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Die Finsteren

Die Finsteren

Titel: Die Finsteren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Smith
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so anzuglotzen.«
    Natasha heuchelte Unschuld. »Keine Ahnung, was du meinst.«
    »Von wegen. Ich bin im Moment ziemlich gefrustet, ich könnte also richtig stinkig werden, wenn ihr zwei aneinander rumfummelt, während ich in der Nähe bin.«
    »Tja, für dich gibt’s auch Möglichkeiten.« Natasha verstummte kurz. Ausgelassenes Geplapper aus einem der anderen Zimmer füllte die Stille. Sie lächelte. »Drei sogar.«
    Fiona verdrehte die Augen. »Scheiße, niemals. Ich meine, sie sind ja alle recht cool, aber das wäre zu sehr, als würde ich meinen eigenen Bruder ficken. Das heißt, wenn ich einen hätte.«
    Mark warf ein: »Ich dachte, du stehst auf Derek.«
    »Tu ich, Mann, aber er steht nicht auf mich. Ich hab nicht vor, ihm am Hintern zu kleben wie eine läufige Hündin.«
    Natasha kicherte. »Du klingst echt gefrustet.«
    »Das kannst du aber laut sagen.«
    Irgendwo aus der Dunkelheit ertönte eine laute Stimme und ließ sie alle zusammenzucken. »Hey, Markus! Komm mal her, Mann!«
    Mark schwenkte die Taschenlampe grob in Richtung der Stimme, die von der gegenüberliegenden Seite des Wohnzimmers gekommen war. Hinter einem breiten bogenförmigen Durchgang zeichnete sich ein weiterer Raum ab. Mark erkannte vage die Beine eines Tischs. Die Küche?
    Eine große Gestalt kam durch den Bogen gelaufen. Zu groß, um jemand anders als Jared zu sein. »Mark!«
    Mark schwang den Strahl der Taschenlampe nach oben, flutete Jareds Gesicht mit Helligkeit und zwang ihn, die Augen zusammenzukneifen. »Kumpel, wir haben was Merkwürdiges gefunden. Na ja, eigentlich hat Derek es gefunden.«
    »Was hat er gefunden?«
    »Sieh’s dir selbst an. Komm mit.«
    Sie folgten ihm in die Küche, die sich als wesentlich kleiner und schlichter als die im Haus von Marks Eltern entpuppte. Keine teuren Einbaugeräte, kein moderner Backofen, kein Weinkühler. Diese Küche wirkte bescheiden, aber ausgesprochen funktionell und ordentlich, was trotz der dicken Staubschicht nicht zu übersehen war. Mark stellte sich eine Hausfrau aus den 1950ern vor, die in einer weißen Rüschenschürze rastlos herumwirtschaftete, ständig mit einem Staubwedel in der Hand, um selbst das geringste Anzeichen von Schmutz zu beseitigen. Alles sah auf geradezu langweilige Weise gewöhnlich aus. Das Einzige, was seine Neugier erregte, war der Tisch, auf dem ein kariertes Tuch ausgeb
    reitet lag. Vier weiße Teller standen darauf, daneben jeweils ein Essbesteck. Ein etwas unheimlicher Anblick.
    Was zum Henker ist hier vorgefallen?
    Warum wurde alles so gelassen?
    Jared und die anderen Jungen scharten sich um den Eingang zu einer begehbaren Speisekammer. Dort musste sich die Quelle der Aufregung befinden. Die Mädchen folgten Mark in das winzige Gelass. Am Durchgang blieb er stehen und sah Jared an. »Was ist denn los?«
    Jared schaute zu Derek. »Du hast es gefunden, Kumpel, also zeig du’s ihm.«
    Derek zuckte mit den Schultern und schob sich an Jared vorbei in die Speisekammer. Mark folgte ihm. »War irgendwie richtig schräg. Ich hab in der Küche rumgestöbert, Schränke und Schubladen aufgezogen, um nach ... was weiß ich was zu suchen. Irgendwas hat mich dazu bewogen, hier rüberzuschauen. Die Speisekammertür war geschlossen, aber ich bekam plötzlich das starke Gefühl, ich sollte sie mir mal genauer vornehmen.«
    Mark ließ den Blick wandern. An beiden seitlichen Wänden befanden sich Regale, gefüllt mit verschiedenen Lebensmitteln in Dosen und Gläsern, uralt und längst verdorben. Die Luft hatte ein säuerliches Aroma. Was die Aufregung sollte, verstand er erst, als er mit der Taschenlampe die hintere Wand der Speisekammer ableuchtete. Dort erspähte er eine weitere Tür, übersät mit Schriftzeichen, grob gezeichneten Bildern und jeder Menge obskurer Symbole. Eines davon erkannte er als Pentagramm wieder. Obwohl er mit den anderen nichts anfangen konnte, verriet ihm sein Instinkt, dass sie ebenfalls irgendeine okkulte Bedeutung besaßen. Über den Symbolen prangte das Bild eines furchterregenden Tiers, das an einen großen schwarzen Wolf erinnerte. Auf dem Wolf ritt eine geflügelte, menschenähnliche Gestalt mit dem Kopf eines Raben. Mark näherte sich der Pforte, um sie sich genauer anzusehen. Er runzelte die Stirn, als er die Worte unter den Symbolen las: GEFAHR. Lager für Gefahrengut. NICHT BETRETEN!
    Die anderen scharten sich um ihn, verrenkten sich den Hals und reckten sich, um besser sehen zu können. Fiona drückte sich etwas kräftiger als nötig

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