheißern? Hast du etwa Angst?«
    »Nein.«
    »Was dann?«
    Natasha ließ seine Hand los. »Ja, was?«
    Bevor Mark etwas erwidern konnte, ging Jared durch die dunkle Tür und stieg die Stufen hinab.
    Marks Herz setzte für einen Schlag aus. »Warte!«
    Nach nur einem oder zwei Schritten blieb Jared stehen, drehte sich um und schaute zu ihm zurück. »Echt jetzt, Kumpel, hör auf, dich wie ’ne Muschi

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